Exkursion Viana Styria
Blick auf das Landesarchiv Steiermark von innen

Franz Jäger (re) als ein kompetenter Guide
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Ziel der Exkursion des historischen Vereins Viana Styria war das Landesarchiv Steiermark. Berater Franz Jäger gab eine Anleitung, wie man das Alter von Haus, Hof und früheren Familienmitgliedern eruieren kann. Abschließend führte er die Teilnehmer durch das Haus.

Für einen Verein wie Viana Styria, der seine Tätigkeit großteils der historischen Vergangenheit widmet, ist der Besuch im Landesarchiv Steiermark ein Muss. Es beherbergt nach dem Staatsarchiv in Wien die größte Unterlagensammlung (zurück bis in das 9. Jahrhundert) in Österreich. Am vergangenen Montag waren die Vereinsmitglieder zu einem Rundgang durch das Haus eingeladen. Früher gab es verschiedene Aufbewahrungsstätten, nunmehr befindet sich alles unter einem Dach. Als Guide fungierte Franz Jäger, ein Meister seines Metiers, der die Materie sehr persönlich, äußerst kompetent und voll Leidenschaft vortrug. Nach seinem Studium näherte sich der Parschluger dem Arbeitsgebiet im Hauptberuf an, seit vielen Jahren ist er nun Mitarbeiter im Landesarchiv. Mit dem Titel „Haus, Hof und Familie“ hat er ein Buch über die Quellen zur historischen Haus- und Familienforschung verfasst. Wie der Vortrag zeigte, ist eine derartige Anleitung für jede Nachforschung von immenser Bedeutung. Als Lehrbeispiel hatte sich Franz Jäger für den Vortrag das eigene Familiengut Adamerhof in Parschlug ausgesucht. „Wer sich auf Spurensuche begibt“, so Viana Styria-Obmann Karl Dudek in seiner Begrüßung, „wird sich ohne Unterlagen aus dem Landesarchiv recht schwertun.“

Kurrent als Normalschrift

„Der Adamerhof war ein großes Gut“, wies der Referent eingangs auf den Unterschied hin, dass über große Bauernhöfe viel, über kleine hingegen recht wenig Unterlagen zu finden sind. Bis in das Jahr 1769 (Installierung der Grundbuchsämter) holte er sich Unterlagen aus dem Grundbuch, das mit seinem A-, B- und C-Blatt so ziemlich alles an Informationen beinhaltet, was über Kulturgattung, Grundgröße, Eigentum und Belastungen des Grundstücks (als Basis gelten Einlagezahl und Katastralgemeinde) erforderlich ist. In ergänzenden Büchern (zB Urkundensammlung, Orts-, Personen-, Einlagenzahlverzeichnis) sind weitere Informationen zu finden. Erwähnt werden muss, dass das Grundbuch ab 1984 nicht mehr manuell, sondern EDV-gestützt geführt wird. Wie die Folianten und Pergamentbücher vor dem Umstellungszeitpunkt ausgesehen haben, zeigte Franz Jäger anhand eines voll bepackten Transportwagerls (63.000 Stück dieser Art umfasst das Archiv) mit Unterlagen aus dem Bezirk Voitsberg. Ein generelles Problem: Die handschriftlichen Aufzeichnungen erfolgten in etwa bis 1950 in Kurrent. Zudem wurden Begriffe (etwa Nabiger = Bohrer) und Zahlungsmittel verwendet, die es heute gar nicht mehr gibt.

Erfahrung als großes Plus

Mit dem Wissensstand 1769 gab sich Franz Jäger in seiner Suche nicht zufrieden. Er behalf sich mit Unterlagen aus Stiften, Klöstern, Pfarren (Tauf-, Heirats-, Sterbebuch), Herrschaften, er durchstöberte Hausnummern, Vulgonamen und Grundstücksnummern und landete schließlich im Jahr 1203 als Baujahr des Adamerhofs. Er gab unumwunden zu, Glück bei der Suche gehabt zu haben. Denn oftmals ändern sich die Schreibweisen von Namen (Hör-, Schreibfehler), bei Querverbindungen (uU zu einer anderen Pfarre) muss man sehr gut prüfen, ob die im Namen übereinstimmende auch die gesuchte Person ist. An weiteren Anknüpfungspunkten nannte er Verlassenschaftsaufstellungen, Steuer- und Besitzstandserklärungen. Auch eine Erschwernis: Frauen wurden oftmals als beteiligte Personen nicht angeführt. Wie kommt man zur Lage und zur Ansicht des gewünschten Objektes? Hier helfen der Franziszeische Kataster, Hof-, (reiche Bauern) Ortsansichten und Postkarten weiter. Was allgemein von Vorteil ist: Erfahrung, Wissen über Zusammenhänge und eine praktische Herangehensweise. Als Abschluss der Exkursion gab es für die Teilnehmer eine Führung durch die Räumlichkeiten (Lesesäle, Buchbinderei, Werkstätten, Sca-Raum, Beratungsstellen) des Landesarchivs.

Franz Jäger (re) als ein kompetenter Guide
Obmann Karl Dudek begrüßt die Teilnehmer und den Vortragenden
"Alles lässt sich ganz einfach nicht finden."
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