Bildung in Zeiten der Corona-Krise
Maturanten beweisen bereits jetzt ihre Reife

Mit Abstand sehr gut vorbereitet: Einige der Maturantinnen und Maturanten an der HAK Deutschlandsberg mit Schulleiterin Elke Herler (rechts) | Foto: HAK Deutschlandsberg
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  • Mit Abstand sehr gut vorbereitet: Einige der Maturantinnen und Maturanten an der HAK Deutschlandsberg mit Schulleiterin Elke Herler (rechts)
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Die HAK, HLW, HTL Bulme und das BORG Deutschlandsberg sind seit 4. Mai mitten in den den Maturavorbereitungen. Die WOCHE Deutschlandsberg hat sich umgehört.

DEUTSCHLANDSBERG: Zu den Vorbereitungen der bevorstehenden Matura haben wir auch Elke Herler, Leiterin an der HAK Deutschlandsberg befragt.

Wie ist die Stimmung unter den Lehrern und Schülern seit die dreiwöchige Vorbereitungszeit am 4. Mai wieder im Schulgebäude angelaufen ist?
ELKE HERLER: Die Stimmung in der HAK ist sehr gut - sowohl bei den Schülern, als auch bei den Lehrern. Ich habe den Eindruck, dass sich alle schon sehr auf ein persönliches Wiedersehen gefreut haben, obwohl natürlich nie alle Schüler gemeinsam unterrichtet werden. Ein eigener Stundenplan mit Gruppenteilungen stellt sicher, dass alle Hygienebestimmungen eingehalten werden.
Wir nutzen diese drei Wochen intensiv, um unsere Maturanten bestmöglich auf ihre bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten. Zugleich haben sie aber auch die Möglichkeit, ihre Noten aus dem laufenden Semester auszubessern.

Haben sich die Schülerinnen und Schüler im Distance-Learning gut vorbereiten können?

Das Distance-Learning hat bei uns wunderbar geklappt. Hier kommt uns sicher zugute, dass bei uns als kaufmännischer Schule Digitalisierung schon im Lehrplan immer einen großen Stellenwert hatte. Die Online-Video-Konferenzen hatten auch einen großen sozialen Wert - trotz Isolation zu Hause waren die Klassen in dieser Zeit virtuell wieder vereint und haben gemeinsam gearbeitet und auch gelacht. Bei Arbeitsaufträgen, die die Schüler über die Lernplattform eduvidual bearbeiten mussten, war unter anderem auch Selbstorganisation gefragt. Ein Großteil der jungen Leute hat diese Herausforderungen hervorragend bewältigt.

Fühlen Sie sich ausreichend informiert über die anstehenden Maßnahmen?
Ich denke, die meisten Unklarheiten konnten mittlerweile geklärt werden. Für die kommenden Wochen fühle ich mich gut informiert und bin guter Dinge, dass wir das verbleibende Schuljahr gut und professionell beenden werden.

Ist man im Unterrichtsgebäude mit den Hygienemaßnahmen gut aufgestellt? 
In unserem Bundesschulzentrum sind wir meines Erachtens sehr gut aufgestellt. Schon vorab wurden unsere Maturanten per Mail über die Hygienebestimmungen informiert. Niemand - weder Schüler noch Lehrer - darf ohne Mund-Nasen-Schutz das Schulgebäude betreten. Bereits im Eingangsbereich sind - ebenso wie in allen Unterrichtsräumen - Desinfektionsmittelspender aufgestellt. Wir achten jederzeit auf die Einhaltung des Sicherheitsabstandes und sorgen für ausreichende Frischluftzufuhr. Ein großer Dank gilt unseren Reinigungsdamen und an den Schulwarten, die in dieser schwierigen Zeit wirklich ganz tolle Arbeit leisten.
Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Masken wurden uns in ausreichender Zahl zur Verfügung gestellt.

Drei Schularbeiten, drei schriftliche Maturaarbeiten in nur drei Prüfungsgebieten - ist das zu sie stemmen in der kurzen Zeit?
Die Schüler müssen in allen Prüfungsgebieten, in denen sie zur schriftlichen Reife- und Diplomprüfung antreten, noch eine Schularbeit schreiben, sofern das vor dem Shutdown noch nicht geschehen ist. Natürlich ist das für die Schüler eine große Herausforderung. Andererseits können sie anhand der Schularbeiten - die vom Umfang her auch gekürzt stattfinden können - wieder eine „Prüfungssituation“ erleben. Möglicherweise nimmt das dann ein wenig Nervosität bei der Reife- und Diplomprüfung.

Empfinden Sie den Entfall der mündlichen Matura als essentiellen Teil, der heuer nicht stattfindet?
Bei den mündlichen Teilprüfungen demonstrieren die Maturanten üblicherweise nicht nur ihr erworbenes Wissen, sondern zeigen auch, zu welch tollen Persönlichkeiten sie sich im Laufe ihrer Schullaufbahn an der HAK entwickelt haben. Insofern bedaure ich den Entfall der mündlichen Teilprüfungen heuer schon.
Andererseits haben gerade unsere heurigen Maturanten in dieser schwierigen Zeit durchaus schon Reife bewiesen - sich in so einer Ausnahmesituation zumindest den schriftlichen Klausurprüfungen zu stellen, dafür gebührt jedem einzelnen dieser jungen Menschen Respekt. Und auf freiwilliger Basis können unsere Maturanten ja auch heuer - gegen vorherige Anmeldung - mündliche Teilprüfungen absolvieren.

Es wird ja auch kein Abschlussfest und keine Maturareise geben, wie gehen die Maturanten mit dieser Regelung um?
Der Entfall der Maturantenverabschiedung ist nicht nur für die Schüler, sondern auch für deren Eltern, Familie und Freunde und auch für uns Lehrer sehr schade. Angesichts der derzeitigen Situation wird das Abweichen vom herkömmlichen Prozedere aber von allen -wenn auch schweren Herzens - akzeptiert.

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die Maturanten bzw. für den Lehrkörper?
Die größte Herausforderung war bestimmt die anfängliche Ungewissheit, ob es heuer überhaupt eine Matura geben wird und wie das verbleibende Schuljahr abgeschlossen werden kann.
Nachdem es aber nunmehr aber einen „Fahrplan“ gibt, klare Regelungen und Abläufe kommuniziert wurden, bin ich guter Dinge, dass wir gemeinsam auch den Haupttermin 2020 gut bewältigen werden.

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