Genussvolle Weintafel auf dem Stainzer Hauptplatz
Alle Augustini-Weine an einem Tisch
Ein Fest über einen Monat erstreckt: Diese Besonderheit bietet das Stainzer Augustinifest, das am vergangenen Samstag mit der Weintafel auf dem Hauptplatz aufwartete. Erlesene Kulinarik trifft auf ausgesuchte Weinqualität könnte man den Event übertiteln, bei dem die acht Augustini-Weinbauern ihre Augustini-Weine einbrachten und die Genussdinner-Wirte für die Speisekarte verantwortlich zeichneten. Organisatorin Claudia Dunst-Mösenlechner hatte nichts unversucht gelassen, um den rund hundertfünfzig Besuchern einen stimmungsvollen Abend zu bieten. Ursprünglich geplant war eine lange Tafel, die Corona-Bestimmungen machten daraus mehrere Tische mit aufgelockerter Sitzordnung. Ohne Anmeldung war ein Sitzplatz nicht zu haben.
Auch, weil am Abend zunächst der Gruß von der Küche serviert wurde, soll sich der Bericht zuerst der Speisefolge – kreiert von den Gourmettempeln Schmuckstück Die Mühle, Hotel Stainzerhof und Ewald „Schlosstoni“ Zarfl - zuwenden. Als Vorspeise wanderten eine Steirische Gemüsekaltschale und Saibling, Buttermilch und Augustini-Gemüse auf den Tisch. Gebratene Maishendlbrust mit Kohlrabisalat und Kürbispüree bildete die Vorspeise, bevor das Genussdinner mit Topfenknödeln, Beeren und Vanilleeis seinen Abschluss fand. All das serviert auf einem geschmackvoll dekorierten Tisch mit einem vierarmigen Hochkerzenleuchter. Wie in der Osteria: Der Kerzenschein und die Saxophonklänge von Ingo Herzmaier ließen eine anheimelnd-entspannte Stimmung aufkommen.
Für das Augustini-Schilcherweinangebot war die ganze profunde Riege der Produzenten angetreten: Wein & Buschenschank Weber/Lestein, Schilcherweingut Friedrich/Langegg, Weingut Klug am Hochgrail, Weingut Klug-Voltl am Hochgrail, Weingut Machater/Gundersdorf, Weingut Langmann vulgo Lex/Langegg, Weingut Trapl/Lestein und Weingut Hiden am Hochgrail. In blumigen Formulierungen, zu denen nur Weinfachleute fähig sind, beschrieben sie die Vorzüge ihrer Augustini-Weine, die sich in einem Punkt gleichen: Die Trauben durften sehr lange auf der Rebe reifen. Auch gleichlautend zumeist die Einladung: Lassen Sie sich den Wein schmecken!
„Ein Freund von uns feiert seinen 70-er“, gab Angelika Mepan als Grund für ihren Besuch beim Augustinifest an. Ganz so ungefähr ist die Wahl von Stainz nicht, ist die Kärntnerin doch eine besondere Schilcherkennerin. Seit 25 Jahren bekennt sich Werner Fischer zum Schilcher. Der langjährige Bürgermeister im bayerischen Bernhardswald trat zur heurigen Kommunalwahl nicht mehr an. Die Schilchertage sollten das Abschiedsgeschenk sein, geworden ist daraus ein Trip zum Augustini-Weinfest.
„Man bekam ja fast schon Entzugserscheinungen zum Feiern“, verbrachten Krimi-Autorin Claudia Rossbacher und ihr Künstler-Ehemann Hannes Rossbacher einen beschaulichen Abend. Mit am Tisch Sabine Flieser-Just, die Mitautorin des Buches GenussSpur Steiermark. Mit dabei aber auch die Freude, dass gerade ihr Krimi Steirerrausch (Steirertod ist bereits fertig) für das Fernsehen verfilmt wird und die Arbeiten zu Steirertanz, ihrem elften Steirerkrimi, zügig voranschreiten.
Wie empfand Bürgermeister Walter Eichmann die Weintafel? „Der Hauptplatz ist eine ideale Location“, bezeichnete er die Weintafel als edle Veranstaltung, die als guter Ersatz für die Schilchertage gesehen werden kann. Erfreulich sei, dass so viele Gäste von weither gekommen seien.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.