Landesweinbewertung
Zwei Landessieger aus Wernersdorf

 Strahlende Landessieger: (1. Reihe v.l.n.r.) Stefan Pauritsch; Georg Pilz; Johannes Jöbstl; Petra und Walter Frauwallner mit Sohn, Doppel-Landessieger und „Weingut des Jahres 2021“; Weinhoheiten Beatrix Luttenberger, Katrin Dokter und Lisa Müller; Stefan Potzinger, Obmann Wein Steiermark; Walter Skoff; Stefanie Leitner; Tamara Röhrer vom Weinhof der Vielfalt; Vizepräsidentin Maria Pein; Weinbaudirektor Werner Luttenberger. (2. Reihe v.l.n.r.) Peter Labanz mit Sohn; Matthias Trummer; Christian Gschaar; Reinhold Muster; Sepp Eder, Hersteller der Trophäe „Weingut des Jahres 2021“; Bernadette Grebenz; Manfred Frühwirth; Gerald Doleschel, Geschäftsführer Peterquelle; Franz Dietrich; Hans-Peter Temmel vom Weingut Felberjörgl; Mario Weber vom Weingut Kodolitsch und Mathias Prugmaier vom Weingut Assigal | Foto: Johannes Polt
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  • Strahlende Landessieger: (1. Reihe v.l.n.r.) Stefan Pauritsch; Georg Pilz; Johannes Jöbstl; Petra und Walter Frauwallner mit Sohn, Doppel-Landessieger und „Weingut des Jahres 2021“; Weinhoheiten Beatrix Luttenberger, Katrin Dokter und Lisa Müller; Stefan Potzinger, Obmann Wein Steiermark; Walter Skoff; Stefanie Leitner; Tamara Röhrer vom Weinhof der Vielfalt; Vizepräsidentin Maria Pein; Weinbaudirektor Werner Luttenberger. (2. Reihe v.l.n.r.) Peter Labanz mit Sohn; Matthias Trummer; Christian Gschaar; Reinhold Muster; Sepp Eder, Hersteller der Trophäe „Weingut des Jahres 2021“; Bernadette Grebenz; Manfred Frühwirth; Gerald Doleschel, Geschäftsführer Peterquelle; Franz Dietrich; Hans-Peter Temmel vom Weingut Felberjörgl; Mario Weber vom Weingut Kodolitsch und Mathias Prugmaier vom Weingut Assigal
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Aus den 108 Finalisten, die bei der Landesweinbewertung der Landwirtschaftskammer Steiermark eingereicht worden sind, haben sich 18 Landessieger herauskristallisiert, zwei davon sind in unserem Bezirk, genau genommen aus Schilcherdorf Wernersdorf, nämlich das Weingut von Luise und Johannes  Jöbstl sowie das Weingut Andrea und Stefan Pauritsch.

WERNERSDORF/GRAZ.  Das zweite Corona-Jahr hat wiederum reifere Weine und neue Gesichter zu Siegern gemacht. Bei der größten Weinkost der Steiermark haben 500 Weinbauern 1.814 hervorragende steirische Qualitätsweine eingereicht. Insgesamt 18 Landessieger und ein „Weingut des Jahres“ wurden gekürt. Mit dem Weinhof Frauwallner aus Straden gibt es einen doppelten Landessieger – gleichzeitig erreichte das Weingut die große Auszeichnung „Weingut des Jahres 2021“.

"Wiederholungstäter mit Schilcher"

„Die Landesweinbewertung der Landwirtschaftskammer ist traditionell der größte und wichtigste Weinwettbewerb der Steiermark“, betonte Landwirtschaftskammer- Vizepräsidentin Maria Pein bei der Siegerpräsentation. Die Beteiligung war großartig: „Rund 500 Weinbauern reichten 1.814 steirische Qualitätsweine ein.“ Die Landesweinbewertung ist für die Weinbaubetriebe ein Sprungbrett, um nationale und internationale Aufmerksamkeit zu erhalten.
Mit dem Schilcher Klassik stellt  das Weingut von Andrea und Stefan Pauritsch gleich das zweite Mal in Folge den Steirischen Landessieger. "Der neue Weinkeller funktioniert", ist das Ehepaar begeistert vom Effekt des Neubaus, der sich derzeit in den Finalisierungsarbeiten befindet.

