Tag des Apfels:
Das älteste Fast-Food der Welt

Apfelkönigin Hanna l. und Prinzessin Judith l. verteilten frisch, saftig steirische Äpfel in der Landeshauptstadt. | Foto: LK-Danner
2Bilder
  • Apfelkönigin Hanna l. und Prinzessin Judith l. verteilten frisch, saftig steirische Äpfel in der Landeshauptstadt.
  • Foto: LK-Danner
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Zum heutigen  „Tag des Apfels“ ruft die Landwirtschaftskammer die Steirerinnen und Steirer auf, zu heimischen Äpfeln zu greifen und der Herkunft der Äpfel sowie der Apfelsäfte einen zweiten Blick zu schenken.Auch Landesrat Johann Seitinger hegt Ideen, um Kinder vermehrt zum steirischen Apfel greifen zu lassen.

STEIERMARK. Seit 1973 wird in Österreich traditionell der Tag des Apfels am zweiten Freitag, heuer am 8. November, mit dem Ziel, den Apfel aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln umfassend zu würdigen. Mit einem Anteil von rund 80 Prozent an der gesamten österreichischen Apfelproduktion kann die Steiermark zweifellos als Apfelland Nr. 1 in Österreich bezeichnet werden. Die Ernte der rund 1.100 steirischen Apfelbauern auf knapp 6.000 Hektar Fläche betrug im heurigen Jahr in etwa 144 Mio. Kilogramm Äpfel. Zu den wichtigsten Abnehmern der steirischen Äpfel gehören neben dem österreichischen Handel Deutschland, Großbritannien, die skandinavischen Länder, Spanien und andere Länder Südeuropas.

Zur Gesundheit unserer Kinder

Die heutige Zeit ist geprägt von Fast-Food, Convenience-Nahrung, zuckerreichen Produkten und versteckten Fetten aus industrieller Produktion. Das Resultat ist besorgniserregend: Derzeit gibt es in Österreich rund 600.000 DiabetikerInnen sowie gleichzeitig viele Menschen mit Übergewicht. Dies hat oftmals nachhaltige Gesundheitsschäden zur Folge und damit schnellen auch die Kosten des österreichischen Gesundheitssystems in die Höhe. Daher ist es durchaus sinnvoll – anlässlich des heurigen Tag des Apfels – die gesundheitsfördernde Wirkung der Äpfel als Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung in den Vordergrund zu stellen. „Im Sinne der Gesundheit unserer Kinder wäre es mein Wunsch, dass jedes Volksschulkind in der Steiermark morgens einen steirischen Apfel am Schultisch vorfindet, auch nach dem Motto ´one apple a day keeps the doctor away´“, so Agrarlandesrat Johann Seitinger mit der Idee für eine Initiative für mehr Gesundheit unserer Kinder, bei der auch die Regionalität und der Klimaschutz sowie der gute Geschmack nicht zu kurz kommen darf.

Agrarlandesrat Johann Seitinger ist überzeugt vom steirischen Apfel | Foto: Lebensressort / honorarfrei
  • Agrarlandesrat Johann Seitinger ist überzeugt vom steirischen Apfel
  • Foto: Lebensressort / honorarfrei
  • hochgeladen von Susanne Veronik

In einem nächsten Schritt gilt es nun die steirischen Volksschulen einzubinden sowie dementsprechende logistische Überlegungen anzustellen. Diesbezüglich wurde in der Vergangenheit mit großem Erfolg ein Pilotprojekt mit der Sportmittelschule Brucknerstraße in Graz durchgeführt. Das Projekt hat gezeigt, dass eine solche Aktion durchaus machbar ist und erfolgreich sein kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
Abschließend betont Seitinger: „Dieser Beitrag ist in erster Linie ein Beitrag zur Gesundheit unserer Kinder, aber gleichzeitig auch ein klares Bekenntnis zu mehr Regionalität und Klimaschutz.“

Weltmeister der Regionalität

Heimischer Apfel ist Weltmeister der Regionalität. Der heimische Apfel gehört zu den Stars unter den regionalen Lebensmitteln: Er ist das älteste und gesündeste Fast-Food der Welt, wächst im klimatisch vorteilhaften Anbaugebiet und hat mit durchschnittlich 150 Kilometern kurze Transportwege. Äpfel aus Südamerika oder Südafrika hingegen werden teils in unnatürlichen Wüsten- und Trockengebieten kultiviert, vielfach müssen dort sogar Gletscher zur Bewässerung und Beregnung angezapft werden und haben je nach Herkunftsland zwischen 10.000 Kilometer (Südafrika), 13.000 Kilometer (Chile) und 19.000 Kilometer (Neuseeland) auf dem Buckel bis sie hierzulande in die Regale geschlichtet werden.

„Bitte esst heimische Äpfel. Sie sind gesund und frisch, haben kurze Transportwege und schenkt der Herkunft von Äpfeln und Apfelsäften im Regal einen zweiten Blick.“

Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein

2019 viel geringere Ernte, aber hervorragender Geschmack

Um rund 25 Prozent weniger (140.000 Tonnen) haben die 1.100 steirischen Familienbetriebe heuer, verglichen mit der großen Ernte des Vorjahres (190.000 Tonnen), eingebracht. „Das große Plus dabei: Qualität und Geschmack der heimischen Äpfel sind heuer nicht zuletzt auch durch die vielen Sonnenstunden hervorragend, das Zucker-Säure-Verhältnis ist ideal“, sagt Kammerdirektor Werner Brugner. Für die von den Frostkatastrophen der Jahre 2016 und 2017 sowie nach der Preismisere des Vorjahres durch Billigstangebote aus Osteuropa enorm unter Druck stehenden obstbautreibenden Familienbetriebe, ist die neue Vermarktungssaison ein erster kleiner Lichtblick.

