Gang durch den Advent
Die Kinder verbliesen das Applaudierverbot
- Gesang gemeinsam mit dem Publikum - der Andachtsjodler
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Wie immer "wos für's Gmiat": Beim Gang durch den Advent der Volkstanzgruppe Stainz wirkten das Quartett Mirnock, das Holzbläserquartett des Musikvereins Stainz, die Harfinistin Julia Gruber und die Familienmusik Nöhrer mit. Die gelesenen Texte stammten von Angelika Fürthauer.
STAINZ - Einmal mehr bildete das Refektorium die Location für den Gang durch den Advent (Auflage 41) der Volkstanzgruppe Stainz. Im Widerspruch zum üppigen Ambiente präsentierte sich das Programm als einfach-familiäre Annäherung an das Weihnachtsfest. „Es is hechste Zeit, auf die Botschoft zu hör’n, owa auf die Tir‘n steht: Bitte net stör’n.“ Dem Widerspruch zwischen Sinn und Realität zur Weihnachtszeit ward aufgetan, die feinen adventlichen Weisen und Inhalte verhalfen zumindest musikalisch der Botschaft zum Durchbruch. Als musikalische Gäste hieß Obmann Peter Nöhrer das Quartett Mirnock (Kärnten), die Familienmusik Nöhrer, das Holzbläserquartett des Musikvereins Stainz, Harfinistin Julia Gruber mit Spielpartner Jakob Nöhrer willkommen. Ein bisschen viel Nöhrer? Mag schon sein, es tat der Qualität des Abends in keiner Weise Abbruch. Die Einrechnung von Moderatorin Paula Nöhrer und Enkelin Sophie ließe die Quote sogar noch weiter ansteigen.
Nach innen gerichtet
Bei der musikalischen Ausstattung wurde bewusst auf Blech und Lautstärke verzichtet. Weihnachten ist nun einmal ein Fest der Stille, in der die gepflegten Töne von Holzbläsern, das samtene Timbre von Tenorstimmen, der geschmeidige Vortrag eines gemischten Viergesangs und ein verwehter Harfenklang gut hineinpassen. Titel wie „Es ist ein Ros‘ entsprungen“, „Fröhliche Weihnacht überall“, „A Stern kimb durch die Nocht“ oder „Es wird scho glei dumpa“ zeigten, dass sich auch die Musiker an das Korsett der heimeligen Weihnachten hielten. Aber halt: Da waren doch Peter, Paul und Sophie, die bei ihrem Krippenspiel ordentlich aufdrehten. Der Huababauer und der Franz kamen sich ordentlich ins Gehege. „Donn bin i aufkemman“, klärten die Youngsters auf, wie es zur Befriedung der Streithähne gekommen ist. Die Erkenntnis: A Blick zu die Stean tuat olawal guat! Ebenfalls guat: die Kripperlgstanzl des genannten Trios mit Stimme, Triangel, Teufelsgeige und Steirischer Harmonika. Bei so viel zur Schau gestellter Begeisterung war es nur zu verständlich, dass die Kinder – entgegen der Etikette – lauthals beklatscht wurden.
Vom Woat‘n, Los‘n und Gfrein
Was wäre eine Gang durch den Advent ohne sinnige Sprücherl? „Erinnast di an mi und die oltn Sockn?“, fragte Moderatorin Paula Nöhrer das Christkind im Angesicht, dass heute alles in Hülle und Fülle vorhanden ist: Imma muaß wos Neies her, nur die Herz’n werd’n leer! Nächste Frage: Ist der Christbaum gegenüber dem Glanz in den Geschäften noch im Mittelpunkt? Olles gibt es Ton in Ton, passend zu jeder Kollektion, lautet der Trend, der in der Erkenntnis gipfelt: Wos uns zu Weihnocht’n föhlt, ist vorher die Zeit und hinterher s’Göld! Co-Moderator Peter Nöhrer dachte über das Licht des Planeten nach, das selbst unter Ochs und Esel Unruhe geschafft hatte. Aber der Stern vermochte die beiden zu beruhigen: Er is zufried’n mit sein‘ Büld, er hat seinen Sinn erfüllt! Nachfrage: Gelingt das auch uns Menschen? „Mama braucht auf da Mikrowölln, nur mehr das Menü einstöll’n“, spielte er (in Wirklichkeit ist es Angelika Fürthauer) auf die heutige Übertechnisierung und Fülle an Licht an. Aber: Höll ist nur, wenn einwändig a Liacht brennt! Die Steigerung von Weihnachtsg’schäft, Weihnachtspunsch, Weihnachtsfeier und Weihnachtsg’schenk? Weihnachtsmiad.
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