Rachling ohne Gasthof
Der „Höllerhansl“ hat seine Tore geschlossen

Der Gasthof Höllerhansl hat als einziger Gastro-Betrieb am Rosenkogel geschlossen. | Foto: gerhard langmann
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Gastwirt Gerhard Ganster hat den  Gasthof „Höllerhansl“ in Rachling bei Stainz als einzigen Gastronomie-Betrieb am Rosenkogel schon vor dem aktuellen Lockdown geschlossen, vorübergehend, wie er sagt.

STAINZ. Bei seiner launigen Proklamation vom Balkon des Rathauses am vergangenen Samstag hat Faschingsbürgermeisterin Queen Armeen den Gasthof "Höllerhansl" in Rachling als eine der geplanten Haltestellen für den Stainzer Flascherlzug genannt.
Mangels profunder Recherchen dürfte der neuen Ortschefin wohl ihr erstes Leerversprechen passiert sein, denn der beliebte Gasthof auf rund 800 Metern Höhe hat seit November seine Tore geschlossen. „Es waren persönliche Überlegungen ausschlaggebend“, versieht Gastwirt Gerhard Ganster die Schließung mit dem Adjektiv „vorübergehend“.

Lange Tradition

Mit dem „Höllerhansl“ stellte ein Familienunternehmen mit langer Tradition seinen Betrieb ein. Es war sehr eng mit dem legendären Wunderdoktor Johann Reinbacher, genannt Höllerhansl, in Verbindung, der der Region durch seine Heilungen und die Fähigkeit, Krankheiten aus dem Urin abzulesen, in den 1920-er- und 1930-er-Jahren große Bedeutung eintrug. Ursprünglich als Kirchenwirt nahe der von Johann Reinbacher errichteten Marienkapelle betrieben, erfolgte 1970 ein großer Bauschritt: Aus dem ehemaligen Stallgebäude entstand jener Gasthof, der für viele Gäste, Wanderer und Einheimische zum vertrauten Anblick und zur beliebten Einkehrstation wurde. Laufend wurden Adaptionen und Verbesserungen vorgenommen, um ein attraktives Domizil für Reisegesellschaften, Seminare und persönliche Feiern sein zu können. Nun in vierter Generation ereilte den beliebten Gasthof das Aus.

Rosenkogel ohne Wirtshaus

„Es ist immer schade, wenn Kollegen zusperren“, zeigte Ewald Zarfl jun., Vorstandsmitglied im Tourismusverband Südsteiermark, so etwas wie Verständnis für die Entscheidung. Wenngleich er die Tatsache eines Gastwirte-losen Rosenkogels doch sehr bedauert. Dieselbe Stimmung stellte sich bei Bürgermeister Walter Eichmann ein, dem vor allem das Weiterleben einer langen Tradition abgeht. „Der Gasthof war ideal für den von uns forcierten sanften Tourismus“, weist er auch auf das Fehlen einer Gastronomie für die Bewohner des Ortsteils Marhof hin.

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