Maria und Johann Weiß waren positiv
„Diese Tortur wünsche ich keinem!“

- Lob für die Betreuung im LKH - Johann und Maria Weiß
- hochgeladen von Gerhard Langmann
GRAGGERER. - Immer noch gibt es Menschen, die Covid-19 verharmlosen oder gar in Abrede stellen. Dieser Bericht ist kein Aufstellen des Zeigefingers, sondern eine wertfreie Schilderung jener Ereignisse, die das Ehepaar Maria und Johann Weiß aus Graggerer durchgemacht – oder besser durchlitten – hat.
Die ersten Symptome stellten sich am 27. Oktober bei Johann Weiß ein. Wenig später traten Fieber, Husten und Müdigkeit auch bei seiner Frau auf. Ein „Durchtauchen“ der Krankheit war nicht möglich, die Situation verschlechterte sich zusehends. Der Test des 1450-Teams führte zur Gewissheit: Corona-Erkrankung und Verfügung einer häuslichen Quarantäne.
Die Zeit daheim erbrachte keine Besserung, die Situation wurde im Gegenteil immer schlechter. Vor allem die akute Atemnot stellte eine enorme Belastung dar. Als einziger Ausweg blieb die Einweisung in das Landeskrankenhaus Deutschlandsberg am 4. November. Nach einem Tag im Covid-Zimmer wurden Maria und Johann Weiß in die Intensivstation verlegt und in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Damit nicht genug: Bei Johann Weiß musste eine Notoperation an der Lunge mit gleichzeitiger Beatmung durch eine Kanüle durchgeführt werden. „Ich war auf des Messers Schneide“, gibt er die Auskunft seiner Ärzte wider. Insgesamt dauerte die Intensivbehandlung sechs Wochen, der Tiefschlaf nahm bei Johann Weiß drei, bei seiner Frau in zwei Phasen insgesamt eine Woche in Anspruch. Kaum vorstellbar: Das Unterbewusstsein spiegelte – zumeist negative und daher sehr belastende – Wahrnehmungen auch während des Tiefschlafs vor.
Wer meint, das Zurückholen aus dem Tiefschlag ist mit dem morgendlichen Aufstehen zu vergleichen, liegt weit daneben. „Ich musste wieder Sprechen lernen“, konnte sich Johann Weiß anfangs nur mit Handzeichen verständigen. Schlucken war faktisch unmöglich, in einer verheerenden Prozedur musste der Schleim oft mehrmals täglich abgesaugt werden. Auch die Muskulatur baute enorm ab. Das Schlimmste jedoch: In der Lunge bildete sich ein Blutsack, der von Prof. Josef Maier in einer Operation entfernt wurde.
Am 22. Dezember durfte Maria, am 7. Jänner Johann Weiß – beide rund zehn Kilo leichter - wieder nachhause. „Wir sind für eine Reha vorgemerkt“, müssen beide derzeit Ruhe einhalten, mit künstlichem Sauerstoff leben und eine Bewegungstherapie absolvieren. Einig sind sie sich in der Dankbarkeit an das Pflegepersonal im LKH, das sich ihrer kompetent, verständnisvoll und rührend angenommen hat.
Der abschließende Rat von Maria und Johann Weiß kommt nicht überraschend: „Alle sollten sich g‘scheit informieren und die Bestimmungen einhalten.“ Auch der Impfung stehen sie positiv gegenüber.
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