Gemeindekooperation
Der Ressourcenpark "Unteres Kainachtal" ist auf Schiene
Der geplante bezirksübergreifende Ressourcenpark für 16.000 Bürgerinnen und Bürger aus vier Gemeinden mit Standort bei der Firma Saubermacher in Lannach ist die jüngste Errungenschaft der Gemeindekooperation "Unteres Kainachtal".
LANNACH/ST.JOSEF/LIEBOCH/DOBL-ZWARING. Die Steinhalle Lannach war kürzlich Schauplatz zur Präsentation des Ressourcenparks für die Region "Unteres Kainachtal", der auf dem bereits bestehenden Saubermacher-Areal in der Industriestraße 16 in Lannach für rund 16.000 Bürgerinnen und Bürger aus den vier Gemeinden Lannach, St. Josef, Dobl-Zwaring und Lieboch entstehen soll.
"Vielerorts hat man noch gar nicht gewusst, was eine Gemeindekooperation ist, da haben wir schon eine gelebt - und das über Parteigrenzen und über Bezirksgrenzen hinweg", sprach Hausherr Bgm. Josef Niggas die Anfänge im Jahr 1995 an. Er begrüßte seine Amtskollegin Waltraud Walch (Dobl-Zwaring) und die Bürgermeister Franz Lindschinger (St. Josef) und Stefan Helmreich (Lieboch). Entschuldigt war Bgm. Hubert Holzapfel (Haselsdorf-Tobelbad).
Als Betreiber des künftigen Ressourcenparks waren Hans Roth, Aufsichtsratsvorsitzernder der Saubermacher Dienstleistungs AG, und Verantwortliche aus dem Saubermacher-Team vor Ort.
Fehlende Kapazitäten in den Gemeinden sowie die gesetzlichen Vorgaben zur vertiefenden Abfalltrennung von bis zu 80 Fraktionen machen diesen Schritt sinnvoll. "Wir haben gar kein ASZ im Ort. Es gab eben Sperrmüllsammlungen über die Fetzenmärkte der Freiwilligen Feuerwehren. Wenn jemand doch größere Mengen zu entsorgen hatte, dann war auch schon die Firma Saubermacher das Ziel. Deshalb passt es uns sehr gut, dass wir im Zuge dieser Gemeindekooperation auch zu einem Sammelzentrum für eine fachgerechte Entsorgung kommen", so Bgm. Franz Lindschinger aus St. Josef.
Die Vorteile liegen für den landesweit einzigartig bezirksübergreifenden Ressourcenpark auf der Hand: "Es ist kein teurer Neubau auf der grünen Wiese nötig, das spart Kosten und wertvolle Flächen", bringt es Niggas auf den Punkt.
Die Vorteile im Überblick:
- Fachexpertise und jahrzehntelange Erfahrung
- Entsorgungssicherheit durch Anlagenverbund
- Nutzung bestehender Infrastruktur
- Geschulte und kundenfreundliche Mitarbeiter
- Zeit- und Kostenersparnis
- Planungs- und Rechtssicherheit
- Umweltfreundliche Verwertung
- Alles aus einer Hand
- Zentrale Lage für möglichst kurze Anfahrtswege
- Vertiefende Trennung von bis zu 80 Fraktionen
Die Öffnungszeiten
Mittwoch und Samstag je von 8 bis 13 Uhr
Donnerstag und Freitag je von 14 bis 19 Uhr
(individuell anpassbar)
Müll kennt keine Grenzen
"Wir können als kleines, schlagkräftiges Gremium rasch und flexibel Entscheidungen treffen, z.B. in der Anpassung der Öffnungszeiten mit derzeit 80 Stunden pro Monat, die jederzeit verändert werden kennen. Schließlich kennt Müll keine Grenzen", betont Bgm. Waltraud Walch aus Dobl-Zwaring und ihr Amts-Kollege Stefan Helmreich aus Lieboch ergänzt: "Wir überwinden ja mit diesem gemeinsamen Ressourcenpark nicht nur Partei- und Bezirksgrenzen, sondern auch jene der Abfallwirtschaftsverbände. und die Grenzen in unseren Köpfen. Das ist der richtige Weg, denn wir kommen auf unter zwei Drittel jener Kosten, die auf andere Bürger mit anders gearteten Lösungen zukommen können. D.h. wir machen das billigste System für unsere Bürger mit der besten Trenntiefe bei best möglichen Öffnungszeiten und effizienten Anfahrtswegen im Sinne unserer Umwelt."
Alles an einem bestehenden Standort
Das schlagendste Argument ist neben der Kostenersparnis die Nutzung bestehender Infrastruktur ohne mit einem Neubau wiederum wertvollen Boden zu versiegeln.
So sind am Saubermacher-Standort in der Industriestraße 16 bereits alle technischen und organisatorischen Voraussetzungen erfüllt, z. B. Lage, Verkehrsanbindung etc.. Diese behördlichen Genehmigungen sind ebenso gegeben wie die nötige Infrastruktur bzw. technisches Equipment
Dazu kommt die Sicherung regionaler Wertschöpfung und der Arbeitsplätze.
"Wir haben in den vier Gemeinden für den künftigen Ressourcenpark "Unteres Kainachtal" ein gemeinsames Vertragswerk, gemeinsame Tarife und gemeinsame Öffnungszeiten."
Josef Niggas, Bürgermeister von Lannach
Start 2022
Mit der Firma Saubermacher haben sich die vier Gemeinden einen kompetenten Partner aus der Wirtschaft an Bord geholt. "Mich freut dieser sichtbare Wille zur Zusammenarbeit über Grenzen hinweg", betont Hans Roth zu dieser Kooperation der öffentlichen Hand und einem privaten Unternehmer und spricht in Sachen Grenzüberschreitung auch die Abfallwirtschafsverbände an. Im Bezirk Deutschlandsberg sei für diesen Ressourcenpark sogar ein einstimmiger Beschluss gefallen.
Wann geht es jetzt los? "Es werden jetzt noch einige Anpassungen und Umbauten zur Abwicklung für eine kundenfreundliche Annahmen und für das Recycling umsetzen. Voraussichtlich können wir ab 1. Jänner 2022 an den Start gehen können", so Hans Roth und bedankt sich bei seinem Team, dass die dazu nötigen Vorraussetzungen schafft. Zwei bis drei Mitarbeiter werden bei Saubermacher zusätzlich aufgenommen, um sämtliche Vorgänge optimal abwickeln zu können.
Die Kosten bei der Müll-Anlieferung werden auf die jeweilige Einwohnerzahl umgelegt, wobei gerade die "Daheim App" über die Bürgerkarte ein praktisches Instrument zur Registrierung ist.
Übrigens: Die bestehenden ASZ werden in ihrer Nachnutzung von den Gemeinden vielfach weiterführend genutzt, Stichwort Bauhof bzw. Blackout-Infrastruktur.
Weitere Gemeinden könnten sich anschließen
Ressourcenparks sind die vom Land forcierte Variante für die Zukunft der Mülltrennung in der Steiermark. Bezirksübergreifend wird in Lannach bis Jänner 2022 ein Ressourcenpark für die Kleinregion "Unteres Kainachtal" (seit 1995) entstehen. Profitieren sollen nach Fertigstellung die Gemeinden Lannach, Dobl-Zwaring, Lieboch und St. Josef, also rund 16.000 Bewohner. Auch die Kommunen Haselsdorf-Tobelbad und Mooskirchen könnten in weitere Folge andocken.
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