Imkerei
Viel Qualität, aber wenig Honig in der Weststeiermark

Bei den Bienenstöcken in St. Oswald ob Eibiswald: Imkermeister Fritz Truschnegg setzt heuer auf den für die Region typischen Kastanienhonig.  | Foto: Veronik
  • Bei den Bienenstöcken in St. Oswald ob Eibiswald: Imkermeister Fritz Truschnegg setzt heuer auf den für die Region typischen Kastanienhonig.
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Das ist alles, nur kein Honigschlecken: Witterungsbedingt verzeichnen die Imker des Bezirks heuer starke Einbußen. Umso mehr ist der Einkauf regionaler Sorten gefragt.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Geht es den Bienen gut, geht es den Menschen gut. Daher ist jedes Summen ein gutes Zeichen. Den heimischen Honig verdanken wir unseren Imkern, die sich speziell um Königinnenzucht, Honigbienen und die Erzeugung hochwertiger Produkte kümmern. Doch wie ist der Ertrag bisher?
"Wir haben heuer bis zu zwei Drittel weniger Honig geschleudert", weiß Werner Kolleritsch. Der Obmann vom Bienenzuchtverein Schwanberg mit 35 Mitgliedern führt auf seinem Betrieb in Aichegg 50 Stöcke für seine Wirtschaftsvölker. Worauf dieser Umstand zurückzuführen ist? "Ich schätze, es war im April einfach zu trocken – da ist der Waldhonig gänzlich ausgefallen, weil die Bienen alles zur Eigenversorgung benötigt haben." Nur einmal hat Kolleritsch heuer bisher geerntet, vor allem Kastanienhonig – diesen allerdings in sehr guter Qualität, wie gewiss auch bei der Landesprämierung Anfang Oktober in Gratkorn zu sehen sein wird. Die Bienen selbst sind in guter Verfassung: "Wenn man sauber arbeitet und rechtzeitig Maßnahmen im Kampf gegen die Varroa-Milbe setzt, dann geht es auch den Bienen gut."

Ungünstiges Frühlingswetter

Friedrich Truschnegg, Obmann des Bienenzuchtverein Eibiswald mit rund 40 Mitgliedern, hat auf seinem Familienbetrieb in Großradl heuer ebenfalls erst eine Ernte eingefahren. "Die Bienen wären Mitte Mai gut gestartet, doch dann war es zu feucht, und sie haben sich wochenlang selbst versorgt. Da ist kaum noch etwas zum Schleudern geblieben", so Truschnegg, der 380 Wirtschafts-Bienenstöcke und 310 Stöcke für die Königinnen betreut. Der Ertrag ist also überschaubar, nur der für unsere Region so typische Kastanienhonig gibt auch im Raum Eibiswald Hoffnung.
Mit rund 90 Mitgliedern blickt man in St. Stefan ob Stainz auf den größten Bienenzuchtverein im Bezirk. Ähnlich wie seine Imker-Kollegen zeichnet Obmann Peter Freydl ein düsteres Bild vom aktuellen Honigjahr: "Es ist das schlechteste seit 1975". Als Grund dafür nennt auch er das Wetter im Frühjahr. Deshalb appelliert Freydl – mit Blick auf die Erwerbsimker im Bezirk, die mit starken Einbußen kämpfen –, beim Kauf von Honig auf dessen Herkunft zu achten und regionalen Produkten den Vorzug zu geben.

Bienenpavillon im Teichpark

Ein durchwachsenes Jahr ortet in der Folge auch Robert Sauer, Obmann des Bienenzuchtvereins Lannach. "Die Waldtracht ist sehr schwach ausgefallen, selbst Kastanienhonig haben wir wenig", sagt Sauer. Des Weiteren sei Blütenhonig, Lindenblüten- und Ahornhonig nur in kleinen Mengen vorhanden. Doch auch, wenn es ein schwieriges Jahr für die Imker des Bezirks ist, hat Sauer Positives zu berichten: "Wir bemerken, dass sich immer mehr Menschen für die Bienenzucht interessieren. Deshalb planen wir in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Lannach, einen Bienenpavillon im Teichpark zu errichten." Dieser soll sowohl Einsteigern die Möglichkeit bieten, Bienenstöcke aufzustellen, als auch ein Treffpunkt für Profis zum Erfahrungsaustausch werden. Zudem soll Schulklassen Wissenswertes rund um die Bienenzucht vermittelt werden. „Nachdem der Standort nun fix ist, geht es für uns jetzt an die Umsetzung“, freut sich Sauer bald auf geschäftiges Summen im Teichpark.

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