Ehemaliges Zollhaus neu belebt

Großer Bahnhof war gestern beim ehemaligen österreichischen Zollhaus am Radlpass, wo die Edelbrenner Waltraud und Johann Jöbstl ein Haus der Begegnung eröffnet haben. Zollmuseum, "Greißlerei" mit Jöbstl-Produkten sowie Verköstigung werden an der Raststation ab sofort bis Oktober je von Freitag bis Sonntag sowie auf Voranmeldung geboten. Pfarrer Siegfried Gödl hat den Ort im Beisein der Familie Jöbstl sowie vieler Gäste aus Politik, Kultur und einfach guten Freunden gesegnet. Kinder auf steirischer und slowenischer Seite haben für Tanz und Gesang gesorgt. Harry Prünster bezeichnet sich selbst als Sammler edler Brände und hat daher mit Elan diese Veranstaltung moderiert.
Symbolisch ist ein Kastanienbaum im Beisein der vielen Ehrengäste gepflanzt worden.

Grenzenlose Begegnungen – eine Region lädt ein

2004 fielen die Grenzbalken und Slowenien wurde Teil der europäischen Union. 10 Jahre später eröffnet die Familie Jöbstl gemeinsam bei einem Fest „das Zollhaus am Radlpass“ als ein Haus der Begegnung. „Es gibt hier genug zu betrachten und zu erforschen bei einem Einkehrschwung für Geist und Seele. Die Südweststeiermark ist ein in vielerlei Hinsicht besonderer Teil der Steiermark. Nicht zuletzt durch die Landschaft und das Klima“. So wird die Region im Folder „Grenzenloses“ Mountainbiken beschrieben.
Folgende Rad-Touren führen ins Nachbarland Slowenien – über den Radlpass:
Auenberg – Radlpass-Tour, Kapuner – St. Pongratzen, Sv. Janez – Remschnik – St. Pongratzen, Zwei Länder-Tour, Römerweg – Urbani-Svetij – Duh.
Die Wanderer genießen diesen Landstrich hier grenzüberschreitend zu Fuß – über den Radlpass:
Grenzpanoramaweg Soboth – Bad Radkersburg. Das E6 Teilstück Eibiswald bis Radlje gehört zum Europäischen Weitwanderweg (Nordkap bis Griechenland). Der Kirchen Lindenweg (Lipe in Cerkve) startet und endet am Radlpass mit den Stationen Sveti Trije Kralji (Heiligen Drei König) – Sveti Primoz (Sankt Primon) – Sveti Jernej (St. Bartholomä) – St. Lorenzen – St. Anton dazwischen.
Wer das Land an der Grenze mit dem Pferd erkunden möchte, wendet sich am besten an den Wohlfühl- und Reiterbauernhof Siebernegg, der geführte Tages-Touren anbietet.

Ein Haus der Begegnung - Die Idee

Großmutter Hedwig wurde im November 1918 geboren. In diesem Jahr endete der 1. Weltkrieg und die Grenze zwischen dem österreichischen Bundesland Steiermark und der ehemaligen Untersteiermark wurde gezogen. Meine Urgroßmutter war eine hiesige Bauerntochter aus der Wiel und unser Urgroßvater „a gfongana Ruß, a großmächtana Monn“. Als „Russen-Kind“ hat Hedwig lange Jahre Ausgrenzung in ihrer eigenen Heimat erfahren. Meine Mutter hat schon früh das Verbindende gesucht, vielleicht gerade deshalb. Die „Ribisel-Brocker“ aus dem damaligen Jugoslawien haben bei uns im Haus genächtigt und waren in der Familie aufgenommen. In den 90-er Jahren haben meine Eltern ein Grundstück an der Grenze gekauft und vor 3 Jahren das ehemalige Zollhaus am Radlpaß erworben.
Der Liebe unserer Urgroßeltern entstammen 1 Tochter, 5 Enkel, 15 Urenkel und 21 Ururenkel.
„SteirerBluat is koa Himbeersaft“ und Heimat ist für uns dort, wo man sich zu Hause fühlt.