Gunther Rost und Werner Strenger als Interpreten
Orgelfrühling Steiermark: Ausklang in Stainz
Nicht ein Orgelkonzert im klassischen Sinn erwartete die Besucher, Gunther Rost (Orgel) und Werner Strenger (Stimme) hatten sich für den Roman „Der Erwählte“ von Thomas Mann (1875-1955) und in der musikalischen Entsprechung für den Orgelzyklus „La Nativité du Seigneur“ (Die Geburt des Herrn) von Olivier Messiaen (1908-1992) entschieden.
Zum Text: In einer verworrenen Geschichte spielte Inzest eine schwerwiegende Rolle. „Sie hielten sich an den Händen“, sprach Werner Strenger von der in Unkenntnis erfolgten Vereinigung der beiden, welche die Geburt eines Sohnes zur Folge hatte. Dieser wurde unter dem Namen Gregorius in einem Kloster großgezogen. Ein Gefühl der Unsicherheit über seine Person ließ ihn das Kloster verlassen und in das Fürstentum seiner Mutter Sibylla ziehen. Es kommt zum Verkehr zwischen den beiden mit einem Kind als Ergebnis. Höchst verunsichert zieht sich Gregorius auf eine einsame Insel zurück. Das Schicksal aber hatte anderes mit ihm vor: Er wurde vom Volk zum Papst in Rom bestellt.
Die musikalische Seite des Konzerts stand dem Gesprochenen an Dramatik um nichts nach. Olivier Messiaen, einer der bedeutendsten Orgelkomponisten des 20. Jahrhunderts, hatte sich der Geburt von Jesus Christus angenommen. In neun Sätzen arbeitete er das Naheverhältnis von Jungfrau Maria und dem Kind heraus.
Ein Wort zu den Ausführenden: Werner Strenger (49) wurde in Graz geboren, war auf vielen europäischen Bühnen zu sehen und leitet seit 2013 das Fach Schauspiel an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Der Deutsche Gunther Rost (44) ist Inhaber zahlreicher Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben, aktuell leitet er das Institut für Kirchenmusik und Orgel sowie das Zentrum für Orgelforschung an der Kunstuniversität Graz.
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