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Steirische Hagelflieger sind wieder im Dauereinsatz

Hagelabwehr-Obmann Josef Mündler mit "seinen" beiden jüngsten Piloten : Christoph Wiedner aus Mooskirchen und Anton Fuchs aus Graz verbindet die Leidenschaft für das Fliegen und die Faszination für Wetterphänomene.
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  • Hagelabwehr-Obmann Josef Mündler mit "seinen" beiden jüngsten Piloten : Christoph Wiedner aus Mooskirchen und Anton Fuchs aus Graz verbindet die Leidenschaft für das Fliegen und die Faszination für Wetterphänomene.
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Vier Flugzeuge, acht Piloten, 480.000 Hektar Einsatzgebiet - die Serie schwerer Unwetter, die aktuell bereits vielerorts massive Schäden verursachten, hält auch die Piloten der Steirischen Hagelabwehr Genossenschaft auf Trab.

Im Bezirk Deutschlandsberg setzen zahlreiche Gemeinden auf die Bekämpfung von so genanntem "Katastrophenhagel" durch die Dienste der Hagelpiloten rund um den geschäftsführenden Obmann der Steirischen Hagelabwehr Genossenschaft Josef Mündler. "Wir betreuen ein Gebiet, das von Hartberg bis Maria Lankowitz sowie von Frohnleiten bis nach Arnfels reicht und rund 480.000 Hektar umfasst", berichtet Mündler. 

Erweiterung von Flotte und Einsatzgebiet

Erweiterungspotenzial zeige sich aktuell sowohl in Hinblick auf die Anzahl der zahlenden Mitgliedsgemeinden als auch auf die Flotte der Genossenschaft: So strebt Mündler zum einen eine Erweiterung Richtung Fürstenfeld an. Hand in Hand gehe damit zum anderen die Suche nach einem weiteren - fünften - Hagelflugzeug. "Eine solche Suche sowie der daran anschließende Zulassungsprozess gestalten sich allerdings schwierig", sagt Mündler.
Nachdem der jüngste Flottenzuwachs der Steirischen Hagelabwehr Genossenschaft, eine Cessna 182, die der Hagelabwehr-Obmann in Serbien gefunden hat, seit Februar umgebaut worden ist, ist es erst dieser Tage zur Zulassung des Flugzeugs gekommen. Somit kann das vierte Flugzeug der Steirischen Hagelabwehr bei der nächsten Wetterwarnung zum ersten Mal zur Hagelbekämpfung Richtung Gewitterwolken starten. 

Die Steirische Hagelabwehr verfügt über vier Flugzeuge. Die Suche nach einem passenden fünften Flugzeug wird demnächst gestartet.  | Foto: Hofmüller
  • Die Steirische Hagelabwehr verfügt über vier Flugzeuge. Die Suche nach einem passenden fünften Flugzeug wird demnächst gestartet.
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Suche nach Außenanlage in der Südweststeiermark

Rund 340 Einsatzstunden sind es jährlich, die die Piloten zur Ausübung ihrer Aufgabe in der Luft verbringen. Pro Saison - diese dauert von 1. April bis Ende September - gibt es 35 bis 40 Hageltage. Die Flugzeuge, die bei einer entsprechenden Hagelwarnung in die Mitgliedsgemeinden der Bezirke Deutschlandsberg, Voitsberg, Leibnitz, Hartberg-Fürstenfeld, Weiz, Graz und Graz-Umgebung aufbrechen, sind am Flughafen Graz, in Fürstenfeld und in Unterfladnitz bei Weiz stationiert.

"Aktuell suchen wir jetzt aber auch noch in der Südweststeiermark nach einem geeigneten Grundstück für eine Außenstation", verrät Josef Mündler. Vor allem der Raum um Preding sei für die Genossenschaft interessant. Neue Hagelpiloten sind im Team ebenso willkommen. 

Ein eigenes Wetterradar auf der Reicherhöhe liefert dem Team der Steirischen Hagelabwehr Live-Bilder.
  • Ein eigenes Wetterradar auf der Reicherhöhe liefert dem Team der Steirischen Hagelabwehr Live-Bilder.
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Einsätze hautnah am Gewitter

Starten die Piloten zu einem Einsatz, wird mithilfe von speziellen Generatoren, die an den Flugzeugen angebracht sind, eine Silberjodid-Azetonlösung verbrannt. Durch diesen Vorgang werden, so Mündler, "unzählige Silberjodidkristalle freigesetzt und in die hagelträchtige Gewitterwolke eingebracht". Infolge der großen Anzahl an ausgebrachten Kondensationskernen bilden sich viele kleine statt wenige große Hagelkörner, im Idealfall kommt es sogar zu Regen statt Hagel.
Wobei Josef Mündler an dieser Stelle über einen noch immer weit verbreiteten Mythos aufklären möchte:

"Noch immer hören wir hier und da, dass die Hagelflieger den - oftmals lang ersehnten - Regen vertreiben.  Das was wir machen, hat aber auf die Niederschlagsmenge keinen Einfluss, sondern nur auf die Niederschlagsart." 

Und auch, wenn die Piloten der Hagelabwehr mit Höchstgeschwindigkeiten von rund 260 km/h hautnah an den Gewittern unterwegs sind: "Helden sind wir deshalb keine. Wir Hagelflieger wollen Hagel und die damit einhergehenden Schäden verhindern und wieder gesund zu unseren Familien herunterkommen." 

Übrigens: Anlässlich des 65-jährigen Jubiläums der Hagelabwehr in der Steiermark hätte im März 2020 in Graz die "Internationale Hagelfachtagung" stattfinden sollen. Diese wird nun am 25. und 26. März 2022 mit hochkarätigen Referenten in Szene gehen. 

Einsatzgebiete im Bezirk Deutschlandsberg:
Das Einsatzgebiet der Steirischen Hagelabwehr Genossenschaft umfasst Mitgliedsgemeinden der Bezirke Graz, Graz-Umgebung, Deutschlandsberg, Leibnitz, Hartberg-Fürstenfeld, Voitsberg und Weiz. Im Bezirk Deutschlandsberg widmet sie sich in folgenden Gemeinden der Hagelbekämpfung:

  • Deutschlandsberg
  • Groß St. Florian
  • St. Peter i.S.
  • Frauental
  • Lannach
  • Preding
  • Pölfing-Brunn
  • Bad Schwanberg
  • St. Josef
  • St. Martin i.S.
  • St. Stefan/Stainz
  • Wettmannstätten

Die Gemeinden Eibiswald und Wies sind Mitglied der Südflug Hagelabwehr. Die Südflug Hagelabwehr betreut zudem das gesamte Gebiet des Bezirkes Südoststeiermark sowie den Großteil des Bezirkes Leibnitz.
Eine steiermarkweite Übersicht über alle Einsatzgebiete der Steirischen Hagelabwehr Genossenschaft finden Sie hier: https://www.hagelabwehr.at/Einsatzgebiet

Mehr zur Hagelbekämpfung im Bezirk Leibnitz, die zum Großteil durch die Südflug Hagelabwehr erfolgt, finden Sie hier:

Südflug Hagelabwehr ist im Bezirk Leibnitz im Einsatz

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