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Wirtschaft fordert rasche Fertigstellung der Koralmbahn

Unternehmer und Wirtschaftskammer wollen eine fertige Koralmbahn: Gerold Grill (SVI), Bgm. Alois Resch, Josef Herk, Manfred Kainz (beide WKO) und Erich Urch (Mus-Max) mit Dietmar Schubel von den ÖBB (v.l.) | Foto: Michl
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  • Unternehmer und Wirtschaftskammer wollen eine fertige Koralmbahn: Gerold Grill (SVI), Bgm. Alois Resch, Josef Herk, Manfred Kainz (beide WKO) und Erich Urch (Mus-Max) mit Dietmar Schubel von den ÖBB (v.l.)
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  • hochgeladen von Simon Michl

Wirtschaftskammer und heimische Unternehmer kritisieren Verzögerungen beim Bau der Koralmbahn. Und: Neuigkeiten vom Bahnhof Weststeiermark.

GROSS ST. FLORIAN. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde bekannt, dass sich die Eröffnung der Koralmbahn um zwei Jahre nach hinten verschieben wird. Im Dezember 2025 planen ÖBB und Verkehrsministerium die Fertigstellung – für die heimische Wirtschaft ein Risiko. „Wir konnten bereits acht Hektar Grundstücke am neuen Bahnhof Weststeiermark sichern“, erzählt Alois Resch, Bgm. von Groß St. Florian. Seine Gemeinde gründete zusammen mit der Stadt Deutschlandsberg, der Kleinregion Sulmtal-Koralm und dem Regionalmanagement Südweststeiermark bereits vor fünf Jahren die „Laßnitztal Entwicklungs GmbH“. Diese soll am neuen Bahnhof und am derzeitigen Baulos Leibenfeld wirtschaftliche Standorte entwickeln. Konkrete Interessen gibt es bereits, die wollen sich aber erst dort ansiedeln, wenn die Fertigstellung in Sicht ist.

Chance für die Wirtschaft

Die Firmen benötigen Planungssicherheit – das bestätigen auch die regionalen Unternehmer Erich Urch (Mus-Max) und Gerold Grill (SVI). „Wir liefern in 32 Länder, haben 110 Mitarbeiter und sind bis 2020 ausgelastet“, sagt Urch. „Aber wir brauchen Facharbeiter.“ Die könnten aus dem ganzen Raum von Graz bis Klagenfurt kommen. Die beiden Landeshauptstädte werden mit der Koralmbahn die selbe Fahrzeit wie Wr. Neustadt bis Wien-Ost haben.

„Das ist eine Chance, Mitarbeiter und internationale Kunden hierher zu holen“, meint Grill. „Aber durch die Unsicherheit suchen Unternehmen auch alternative Standorte.“

Tourstopp am Bahnhof Weststeiermark

Damit das nicht passiert, forderte die steirische Wirtschaftskammer (WKO) auf ihrer Tour durch die Regionen am Mittwoch in Groß St. Florian die schnellstmögliche Fertigstellung der Koralmbahn. „Es darf jetzt keine Verzögerungen mehr geben. Das könnte Investitionen und Entwicklungen gefährden“, appelliert WKO-Präsident Josef Herk an die politischen Verantwortungsträger. Gar nicht so einfach, immerhin „gab es seit Baubeginn schon neun Verkehrsminister“, wie WKO-Obmann Manfred Kainz vorzählte. Seit der ersten Studie zur Koralmbahn im Jahr 1990 waren es gar schon 16 zuständige Minister.

Wann eröffnet der neue Bahnhof?

Wer dann eröffnen darf, ist noch völlig unklar: Denn auch die Eröffnung des Bahnhofs Weststeiermark in Groß St. Florian wurde um zwei Jahre verschoben. Laut ÖBB-Projektleiter Dietmar Schubel wird man mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 in Betrieb gehen. Bis dahin werden acht Gleise verlegt und mindestens 400 Parkplätze errichtet. „Alte Prognosen sagen uns 2.400 Fahrgäste pro Tag voraus“, so Schubel. „Aber wir wissen, dass Park&Ride-Plätze stark angenommen werden.“ Etwa beim Bahnhof Wettmannstätten, wo neue Parkflächen auf der gegenüberliegenden Seite entstehen sollen. Auch beim Bahnhof Weststeiermark wären weitere Parkplätze möglich. Die L607 direkt am Bahnhof vorbei wurde mit dem Land Steiermark bereits gebaut, ebenso eine Anbindung für die GKB-Strecke: Die Züge führen dann von Groß St. Florian zum neuen Bahnhof und weiter in Richtung Deutschlandsberg.

Vorbei am Bahnhof führt die L607 (von Krottendorf nach Unterbergla), rechts daneben die Anbindung für die GKB-Züge.

Aus EU-Geldern wurden drei Aktivitäten an der Koralmbahn mit ingesamt 56,7 Mio. Euro gefördert. Auch die Region Südweststeiermark nahm Geld in die Hand – denn ursprünglich sollte es gar keinen Bahnhof in dieser Größe geben. „Die ÖBB informierte uns vor vielen Jahren, dass hier nur eine Haltestelle entstehen soll“, erinnert sich Kainz. Daraufhin beteiligte sich die Region am Bau. „Deswegen schaut der Bahnhof so aus, wie er ausschauen wird.“

Nachnutzung in Leibenfeld

Die derzeitige Baustelle in Leibenfeld (Deutschlandsberg) soll aber schon ab 2021 neu genützt werden. Industrieansiedlungen wären möglich, da Glasfaser und 5G vorhanden sind. Gespräche mit dem Regionalmanagement laufen bereits.

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