Eine vorbildliche Horstaktion in der „Storchengemeinde“
Meister Adebar fliegt auf St. Martin im Sulmtal

Volksschuldirektorin Grete Müller und Susanne Stangl, BEd (hinten von links) mit Schülerinnen und Schülern, die sich über den neuen Storchenhorst freuen. Auch Bgm. Franz Silly (hinten rechts) legte mit den Gemeindearbeitern Hand mit an. Helmut Rosenthaler (vorne)  brachte sein Fachwissen mit ein. | Foto: Josef Fürbass
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  • Volksschuldirektorin Grete Müller und Susanne Stangl, BEd (hinten von links) mit Schülerinnen und Schülern, die sich über den neuen Storchenhorst freuen. Auch Bgm. Franz Silly (hinten rechts) legte mit den Gemeindearbeitern Hand mit an. Helmut Rosenthaler (vorne) brachte sein Fachwissen mit ein.
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St. Martin im Sulmtal macht seinem Ruf als „Storchengemeinde“ alle Ehre. Meister Adebar kommt ja schon seit vielen Jahrzehnten hierher und fühlt sich wohl. Einer der beiden Horste wurde nun durch einen neuen ersetzt und wechselte den Standort. Wichtig ist auch, dass der Storch für die Nahrungssuche ausreichend Wiesen und Feuchtgebiete vorfindet.

Wird ein neuer Erdenbürger geboren, stellen Verwandte und Freunde gerne einen Storch im Garten auf. Storch, Kinder, Schule – das reimt sich gut zusammen. Findet auch Bürgermeister Franz Silly: „Da war es nahe liegend, den neuen Horst im Schulhof zu platzieren. Wir hoffen, dass der Schulstandort dadurch langfristig abgesichert ist.“
Der Horst auf dem Haus der Familie Prettner, das nur unweit der Pfarrkirche steht und in dem auch das beliebte Café Central zu finden ist, bleibt weiterhin bestehen. Verlegt wurde hingegen der Horst, der sich auf einem Strommast bei der Tischlerei Hengsberger befand. „Weil das Nest schon etwas nachgerückt war und die Gefahr bestand, dass es mit der Leitung in Berührung kommt, wurde es abmontiert“, erzählt Bürgermeister Silly. Die Energie Steiermark hat auch den Mast und den Betonsockel für den neuen Horst bei der Volksschule zur Verfügung gestellt.“ Für den Nestrost kam die Gemeinde St. Martin im Sulmtal auf. Auch das Aufstellen bei der Volksschule wurde von Gemeindemitarbeitern bewerkstelligt.
Helmut Rosenthaler von der Storchenstation Tillmitsch war ebenfalls vor Ort, um das Vorhaben mit Rat und Tat zu unterstützen. Zunächst wurde das Metallgerüst mit Weidenruten verflechtet, dann wurden die Überreste des alten Horstes darauf gebettet. „In diesem Monat wurden in den Bezirken Feldbach, Deutschlandsberg, Graz-Umgebung und Leibnitz bereits fünf neue Horste errichtet“, so der „Storchenvater“. Die ersten Störche sind schon in der Steiermark gelandet. Nun hoffen die Kinder der Volksschule St. Martin, dass auch aus ihrem Horst bald ein Klappern zu vernehmen sein wird. „Der Storch nistet gerne in der Ortsmitte“, weiß der Experte. „Er ist den Menschen sehr zugetan, mit dem nötigen Respektabstand.“
Am Rande seines Aufenthaltes machte Helmut Rosenthaler, der sich seit 30 Jahren mit Störchen beschäftigt, auch auf Probleme in diesem Zusammenhang aufmerksam. Im Süden würden immer öfter Wiesen und Feuchtgebiete fehlen, die für eine Überlebenschance essentiell sind. „Das hat zur Folge, dass der Storch sogar in die Obersteiermark zieht. Wir haben dort mittlerweile bereits 25 Horste.“ Durch den Klimawandel übersehen Störche zunehmend den Zeitpunkt ihrer Abreise, sie bleiben länger hier. Ohne Thermik geht dann allerdings nichts mehr. Zuletzt haben in der Storchenstation Tillmitsch mit den Gehegestörchen zusammen 30 Tiere überwintert.
Wer den Verein „Storchenverein – Tierliebhaber“, der sich auch um andere Wildvögel kümmert, in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit unter die Arme greifen möchte, kann Mitglied werden, eine Patenschaft übernehmen oder unter IBAN AT98 3820 6000 0003 7226 eine Spende leisten!

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