Corona
Ein Jahr im Bann der Pandemie (+Video)
Corona hält uns seit einem Jahr in Atem. Wir haben die Zahlen, Daten und Fakten aus dem Bezirk erhoben. Dazu gibt es außerdem ein anschauliches Video.
BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Seit einem Jahr beherrscht uns das Corona-Virus mit Homeoffice, Homeschooling, Quarantäne, Betriebsschließungen, Testungen, Krankheit und leider auch mit Todesfällen. In unserem Bezirk hat das Corona-Virus Ende Februar 2020 für erste Schlagzeilen gesorgt: Elf Mitarbeiter des LKH Weststeiermark haben sich nach einem Karnevalsbesuch in Venedig von sich aus in häusliche Quarantäne begeben. "Das war vorbildlich! Damit haben sie nicht nur einen möglichen Cluster verhindert, sondern überhaupt das Thema zur Handhabe von Verdachtsfällen aufs Tapet gebracht haben", so der ärztlichen Leiter des LKH Weststeiermark Prim. Peter Mrak.
Prim. Peter Mrak bedankt sich nicht nur bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am LKH Weststeiermark für den Einsatz in dieser außerordentlichen Zeit, sondern auch für die "extrem gute, hilfsbereite und unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem LKH Südsteiermark“, wenn es um die Versorgung jener Patienten geht, die COVID-bedingt in der jeweils aktuellen Situation an einem Standort gerade nicht versorgt werden konnten. Mrak: "Dass ein benachbartes LKH so unkompliziert und hilfsbereit Termine mit Patienten übernimmt, deren Vorgeschichte man nur aus dem Akt kennt, ist bemerkenswert!"
Mit Stand vom 8. März werden zwölf Covid-Patienten am LKH Weststeiermark/Deutschlandbserg versorgt, davon drei auf der Intensivstation. Insgesamt gibt am Standort neun Intensivbetten. "Davon sind vier für Covid-Fälle eingerichtet, die allerdings je nach Bedarf zum Einsatz kommen, sodass die Intensivbetten immer zu gut 90 % ausgelastet sind", betont Reinhard Marczik von der KAGes Unternehmenskommunikation.
Inzwischen sind 486 LKH Mitarbeiter des patientennahen Personals gegen das Corona-Virus geimpft, 462 haben auch die zweite Teilimpfung erhalten.
Zeitleiste: Ein Jahr Corona im Bezirk Deutschlandsberg
Testen, testen, testen
Von Anfang an in die Test-Strategie eingebunden ist das Rote Kreuz, vorerst mobil und seit August mit der Drive In-Station in Lannach, wo jeweils drei Rot Kreuz-Mitarbeiter von Montag bis Sonntag Vormittag gefordert sind: "Seit 19. August 2020 wurden 12.500 Proben abgenommen. Der Höchstwert war im September mit fast 200 Proben an einem Tag", so Bernhard Pölzl, Bezirksstellenleiter-Stv. des Roten Kreuzes. Besonders personalintensiv waren die Massentestungen im Dezember: An zwei Tagen galt es 39 Testspuren zu regeln, und das neben neben dem regulären Dienstbetrieb.
Bei den beiden Teststraßen in Deutschlandsberg und Eibiswald werden im Auftrag des Landes Steiermark von der Privatklinik Kastanienhof GmbH betrieben. Bis zu 5.000 Testungen werden wöchentlich bei der Koralmhalle durchgeführt, im Festsaal Eibiswald (seit Anfang Februar) sind es rund 1.500. Aktuelle Zahlen finden Sie auf www.testen.steiermark.at
So sieht es in jenen Apotheken aus, die Testungen anbieten:
Einsätze unter erschwerten Umständen
Nach einem deutlichen Rückgang der Einsätze in den ersten Monaten bewegen sich die Zahlen im Rettungseinsatz beim Roten Kreuz derzeit etwas unter dem normalen Aufkommen. Vor allem zeit- und materialintensive Infektionstransporte stellen eine Herausforderung dar, verbunden mit einer massiven Kostensteigerung durch den vermehrten Verbrach an Hygienematerial und längere Standzeiten wegen Desinfektionsmaßnahmen - und das bei gleichbleibender Transportkostenvergütung.
Öffentliche Kurse durften zwischenzeitlich nicht angeboten werden, aber zumindest Kurse für den Führerschein finden derzeit wieder statt. Die Fortbildung der Rot Kreuz-Mitarbeiter gehen - wenn vom Inhalt her möglich - online über die Bühne.
Auch die Treffen der Jugendgruppen finden online und außerhalb des Lockdowns weitgehend im Freien statt.
In Sachen Blutspendedienst ist die Spendenbereitschaft nach wie vor aufrecht, sodass auch die jeweiligen Termine eben unter sehr strengen Hygienevorschriften fast immer stattgefunden haben. Mehr unter: gibdeinbestes.at
Manche Dienstleistungen im Sozialbereich, wie Seniorencafé, Besuchsdienst u.a. mussten vorübergehend eingestellt werden. Die Mitarbeiterinnen der Mobilen Pflege und Betreuung sind aber nach wie vor durchgehend im Einsatz. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krisenintervention, kurz KIT, stehen uneingeschränkt zur Verfügung.
Gesundheitsbehörde im Dauereinsatz
Die Bezirkshauptmannschaft ist mit dem sanitätsrechtlichen Bereich – gemeinsam mit dem Sanitätsfachreferat – die sachlich und örtlich verantwortliche Behörde, die sich um die Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung kümmert. Besonders gefordert sind daher in Zeiten der Cotona-Pandemie auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg:
"Seit März 2020 arbeiten wir jedes Wochenende in größeren und kleineren Teams durch. Daher gilt mein herzlicher Dank allen Kolleginnen und Kollegen, die im Corona-Dienst stehen und allen, die den laufenden Betrieb aufrecht erhalten. Diese Herausforderung schweißt über die Referatsgrenzen hinweg zusammen", betont Bezirkshauptmann Helmut Theobald Müller.
Bis zu 40 Personen stehen im Corona-Dienst, die sich nahezu wöchentlich auf neue Rahmenbedingungen einstellen müssen. "Aber diese Herausforderung schweißt über sämtliche Referatsgrenzen hinweg zusammen", ist Müller überzeugt und spricht den laufende Betrieb an, der auch bei diesem Sondereinsatz während der Corona-Krise aufrecht erhalten werden muss: "Wir nehmen viel Verständnis wahr, wenn die Verfahren etwas länger dauern; auch dafür bedanke ich mich."
Der Bezirkshauptmann bedauert allerdings, dass der unmittelbarer Kontakt zu den Bürgern verloren geht, weil die Behörde im Lockdown zum Teil geschlossen war und jetzt nur in unaufschiebbaren Fällen und nach Terminvereinbarung persönlich erreichbar ist.
Dafür werden allen Bürgerinnen und Bürgern durch die IT-Kommunikation ganz neue Chancen und Möglichkeiten eröffnet und die Einrichtung der Sicherheitsschleusen in der Bezirkshaupmannschaft ist deutlich beschleunigt worden.
Aus der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg
(25. Februar 2020 bis 8. März 2021)
- bestätigte Infektionen: 2.804
- davon genesen: 2.584
- verstorben: 89
- aktiv Infizierte: 131
- Infizierte bisher pro 1.000 Einwohner: 46,1
- aktiv Infizierte pro 100.000 Einwohner: 215,2
- Verkehrsbeschränkung: 735
- Absonderungen: 6.857
- positiv: 2760
- Aufhebungen: 3.546
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