Landesweinkost
Der Sieger-Schilcher vom Kogl in Wernersdorf

Andrea und Stefan Pauritsch stoßen mit dem Landessieger auf das Gelingen des großen Bauvorhabens an. | Foto: Susanne Veronik
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Das Weingut Andrea und Stefan Pauritsch stellt mit dem Schilcher Klassik Weststeiermark DAC den einzigen Landessieger in den Bezirken Deutschlandsberg und Voitsberg bei der 73. Landesweinkost der Landwirtschaftskammer. Dazu kommt ein Bauprojekt, das wiederum den Genuss edler Produkte hoch leben lässt - ein Lokalaugenschein.

WERNERSDORF/STEIERMARK. Auch wenn heuer durch das Corona-Virus eine große Präsentation für die 73. Landesweinkost der Landwirtschaftskammer nicht möglich gewesen ist, so war die Beteiligung dennoch großartig: „Rund 500 Weinbauern haben rund 1.809 steirische Qualitätsweine eingereicht“, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Daraus sind 108 Finalisten hervorgegangen, denen eine zweiwöchige Online- und Printbühne geboten worden ist. Für die Landessieger 2019 fand schließlich im Steiermarkhof eine Exklusiv-Präsentation im kleinen Kreis statt.
Weinbaudirektor Werner Luttenberger: "Insgesamt wurden ein 'Weingut des Jahres' und 18 Landessieger gekürt." Unter ihnen als einziges weststeirisches Weingut der Bezirke Deutschlandsberg und Voitsberg der Familienbetrieb von Andrea und Stefan Pauritsch aus dem als Schilcherdorf bekannten Wernersdorf in Wies - wie könnte es anders sein - mit einem Schilcher Klassik Weststeiermark DAC.

Schilcher aus Wernersdorf siegt beim Landesweinwettbewerb

„Das ist nach 2014 (Sauvignon) der zweite Landessieger aus unserem Betrieb“, blickt das Winzerehepaar auf einen außerordentlich erfolgreichen Jahrgang 2019, der heuer schon mehrere Preise auf den Betrieb am Kogl 29 gebracht hat: Erst vor knapp drei Wochen ist das Weingut Pauritsch bei der Raiffeisen Gebietsweinkost mit insgesamt fünf Finalisten und den jeweiligen Sortensiegern bei Schilcher und Sekt bereits zum zweiten Mal zum Gebietsweingut des Jahres 2020 gekürt worden.

Das Weingut Pauritsch ist Gebietsweingut des Jahres 2020

Dazu kommen vier Stockerlplätze und ein Sieger (Schilcher Frizzante) bei der Kiwanis Wein-Verkostung. Der Einzug ins Finale bei der Steirischen Weintrophy der Tourismusschulen Bad Gleichenberg und die Nominierung mit eben jenem Landessieger beim SALON Österreich Wein runden die heurige Erfolgswelle ab.

Die Würze der Weststeiermark

Und, wie schmeckt jetzt der Landessieger? „Wir hatten im Vorjahr aus Sicht eines Winzers ein absolutes Bilderbuchjahr. Der Landessieger ist daher auch ein Schilcher, wie er als Klassiker seiner Sorte gilt“, ist Pauritsch überzeugt. Bedingt durch das Klima mit kühlen Nächten durch unsere Koralm und die typisch sandigen Böden schmeckt man in diesem Schilcher die frische, fruchtige Würze der Weststeiermark voller Leichtigkeit bei ausgewogener Säure und dem Aroma reifer Beeren - einfach ein gediegener Speisenbegleiter.

„Eine solche Prämierung zeigt, dass wir viele Entscheidungen auf dem Weg zu so einem Wein richtig getroffen haben. Auch die Auszeichung zum Gebietsweingut ist für uns eine Bestätigung dafür, dass wir mit jener Vielfalt, die ja unsere ganze Region in so hoher Qualität auszeichnet, auf dem richtigen Weg sind. Das ist Motivation pur.“

Andrea und Stefan Pauritsch

Und heuer? „Wir hoffen auf einen sonnenreichen Spätsommer. Die lockere Traubenstruktur, bedingt durch eine eher verregnete Phase während der Blüte, lässt auf eine sehr gute Qualität hoffen.“

Genussbetrieb zur Bewusstseinsbildung

Dabei steht das heurige Jahr ganz im Zeichen der riesigen Baustelle, für die im Februar des Jahres der Spatenstich erfolgt ist. „Das ist unser Lebensprojekt, um den Produktionsbetrieb zu einem  Erlebnis- und Genussbetrieb umzugestalten, der die nachhaltig geführte Landwirtschaft vor Augen führt“, betont Pauritsch bei einem Rundgang. Hier entsteht ein Weinkeller mit Press-, Füll- und Kühlraum sowie ein Platz für die Fleischverarbeitung des hauseigenen Rotwildes sowie ein Hackgutlager im Unterschoss. 800 Kubikmeter Beton sind bereits verarbeitet worden, einige kommen noch dazu.

Vom Produktions- zum Erlebnis- und Genussbetrieb

Nachhaltigkeit ist dabei das oberste Credo, weshalb auch vorrangig Holz aus dem eigenen Wald vor allem im Obergeschoss mit Büros, Verkostungsraum und Bauschenschank verwendet werden wird. Zu dieser Philosophie gehört nicht nur die Hackschnitzelanlage, die Regenwasser-Aufbereitung für die Sanitäranlagen und der Einsatz von Solarpaneelen für die Photovoltaik-Anlage am südseitig ausgerichteten Geländer, sondern auch das Engagement örtlicher Baufirmen sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen am Betrieb selbst.

Der Weg zum fertigen Produkt im Buschenschank

„Die Menschen sollen bei einem Rundgang auf dem Erlebnisweg schon einmal das Rotwild im Gehege sehen, sowie die Früchte im Weingarten und in den Obstanlagen. Darauf folgen die Produktionsprozesse, um dann genau jene hochwertig verarbeiteten Produkte im Buschenschank mit noch mehr Bewusstsein bei herrlicher Aussicht zu genießen. Dazu gehört Transparenz in der Verarbeitung, vom Tier bis zur Veredelung des Fleisches in den Reifeschränken, vom Weingarten bis zu den Weinkellern, von den Obstkulturen bis zur Schnapsbrennerei im Erdgeschoß u. a. Damit wird die Grundidee eines Buschenschankes mit Erzeugnissen aus dem eigenen Betrieb noch einmal in den Mittelpunkt gerückt“, ist Pauritsch berzeugt, der sich schon darauf freut, wenn die ersten Gäste auf dem begrünten Dach über dem Buschenschank jene so mit Leidenschaft hergestellten Produkte genießen.
Der Zeitplan auf der Baustelle ist übrigens trotz Corona-Krise und unsteten Wetters im Soll - man darf also schon sehr gespannt auf den kommenden Spätsommer sein, wenn die Eröffnung geplant ist.

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