Pflegeheim in Frauental: Neuer Betreiber steht vor der Tür

Drei Stockwerke, 7.000 Quadratmeter Gesamtfläche: Die Fassade des Frauentaler Pflegeheims steht längst. | Foto: Michl
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Nach der Insolvenz des Arbeiter-Samariterbundes Graz sucht das Pflegeheim in Frauental noch vor der Fertigstellung einen neuen Betreiber – der ist wohl schon gefunden. Auf den Bau soll es keinen Einfluss haben.

FRAUENTAL. Eigentlich hätte der Arbeiter-Samariterbund Graz das neue Pflegeheim in Frauental betreiben sollen – bis es letzte Woche zur (nicht ganz überraschenden) Insolvenz kam. Das Unternehmen meldete mit einer Überschuldung von rund 3,5 Millionen Euro Konkurs an.

Bau wie geplant

Die Rettungsfahrten wurden bereits vom Roten Kreuz und Grünen Kreuz übernommen. Die bestehenden Pflegeheime werden zwar fortgetrieben, sollen laut Kreditschutzverband 1870 aber in weiterer Folge verwertet werden. Am Neubau in Frauental wird seit einem halben Jahr gewerkt, Anfang 2022 will man eröffnen. Laut der Besitzerin des Gebäudes, der Siedlungsgenossenschaft Rottenmanner, ändert sich daran nichts. Mit dem ASB Graz habe man noch keine Verträge unterschrieben. Umgesetzt wird das Projekt von KBG Spezialimmobilien.

Neuer Betreiber

Der Marktgemeinde Frauental wurde noch vor der Insolvenz von der Besitzerin zugesichert, dass das Projekt zeitgemäß im Februar 2022 fertiggestellt und danach in Betrieb gehen werde. Interesse bekundete u.a. der Sozialhilfeverband Deutschlandsberg, der bereits das Perisutti Pflegezentrum in Eibiswald führt. Allerdings soll ein neuer Betreiber schon gefunden sein: eine eigene, private Gesellschaft, die gerade erst gegründet wird. Personell habe diese nichts mit der ASB Graz zu tun, ist aber bereits in den Bau involviert. „Wichtig ist, dass dieses Pflegeheim kommt und gesichert ist und für ältere Menschen ordentlich betrieben wird“, zeigt sich Frauentals Bgm. Bernd Hermann erleichtert.

Hier entsteht das neue Pflegeheim:

Hohe Bettenanzahl im Bezirk Deutschlandsberg

Das Pflegeheim in Frauental bekommt 150 Betten und schafft 80 Arbeitsplätze. Damit wird es das größte Heim im ganzen Bezirk. Die Gesamtkosten dafür betragen 17 Millionen Euro. Im Zuge der ASB-Insolvenz kritisierten die steirischen Grünen den Bau: Das Heim wurde von der Landesregierung in einer Region bewilligt, in der bereits ein Überangebot an Pflegeheimen bestehe. Im Bedarfs- und Entwicklungsplan für pflegebedürftige Personen definierte das Land Steiermark vor fünf Jahren für die meisten Bezirke eine Überkapazität. In Deutschlandsberg sollen die Betten in stationärer Langzeitpflege bis 2025 um knapp sechs Prozent weniger werden. Mit diesen Kapazitäten soll die Kurzzeitpflege aufgebaut werden und vor allem alternative Wohnformen (z.B. betreutes Wohnen) sowie mobile Dienste verstärkt werden. Diese beiden Bereiche sollen im Bezirk Deutschlandsberg bis 2025 um etwa 60 Prozent ausgebaut werden. Aktuell gibt es in Deutschlandsberg 15 Pflegeheime mit 725 Betten. Das entspricht einer vergleichsweise hohen Dichte von 113 Betten pro 1.000 Einwohner über 75 Jahren.

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