Innovationspotenzial
Wie Leichtbau die Industrie revolutioniert
- Auch in der Gießereibranche eröffnet der Leichtbau neue Innovationsmöglichkeiten.
- Foto: ÖGI
- hochgeladen von Adela Danciu
Die zunehmende Ressourcenknappheit und Energiekrisen verlangen nach neuen, technisch fundierten Lösungen. Der Leichtbau bietet branchenübergreifendes Innovationspotenzial.
Leichtmetall-Verbundwerkstoffe gewinnen vor allem in der Automobil-, Luft- und Fertigungsindustrie sowie in der Raumfahrt an Bedeutung. Diese Materialien zeichnen sich durch ein hohes Festigkeits-Gewichts-Verhältnis und eine geringe Dichte aus. Fahrzeuge werden dadurch leichter, verbrauchen weniger Energie und stoßen weniger CO₂ aus. Gleichzeitig sinkt der Materialbedarf in der Produktion. Das schont Ressourcen, senkt Kosten und verringert den ökologischen Fußabdruck. So trägt der Leichtbau entscheidend dazu bei, den Übergang zu einer nachhaltigeren Industrie voranzutreiben.
Leichtbau in der Gießerei-Industrie
Leichte, komplexe und gleichzeitig stabile Bauteile entstehen durch präzise Gießverfahren. Forschungseinrichtungen wie das Österreichische Gießerei-Institut (ÖGI), Mitglied im ACR-Forschungsnetzwerk, entwickeln dafür neue Werkstoffe und optimieren Prozesse. Mithilfe digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz wird Leichtbau in der Praxis nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich und nachhaltig. Unterstützung bei der Forschung an den Schlüsseltechnologien von morgen kommt vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus.
Ein Beispiel ist der Federtopf, ein Bauteil im Federungssystem von Schienenfahrzeugen. Dem ÖGI gelang es, dessen Gewicht von 62 auf 49 Kilogramm zu reduzieren, bei gleichbleibender Leistungsfähigkeit. „Ein Unterschied von 13 Kilogramm klingt gering, hochgerechnet auf einen gesamten Zug bedeutet das jedoch mehrere Tonnen Materialersparnis“, sagt Peter Liepert, Geschäftsführer des ÖGI. Weniger Material bedeutet geringere Produktionskosten, weniger Energieverbrauch und eine längere Lebensdauer der Schienen.
Forschung für nachhaltige Technologien
Das Österreichische Gießerei-Institut entwickelt praxisnahe Lösungen für die Gießereibranche. Neben der Forschung an Leichtbau-Materialien beschäftigt sich das Institut mit dem Übergang von fossilen auf erneuerbare Energiequellen und der Verbesserung von Recyclingprozessen. „Wir arbeiten daran, dass auch Bauteile mit hohen Anforderungen an Stabilität und Sicherheit aus recycelten Metallen produziert werden können. Um kleinste Fehlerstellen zu bereinigen, greifen wir etwa auf Ultraschall zurück“, erklärt Peter Liepert. Zugute kommt die Forschung dabei längst nicht nur der Fahrzeugindustrie, aktuelle Anwendungsfelder reichen bis hin zur Medizintechnik.
Hinweis: Entgeltliche Einschaltung des BMWET
Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.