Landessieger Luise und Hannes Jöbstl: Vizepräsidentin Maria Pein (r.), Weinhoheiten Katrin (2.v.r.), Lisa (3.v.l.) und Beatrix (2.v.l.) sowie Weinbaudirektor Werner Luttenberger (l.) gratulieren | Foto: Johannes Polt
  • Landessieger Luise und Hannes Jöbstl: Vizepräsidentin Maria Pein (r.), Weinhoheiten Katrin (2.v.r.), Lisa (3.v.l.) und Beatrix (2.v.l.) sowie Weinbaudirektor Werner Luttenberger (l.) gratulieren
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Neue Kategorie, neue Sieger 

Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich die "Schilcherlei" von Johannes und Luise Jöbstl. Das auf Schilcherprodukte spezialisierte Weingut konnte bei der neu eingeführten Kategorie "Schilcher Riedenweine" den Sieg einstreifen. Es ist bereits der achte Landessieg für das Weingut mit der unverkennbaren Adresse am Schilcherberg 1.
Für Schilcher mit Orts- oder Riedenbezeichnung gemäß der DAC Regellungen wurde nämlich heuer eine eigene Kategorie geschaffen. 46 Weine ritterten in dieser Kategorie um den Prämieren-Sieg.
160 Lagenweine gingen ins Rennen. Der Bewerb der Lagenweine erfreut sich großer Beliebtheit. Die für die beiden Gruppen nominierten Weine der Burgunder- und Sauvignon-Gruppe, müssen eine so hohe natürliche Reife aufweisen, dass sie mindestens 13 Volumenprozent Alkohol besitzen. Weiters müssen sie mindestens ein Jahr alt und trocken ausgebaut sein. Sowohl biologischer Säureabbau als auch Holzeinsatz sind möglich. Ganze 86 Burgunder und 74 Sauvignons stellten sich dem Wettbewerb.

Landesweinkost um zwei Monate später

„Aus der drohenden Absage ist der härteste steirische, aber auch österreichische Weinwettbewerb geworden“, sagt Vizepräsidentin Maria Pein. Die Vorzeichen für die 74. Landesweinkost waren denkbar ungünstig: Während der Planungsphase hat das Corona-Virus der Landesweinkost wiederholt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die bei den Steirerinnen und Steirern so beliebte Landessiegerpräsentation in der Seifenfabrik wurde zuerst verschoben und musste letztendlich auch heuer abgesagt werden. „Deshalb haben wir allen 108 Finalisten eine Online- und Printbühne geboten und für den elitären Kreis der Landessieger 2021 fand heute im Steiermarkhof eine Exklusiv-Präsentation im kleinen Kreis statt“, unterstreicht Weinbaudirektor Werner Luttenberger.

Mehr Zeit zum Reifen der Weine

„Das Corona-Jahr hat mehrere Newcomer und einen Zweifach-Sieger zur Krönung gebracht“, freut sich Vizepräsidentin Maria Pein. Und Weinbaudirektor Werner Luttenberger erklärt: „Die Weine hatten mehr Zeit für den Ausbau und präsentieren sich am Gaumen harmonischer und sind reifer sowie haltbarer geworden.“

„Die Landessieger der steirischen Qualitätsweine demonstrieren auch im heurigen Jahr, dass der steirische Wein eine beispiellose Erfolgsgeschichte ist. Die neue DAC-Kategorisierung hat nicht nur im Inland, sondern auch international für Bewunderung gesorgt."
Hans Seitinger, Landesrat für Land- und Forstwirtschaft

