Nicht bloß ein Termin, sondern ein Fest

Gottesdienst für Stainzer Ehejubilare

In einem festlichen Einzug zogen Ehejubilare, Geistlichkeit und Ministranten am vergangenen Sonntag zur Messe in die Pfarrkirche ein, wo sie mit dem Lied „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ empfangen wurden. „Nicht alles können wir selber schaffen“, machte Marius Enăşel in seiner Begrüßung klar, dass es für eine gelungene Ehe der Hilfe Gottes bedarf. Er gebe, so der Pfarrer, das Gefühl, nie allein zu sein.

STAINZ. Ohne die Liebe wäre ich nichts! In der von Maria Weber vorgetragenen Lesung und den Kyrie-Rufen von Franz Hebenstreit war von der Liebe zu hören: Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Erst recht hatte das Evangelium die Liebe zum Inhalt, das von der vollkommenen Freude in der Liebe Gottes sprach.
Einen Politiker – nämlich Franz Josef Strauß – zitierte Pfarrer Marius Enăşel, um auf die Früchte der Liebe zu verweisen. Dankbar nach rückwärts, mutig vorwärts und gläubig aufwärts schauen hatte er die hilfreichen Anschauungen für den Menschen genannt. Das aufeinander Zugegangen sein in der Vergangenheit, den Mut, die Zukunft anzunehmen und den Blick nach oben, um die Zeit zu nutzen, wie der Pfarrer den  Spruch deutete. „Er hat sein Wort gehalten“, machte er nochmals deutlich, dass es ohne Gott nicht gegangen wäre. „Ich danke Ihnen allen, dass Sie Ihrem Versprechen treu geblieben sind“, bedankte er sich bei allen Jubelpaaren für das Kommen und das Mitfeiern.

Liebe im Mittelpunkt

Nicht verwunderlich: Auch Johanna Theißl, die die Fürbitten las, kam ohne die Liebe nicht aus. Lass‘ alle Paare über das Wunder der Liebe staunen – wir bitten dich, erhöre uns. Renate und Albert Lukas, ein Rubin-Granat-Smaragd-Jubelpaar sprachen namens aller Ehejubilare ein Dankgebet: „Lass uns nach guten und schlechten Zeiten erneut Ja zueinander sagen“, baten sie, sich gemeinsam zu tragen und für alle anvertrauten Menschen zu sorgen.
„Gott hat die Ehegestiftet und uns als liebende Wesen geschaffen“, machte Pfarrer Marius Enăşel deutlich, dass die gemeinsame Feier kein bloßer Termin war, sondern ein Fest für die ganze Pfarrgemeinde, das eine große Vorbildfunktion ausstrahle.
Dankbarkeit sprach aus den Worten von Magdalena und August Breidler, die – nachdem der Ehesonntag im Vorjahr ausfiel – heuer den 65-er (Eiserne Hochzeit) nachfeierten. „Wichtig ist wohl“, so ihr Wunsch, „einigermaßen gesund zu bleiben.“ Auch bei Veronika und Karl Diestler wäre die „Goldene“ im Vorjahr gewesen. „Jetzt steht mir“, scherzte der Ehemann, „das Verdienstkreuz wohl erst heuer zu.“ Schon in der Jugendzeit haben sich Renate und Albert Lukas kennen- und lieben gelernt. „Wir haben uns ordentlich geprüft, bevor wir geheiratet haben“, sind die beiden seit vierzig Jahren ein Paar.