Sport hilft im Kampf gegen Burnout
Burnout ist zwar weitverbreitet, doch innerhalb der Medizin herrscht Uneinigkeit darüber, ob Burnout eine eigene Diagnose sein soll. meinbezirk.at hat mit dem Arbeitspsychologen Alfred Barth über das Phänomen Burnout gesprochen
ÖSTERREICH. Beinahe ein Viertel der Beschäftigten steuert auf ein Burnout zu, wie eine Stress-Studie der Versicherungsgruppe Allianz ergab. In der Medizin ist Burnout aber keine Diagnose.
Endstation Depression
Was bedeutet Burnout dann eigentlich? "Burnout ist ein Abbauprozess der beruflichen Leistungsfähigkeit mit massiven negativen Folgen für die psychische und physische Befindlichkeit, der in engem Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz steht", sagt Arbeitspsychologe Alfred Barth im Gespräch mit meinbezirk.at. In der Wissenschaft werde international diskutiert, ob Burnout eine eigene Diagnose sein soll. Bei Nichtbehandlung jedenfalls könne das in einer schweren Depression enden, so Barth weiter. Doch so weit müsse es nicht kommen.
Dauerstress als Risiko
Ein wichtiger Risikofaktor für das "Ausgebranntsein" sei langanhaltender Stress, der nicht verarbeitet wird. Der Umgang mit Stress sei von Mensch zu Mensch verschieden. "Prinzipiell ist körperliche Fitness wichtig, um Stress verarbeiten zu können", sagt der Experte. Doch auch Arbeitgeber können zur Prävention beitragen, indem sie etwa bei Überforderung die Arbeitsbelastung mindern. Burnout könne aber auch bei Unterforderung im Beruf entstehen.
Moderne Arbeitswelt
"Ständige Erreichbarkeit und die Beschleunigung im Arbeitsalltag sind Risikofaktoren", sagt Barth. Ob Burnout aber nun ein neues Phänomen aufgrund der veränderten Arbeitswelt sei oder man heute einfach nur genauer hinschaue, ist schwer zu sagen, betont der Arbeitspsychologe. Jedenfalls sei Stress an sich nicht negativ, sondern gehöre zum Leben. "Stress wird gefährlich, wenn er nicht verarbeitet wird", so Barth. Die Stress-Studie zeigt, dass viele intuitiv wissen, dass Bewegung guttut und beim Stressabbau hilft: Zum Stressausgleich treiben 28 Prozent Sport und 26 Prozent gehen spazieren oder wandern.
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