Landessieger Andrea und Stefan Pauritsch mit Vizepräsidentin Maria Pein (r.), Weinhoheiten Katrin (2.v.r.), Lisa (3.v.r.) und Beatrix (2.v.l.) sowie Weinbaudirektor Werner Luttenberger (l.) | Foto: Johannes Polt
  • Landessieger Andrea und Stefan Pauritsch mit Vizepräsidentin Maria Pein (r.), Weinhoheiten Katrin (2.v.r.), Lisa (3.v.r.) und Beatrix (2.v.l.) sowie Weinbaudirektor Werner Luttenberger (l.)
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Schaufenster für fruchtig-steirischen Wein

„An der Bewertung können alle geprüften steirischen Qualitätsweine teilnehmen. Um aber ins Finale zu kommen, muss eine Mindestweinmenge vorhanden sein“, so Weinbauchef Werner Luttenberger. Außerdem muss in den meisten Sortengruppen der klassisch-steirische, extra trockene Weinausbau mit weniger als 13 Volumenprozent Alkohol eingehalten werden. Damit soll der fruchtig steirische Wein ins Schaufenster gestellt werden.
Anzahl der verkosteten Qualitätsweine in der klassischen Sortengruppe: Sauvignon Blanc 251 Proben, Weißburgunder 233, Welschriesling 220, Muskateller 195, Schilcher 52 und Morillon 106 Proben.

17 Prozent im Semifinale

Bei vielen Sorten oder Sortengruppen musste aufgrund der Menge ein Semifinale durchgeführt werden, um die endgültigen Finalweine zu erkosten. Den Einzug in das Semifinale schafften 17 Prozent bzw. 317 der teilnehmenden Weine. Der Aufkleber für die Weine, die in die Broschüre aufgenommen werden konnten, soll die besten Weine der Steiermark kennzeichnen.
Knock out beim Semifinale und Finale. „Das extrem strenge Auswahlverfahren zeigt, wie schwierig es ist, mit einem Wein das Semifinale sowie das Finale zu erreichen oder gar Landessieger zu werden“, sagt Luttenberger. Die Finalverkostungen jeder Sorte beziehungsweise Kategorie werden nach der Platzziffernmethode durchgeführt. Hier stehen sämtliche Finalweine Glas an Glas und müssen direkt verglichen und beurteilt werden.

Zur Siegerbroschüre

Die besten steirischen Weine werden in der vorliegenden Broschüre in den Kategorien Sieger, Finalisten und Semifinalisten vorgestellt, um die Kaufentscheidung zu erleichtern und auch auf bisher unbekannte Betriebe aufmerksam zu machen.
Neu: Finalisten-Pakete online. In Kooperation mit der Landwirtschaftskammer gibt es ab sofort alle Finalisten-Weine der Steirischen Landesweinbewertung 2020 im Onlineshop shop.buschenschank.at als Sortenpakete zu bestellen. Aktuell sind alle 108 Finalisten in begrenzter Stückzahl auf Lager.
 „Die Siegerweine können in der Gesamtsteirischen Vinothek in Sankt Anna und in der Vinofaktur in Vogau verkostet werden. Ein besonderes Erlebnis ist aber nach wie vor ein Besuch bei einem der erfolgreichen Betriebe“, schloss der Weinbaudirektor.

Der Weinjahrgang 2020

Ein qualitativ äußerst hochwertiger aromatischer Jahrgang nach später einsetzender Ernte
Durchschnittliche Weinmenge aber sehr guter Jahrgang. In der Steiermark erbrachte die Weinernte 2020 nach den endgültigen Ergebnissen der Statistik Austria mit 238.500 Hektolitern mengenmäßig eine durchschnittliche Weinernte. Das ist geringfügig weniger als im Jahr 2019 (ca. 241.000 Hektoliter). 2020 ist ein klassischer steirischer Jahrgang mit frischer Säure und moderatem Alkoholgehalt. Einfach einen typischen Steirer.

