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In Österreich fehlen tausende Lkw-Fahrer

In Großbritannien stockt bereits die Warenversorgung. Laut Schätzungen gibt aufgrund des Brexit derzeit 100.000 Fahrer zu wenig. Auch in Österreich fehlen tausende Lkw-Fahrerinnen und Fahrer.  | Foto: Pixabay/planet_fox (Symbolbild)
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  • In Großbritannien stockt bereits die Warenversorgung. Laut Schätzungen gibt aufgrund des Brexit derzeit 100.000 Fahrer zu wenig. Auch in Österreich fehlen tausende Lkw-Fahrerinnen und Fahrer.
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Laut Wirtschaftskammer (WKO) fehlen in Österreich bis zu 8.000 Lkw-Fahrerinnen und Lkw-Fahrer.  

ÖSTERREICH. Von den derzeit rund 100.000 berechtigten Lenkerinnen und Lenkern werden in den kommenden zehn Jahren 20 Prozent in Pension gehen, hieß es von der Wirtschaftskammer zur „Kleinen Zeitung“ am Donnerstag. „In der Obersteiermark gibt es bereits Lkw, die stillstehen, weil das Personal fehlt“, erklärte der steirische WKO-Fachgruppenobmann für Güterbeförderung, Peter Fahrner, der „Kleinen Zeitung“. Dort gehe es vor allem um Holztransporte, die besonders herausfordernd seien.

Der Logistiker Gebrüder Weiss in Maria Saal (Kärnten) etwa hätte gerne weitere 20 bis 25 Lkw-Fahrer beschäftigen. „Hätten wir die Fahrer gehabt, hätten wir um 30 bis 40 Prozent mehr Aufträge annehmen können“, so Geschäftsführer Markus Ebner gegenüber der „Kleinen Zeitung“.

Vida–Schachner : Beruf durch Arbeitszeitreduktion attraktiver machen

Von der Gewerkschaft Vida kam vom steirischen Landesvorsitzenden Horst Schachner ein Vorschlag, wie man den Beruf attraktiver machen könnte. „Das Einzige, was hilft, ist die Reduzierung der Arbeitszeit“.

Seitens der WKO erteilt man dem Gewerkschafts-Vorschlag aber eine Absage. „Es ist Tatsache, dass wir einen gravierenden Lenker-Mangel haben und dass sich dieser aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren noch verstärken wird. Doch eine Arbeitszeitreduktion wäre genau der falsche Weg. Eine solche Maßnahme würde das Problem im Gegenteil verschärfen“, betont Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKO. 

In Deutschland gibt es eine ähnliche Entwicklung – es fehlen 60.000 und 80.000 Fahrer. | Foto: Zapfl
  • In Deutschland gibt es eine ähnliche Entwicklung – es fehlen 60.000 und 80.000 Fahrer.
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Man müsse neue Zielgruppen anzusprechen, unter anderem will der Bundesspartenobmann mehr Frauen für den Lenkerberuf gewinnen. „Der überwiegende Teil unserer Fahrten findet in einem Umkreis von unter 50 Kilometern statt. Das heißt, Lkw-Lenker und -Lenkerinnen haben einen geregelten Arbeitstag und einen durchaus familienfreundlichen Job“, so Klacska. 

WKO: Lkw-Führerschein soll mit 17 Jahren möglich sein

Auch die Möglichkeit, den Lkw-Führerschein mit 17 machen zu können, wäre laut WKO eine wichtige Maßnahme gegen den Personalmangel. Konkret fordert Klacska, dass junge Leute ab 16 Jahren zuerst 30 Fahrstunden in der Fahrschule und danach 30.000 Kilometer mit einer entsprechend ausgebildeten Begleitung im Lkw absolvieren können. Mit 17 Jahren sollen sie dann den Lkw-Führerschein machen dürfen – so wie es das seit 2003 beim Pkw-Führerschein gibt.

Österreichs Führungspositionen gehen eher an Männer
In Großbritannien stockt bereits die Warenversorgung. Laut Schätzungen gibt aufgrund des Brexit derzeit 100.000 Fahrer zu wenig. Auch in Österreich fehlen tausende Lkw-Fahrerinnen und Fahrer.  | Foto: Pixabay/planet_fox (Symbolbild)
In Deutschland gibt es eine ähnliche Entwicklung – es fehlen 60.000 und 80.000 Fahrer. | Foto: Zapfl

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