 Apfel-Direktsaft gegen Tetrapack-Saft 

70 Prozent der Bevölkerung erwarten sich, dass der Apfelsaft von Äpfeln aus Österreich stammt (Marketagent.com, August 2019). „Die Realität schaut anders aus. Unser Apfelsaft-Store-Check zeigt uns, dass die tatsächliche Herkunft der Äpfel von Apfelsäften bei einem Großteil der untersuchten Säfte verschwiegen wird, weil mit hoher Wahrscheinlichkeit keine heimischen Äpfel verwendet werden. Und: Vor allem die Tetrapack-Säfte stammen zu über 80 Prozent von energieaufwendig eingedicktem und wieder rückverdünntem Apfelsaft-Konzentrat von irgendwoher“, sagt Muster. Beim Ende Oktober als Blindverkostung durchgeführten Geschmackstest der Landwirtschaftskammer mit Profi-Verkostern (wie Barbara Siegmund, TU Graz) ging bäuerlicher Direktsaft als klarer Testsieger hervor und erhielt die Noten „Sehr gut“ und „Gut“. Weit abgeschlagen und mit der Note „Unbefriedigend“ platzierte die Experten-Jury die Apfelsäfte aus Konzentrat. Das einhellige Urteil der Experten-Jury: „Apfel-Direktsaft vom Bauernhof schmeckt einfach besser und ist ein ehrliches Getränk.“
Um den Konsumenten reinen Apfelsaft einzuschenken, verlangt die Landwirtschaftskammer die tatsächliche Herkunft der Äpfel von Apfelsäften verpflichtend auf den ersten Blick erkennbar zu kennzeichnen. „Rot-weiß-rote-Fähnchen, die lediglich die heimische Herkunft suggerieren, verschleiern meist die tatsächliche Herkunft der Äpfel von Apfelsäften“, so Vizepräsidentin Maria Pein. Und weiter: „Mit einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung wollen wir die Konsumenten vor Irreführung schützen.“

Großer Apfelsaft-Test und Apfelsorten-Test

Die steirischen Obstbauern kommen am Tag des Apfels, 8. November, 10.30 bis 14 Uhr, in die Landeshauptstadt und zeigen den Grazerinnen und Grazern die Welt der steirischen Äpfel. Die vielfältigen Sorten werden gezeigt und können verkostet werden. Apfelliebhaber können auch ihr Testurteil über neue Sorten abgeben, die noch nicht auf dem Markt sind. Auch Kinder haben ihre Freude, sie lernen den Geschmack heimischer Äpfel durch das Kosten von Apfelspiralen und Apfelspalten kennen. Und für alle die Apfelsaft mögen, können sich vom Unterschied zwischen Industrie-Konzentrat-Saft und bäuerlichem Direktsaft überzeugen. Außerdem wird frischer Apfelsaft von Äpfeln aus der Steiermark gepresst und zur Verkostung gereicht. Natürlich kann sich jeder Besucher seinen Lieblieblingsapfel mit nach Hause nehmen.

Apfelkönigin Hanna l. und Prinzessin Judith l. verteilten frisch, saftig steirische Äpfel in der Landeshauptstadt. | Foto: LK-Danner
Agrarlandesrat Johann Seitinger ist überzeugt vom steirischen Apfel | Foto: Lebensressort / honorarfrei
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Karin Stromberger und Manfred Plansak freuen sich auf Ihren Besuch am 20. und 21. April bei der Südsteirischen Baumesse, der Eintritt ist frei! | Foto: Brigitte Gady
4

Südsteirische Baumesse
Guter Branchenmix rund ums Bauen und Wohnen

Traditioneller Treffpunkt für alle Häuslbauerinnen und Häuslebauer: Die Südsteirsche Baumesse bietet einen guten Branchenmix mit Handschlagqualität.  LEIBNITZ. Am 20. und 21. April dreht sich am Besucherzentrum Grottenhof von 9 bis 18 Uhr wieder alles rund um das Thema "Hausbau". Die Veranstaltung von Manfred Plansak und Partnerin Karin Stromberger hat sich mittlerweile als Fixpunkt für die südsteirischen Baubranche etabliert. Interessierte Besucherinnen und Besucher haben an diesem Wochenende...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht
Anzeige
Die Besucherinnen und Besucher erwartet am 20. und 21. April eine große Autoschau bei freiem Eintritt. | Foto: Brigitte Gady
1 11

Südsteirische Baumesse
Autoschau, Unterhaltung und neueste Trends

Auch in diesem Jahr gibt es bei der Südsteirischen Baumesse vom 20. bis 21. April wieder eine Vielzahl an Unterhaltungsmöglichkeiten für die ganze Familie. LEIBNITZ. Wenn sich das Besucherzentrum Grottenhof in diesem Jahr zum gut besuchten Veranstaltungsort verwandelt, lädt die Südsteirische Baumesse wieder zu einem vielfältigen Programm ein. Die Messe hat sich in den letzten Jahren als Fixpunkt für die gesamte Familie etabliert, bei der auch die kleinen Bauherrinnen und Bauherren bestens...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.