Konzepte für Hotels und Lokale
Wie Gastro-Öffnung vor Ostern gelingen kann

Ausgefeilte Konzepte mit den Learnings vom ersten Lockdown sollen Öffnung von Lokalen und Hotels ermöglichen, und zwar noch vor Ostern. | Foto: RMA
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Öffnung der Hotellerie und Gastronomie vor Ostern – mit intelligenten Konzepten soll das möglich werden. Nach dem Gipfelgespräch von Spitzen aus Gastronomie und Tourismussektor mit Kanzler Sebastian Kurz und Ministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) im Bundeskanzleramt sprachen die Regionalmedien Austria (RMA) mit Promi-Wirt Mario Plachutta, der bei dem Treffen ebenfalls dabei war, über Öffnungsschritte und Präventionskonzepte in der Gastronomie. 

ÖSTERREICH. Bei dem Gespräch am Vormittag im Kanzleramt haben die Branchenvertreter ihre Modelle für ein sicheres Öffnen präsentiert. Auch die Hotellerie legte erste Konzepte vor. Bei einem weiteren Treffen sollen die Infektionszahlen und die ausgearbeiteten Vorschläge noch einmal bewertet werden, bevor es zu einer vorzeitigen Öffnung kommt.

So sollten Gastronomiebesuche – ähnlich wie beim Friseur – nur mit negativem Test möglich sein, zusätzlich sollte es für spontane Gäste auch „Wohnzimmertests“ geben, wie der Gastronomieobmann der Wiener Wirtschaftskammer, Peter Dobcak, erklärte. Weiterer Kernpunkt seines Konzepts: Die Gäste müssen einen aktuellen, negativen Test vorweisen und dort, wo es möglich ist, FFP2-Masken tragen. Limitierungen von 20 Quadratmeter pro Gast wie im Handel seien aber gerade für kleine Betriebe nicht machbar. Bezüglich der Sperrstunde stehe eine Öffnung bis 21.00 Uhr im Raum, heißt es. „Wir können diese Regeln genauso einhalten wie körpernahe Dienstleister und auch unsere Mitarbeiter regelmäßig testen. Wir haben die Registrierungspflicht gemeistert und werden auch die Test-Kontrollen schaffen“, erklärte Dobcak in einer Aussendung vor dem Treffen.

Branchenvertreter arbeiten Konzepte aus

Am 1. März soll es ein weiteres Treffen mit Branchenvertretern geben. Gelinge es, das Infektionsgeschehen bis dahin "unter Kontrolle zu halten", könnten weitere Öffnungsschritte erwogen werden, hieß es aus dem Bundeskanzleramt. Bis dahin sollen die Branchen Konzepte erarbeiten, wie die Eintrittstests gelingen können. Diese könnten dann noch im März umgesetzt werden. Sollten die Infektionszahlen bis dahin wieder ansteigen, müsse man die Öffnungspläne verschieben.

Tests als zentrale Rolle

„Ich weiß, wie schwierig die Situation derzeit für die Branche ist. Wir arbeiten gemeinsam mit der Gastronomie und Hotellerie sehr intensiv an Lösungen, die ein möglichst rasches Aufsperren in einem sicheren Rahmen ermöglichen. Der heutige Gipfel ist ein Teil dieses Restart-Prozesses, damit wir am Tag X bereit sind. Gastronomie und Tourismus werden zu den sichersten Branchen zählen, wenn sie wieder öffnen dürfen. Das Testen wird dabei eine zentrale Rolle spielen“, so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger.

Plachutta im Gespräch mit den RMA: "Wir haben mit der Regierungsspitze Informationen auf Augenhöhe ausgetauscht. Jeder ist um eine konstruktive Lösung bemüht. Es geht vorerst nicht um Forderungen, sondern darum, was möglich ist. Man muss realistisch sein und sehr behutsam vorgehen, denn wir haben nichts davon, wenn wir überstürzt aufsperren und nach drei Wochen wieder zusperren. Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern schauen, was beim ersten Lockdown gut funktioniert hat, und was nicht. Wir brauchen ein gutes Konzept mit Regelungen, die dann auch befolgt werden müssen. Klar ist: Wer sich nicht daran hält, muss sanktioniert werden." Plachutta hält insgesamt fest, dass die Gastronomie immer stark mit Auflagen verknüpft ist, weil man ja mit Menschen arbeite.  Insgesamt habe die Regierung in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern viel für die Unternehmen gemacht.

Hygienegütesiegel  durch die Hotellerie

Die Hotellerie geht noch weiter und hat ein eigenes Hygienegütesiegel entwickelt, mit dem die Häuser auf ihre erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hinweisen können. „Wir haben im letzten Sommer binnen weniger Wochen rund 50 Hotels mit diesem Siegel auszeichnen können – und stehen für weitere Beratungen und Unterstützungen zur Zertifizierung bereit“, so Schmid, der appelliert: „Wenn die Regierung will, dass möglichst viel getestet wird, dann können wir dafür sorgen. Lasst uns aufsperren“.

Eintrittstests mit "Win-Win"-Effekt

„Das schlagende Argument ist der Erfolg der Öffnung von Frisören und Co.“, so Cafetier Binder. „Wir haben gesehen, dass die Zahl der freiwilligen Tests schlagartig gestiegen ist, als die Frisiersalons wieder öffnen durften. Jetzt flacht die Zahl der Testungen aber wieder ab, da nur die wenigsten jede Woche ihre Haare schneiden lassen. Ins Kaffeehaus kommen viele unserer Stammgäste aber jeden Tag. Und wenn sie sich dafür testen lassen müssen, könnte Österreich die Zahl der Tests über einen langen Zeitraum konstant hoch halten“. Den Tourismus zu öffnen, sei daher der richtige Weg, um einerseits die Pandemie zu bekämpfen, andererseits auch das grassierende Wirtschaftsvirus. 

Auch WKÖ für Öffnung vor Ostern

Vor dem Treffen pochte Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf auf Öffnungsschritte vor Ostern. Gastro und Hotellerie hätten Präventionskonzepte vorgelegt. Die Teststrategie brauche Anreize. Es sollte ein individueller, persönlicher Vorteil aus den Coronavirus-Tests resultieren – das steigere die Akzeptanz. Dass man durch mehr Testen auch mehr Infizierte herausfiltere, die man sonst nicht finden würde, „sollte nicht dazu verleiten, bei Öffnungsschritten zu zögern“. Mit der Regierung habe man bereits Gespräche aufgenommen, wie die nächsten Öffnungsschritte ausschauen könnten – „und zwar vor Ostern“, so Kopf.

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Ausgefeilte Konzepte mit den Learnings vom ersten Lockdown sollen Öffnung von Lokalen und Hotels ermöglichen, und zwar noch vor Ostern. | Foto: RMA
Fachgruppenobmann Peter Dobcak (r.)  | Foto: RMA

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