Günter Neuwirth und Claudia Rossbacher in Graz
„Fine Crime“ mit hoher Schilcherland-Quote

Neuvorstellung „Dampfer“ ab Triest von Günter Neuwirth
  • Neuvorstellung „Dampfer“ ab Triest von Günter Neuwirth
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Hut ab! Das Programm des „Fine Crime“-Festivals in Graz konnte sich erneut sehen lassen. Das Organisationsteam Robert Preis, Journalist, Autor und Niki Schreinlechner, Fotograf, Mediendesigner, haben für die Zuhörer und – den Covid-Lockerungen sei Dank – Zuschauer auf dem Gebiet der Kriminologie wirklich nichts ausgelassen. „Krimi und Stadt Graz passen gut zusammen“, bedankte sich Bürgermeister Siegfried Nagl in seiner Begrüßung für das Engagement der Organisatoren, während Kultur-Stadtrat Günter Riegler Graz als Krimihauptstadt Österreichs adelte.
Mit Alex Beer, Herbert Dutzler, Joe Fischler, Andreas Gruber, Reinhard Kleindl, Leo Lukas, Günter Neuwirth, Robert Preis, Claudia Rossbacher, Nicole Stranzl, Isabella Trummer, Martin G. Wanko, Rudi Zötsch und Günther Zäuner waren beim Festival gleich 14 Krimi-Autoren mit Lesungen vertreten. Erfreulich: Die Region Schilcherland war durch Günter Neuwirth und Claudia Rossbacher prominent vertreten, bei der dienstägigen Podiumsdiskussion waren die beiden sogar die Hauptdarsteller.

Was ist ein gutes Buch?

Ganz interessant, einmal hineinzuhören in das Gespräch mit dem Titel Was ist ein gutes Buch? unter der Leitung von Redakteur Günter Encic, an dem auch die Verleger Anita Keiper und der Buchhändler Wolfgang Wagner teilnahmen. Ist es der Publikumsgeschmack? Sowohl Rossbacher als auch Neuwirth verneinten, sich daran zu orientieren, sondern dem eigenen Konzept folgend zu schreiben, wenngleich eine gewisse Erwartungshaltung der Leser Platz findet. Muss ein Buch, das viel gelesen wird, literarisch schlecht und – umgekehrt – muss ein Buch, das wenig gelesen wird, literarisch gut sein? Beispiele zeigen, dass auch Artmann, Jelinek, Bernhard und Handke Horrorgeschichten verfasst haben. Ob Comics Weltliteratur sind? Auch das bleibt eine Geschmacksfrage. Gilt für E- und U-Literatur: Marketing kann nie nicht schaden.
Interessant und gruselig verlief der Vortrag von Dozent Christian Bachhiesl über das Thema Kriminologie im Hans-Gross-Kriminalmuseum. Der Referent berichtete über Mordwerkzeuge ebenso wie über die Gerätschaft (etwa Tatortkoffer) der Polizei, er informierte über die Schwierigkeit, Unfall, Mord oder Suizid auseinanderzuhalten und er beleuchtete etliche Verbrechenstechniken (etwa Bauernfängerei, Hendlfladerei, Versicherungsbetrug) und beliebte Aufbewahrungsorte (etwa Vasen) für Leichenteile. Sein Resümee: Verbrechen zahlt sich meistens nicht aus.

Reales Publikum

Die Graz-Guides ermöglichten in einem Rundgang („Mordsgschichten“) durch die Innenstadt die Nachverfolgung von schweren Verbrechen der Vergangenheit. Andreas Baumkirchner, kaiserlicher Heerführer, der sich dem Aufstand des steirischen Adels anschloss, wurde Opfer der Rache von Kaiser Friedrich III, der ihn unter einem Vorwand an den Hof einlud und ihn dort mit einer List festhielt und enthauptete. Auch nicht zimperlich ging man mit Paul Reininger (Herzerlfresser von Kindberg) um, der – zwar von Kaiser Josef II begnadigt – in den Katakomben unter dem Schloßberg zu Tode gepeinigt wurde. In die Zeit des Zweiten Weltkriegs fiel das Zwangslager Liebenau, das gleichermaßen als Zwischenstation und Todeslager in Verwendung stand.
Zum Abschluss ging es vom Stützpunkt Murinsel in die Komödie Graz in der Münzgrabenstraße zum Krimi-Erstlingswerk Gerade noch mal Glück gehabt von Leo Lukas. Das gefährliche Treiben reicherte der Köflacher mit Liedern zu Glück, Spiel, Sport und Wetten an. Der Höhepunkt des Abends vor Publikum: Robert Preis und Christian Bachhiesl verkündeten den von einer Jury gewählten Gewinner des Energie Steiermark-Awards 2021: die Vorarlbergerin Alex Beer, die im Privatleben auf den Namen Daniela Larcher hört.

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