108.416 österreichweit
Zahl der Lehrlinge ging im Corona-Jahr 2020 zurück
Unternehmen nahmen 2020 weniger Lehrlinge auf. Ohne die überbetriebliche Lehrausbildung, wo heuer um 20 Prozent mehr Jugendliche einen Ausbildungsplatz fanden, wäre das Minus bei den Lehranfängern mit 8,2 Prozent noch größer gewesen, berichtet die Wirtschaftskammer.
ÖSTERREICH. Die Zahl der Lehrlinge ist in Österreich im vergangenen Jahr um 0,6 Prozent auf 108.416 zurückgegangen. Die Zahl der Lehrlinge im ersten Ausbildungsjahr sank stärker, nämlich um 5,6 Prozent auf 31.989.
Besser schneidet Wien ab. Dank vieler überbetrieblicher Lehrlingswerkstätten ist die Bundeshauptstadt nun das einzige Bundesland, in dem es ein Plus bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr gibt. Die Zahl stieg zum Stichtag 31.12.2020 um 7,7 Prozent auf 5.971.
Starker Einbruch bei Freizeitwirtschaft
Laut der Wirtschaftskammer konnte der Lehrlingsbonus den befürchteten Einbruch von bis zu einem Drittel verhindern. Das schlägt sich vor allem in der Sparte Gewerbe & Handwerk, wo fast die Hälfte der Lehrlinge ausgebildet wird, nieder. Hier ging die Zahl der Lehranfänger mit einem Minus von 5,7 Prozent unterdurchschnittlich stark zurück. Ähnliche Zahlen liefert der Handel mit einem Rückgang von 5,8 Prozent. In der Industrie lag das Minus mit 12,5 Prozent über dem Schnitt, einen regelrechten Einbruch um 32,5 Prozent gab es in der Freizeitwirtschaft.
Corona-Jahr und weniger 15-Jährige
Aus Sicht der Experten der Wirtschaftskammer sei die Hälfte des Minus auf die Pandemie zurückzuführen, denn die Zahl der Lehrlinge ist schon in den Jahren davor gesunken. Gründe sind geburtenschwache Jahrgänge, aber auch die Möglichkeit, mit einem Fünfer aufzusteigen, habe indirekt mit dem Coronavirus zu tun. Damit habe es am Lehrlingsmarkt weniger Schulabbrecher gegeben. Die meisten Lehrlingsanfänger begannen 2020 statt September erst später mit der Ausbildung.
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