Optimale Bedingungen bei der Ernte

Reife und gesunde Trauben konnten größtenteils unter optimalen Bedingungen geerntet werden. Durch den etwas verzögerten Blütebeginn und die Verschiebung der Reife in einen etwas kühleren Zeitraum, können sich die Konsumenten auf sehr harmonische und ausgewogene Weine freuen, die besonders fruchtbetont ausgefallen sind. Sortentypische Fruchtigkeit in Kombination mit Rasse zeichnen die Weine aus. Verkostungen zeigen, dass der Weinjahrgang 2020 die perfekte Fortsetzung im Reigen der äußerst typischen Weinjahrgänge ab 2017 bringt.
Wie verkosten sich die ersten steirischen Weine des Jahrganges 2020:

Welschriesling

Der Welschriesling aus dem 2020er Jahr zeigt sich mit seiner steirischen Art wieder von seiner typischen Seite. In der Farbe ist er zart hellgelb und im Geruch erinnert er an grüne Äpfel und Zitrus. Am Gaumen präsentiert sich der Welschriesling mit einer gewissen Leichtigkeit im Trinkfluss und einer würzigen Säure.

Sauvignon blanc

Der Jahrgang 2020 ist noch zurückhaltend, fein fruchtig aber sehr vielschichtig zugleich. Eine langsame Entwicklung mit zurückgesetzter Primärfrucht im Duft verspricht eine Zunahme der Intensität bis über den Sommer hinweg. Einige Vertreter weisen die Aromatik nach grünem oder gelbem Paprika auf, meist herrschen aber reife exotische Noten vor. Diese Weine haben Fruchtausprägungen in Richtung Papaya, Mango oder Maracuja. Das Besondere am 2020er ist aber die immer würzig ausgeprägte Säurestruktur, die die Frucht stützt und intensiviert.

Weißburgunder

Sensibel in der letzten Reifephase zeigt er sich 2020 von unterschiedlichen Seiten. Klassisch ausgebaute Varianten des Burgunders erinnern häufig an Noten von Birne mit anhaltender „Kreidigkeit“ am Gaumen und geben sehr lebendige erfrischende Vertreter ab. Sehr reif geerntete Vertreter der Sorte bestechen durch dezente Frucht, haben dafür aber umso mehr Ausdruck und Harmonie am Gaumen, wo die Balance von Alkohol und Säure gepaart mit reifen Phenolen einen unkomplizierten und dennoch erfüllenden Trinkgenuss bereitet. Ein typischer Allrounder, der perfekt als Speisenbegleiter eingesetzt werden sollte.

Schilcher

Der Schilcher des Jahrgangs 2020 präsentiert sich sehr vielfältig. Einige Vertreter weisen eine intensive fruchtige Aromatik nach roter Ribisel oder schwarzer Johannisbeere bis hin zu sehr druckvoller Himbeer- bzw. Waldbeeraromatik auf. Die Säurestruktur trägt sehr zur Lebendigkeit und Frische des Jahrganges bei. Das Farbenspiel reicht von den orangen Reflexen bis hin zu rubinroten Tönen.

Gelber Muskateller

In Jahrgängen mit späterer Reife öfters als Sorgenkind gestempelt, weist der Muskateller des Jahrganges 2020 ein sehr breites Spektrum an Aromen auf. Von intensiven Zitrusnoten, die den eher leicht zu trinkenden Vertretern zugeordnet werden können, über Holunderblüte bis hin zu sehr kräftigen, an Gewürznelken und Heublumen erinnernden Gerüchen und Geschmäckern reicht die Palette. Ein Trendsetter von Frizzante bis zum Riedenwein, der in jedem Reifegrad besticht!
Morillon/Chardonnay:
Hier zeigt sich, dass ausschließlich reif geerntete Trauben wertvolle Weine hervorbringen, die auch etwas mehr Zeit im Ausbau benötigen Orts- und Riedenwein par excellence können erwartet werden. Der späte Lesetermin bei moderater Zuckerleistung kommt dem Morillon sehr entgegen, dadurch zeigt er würzig pikante Säure bei hoher Dichte und extraktreichem Gaumen bei mäßigen Alkoholgehalten. Die 2020er Morillons erinnern häufig an reife Äpfel, sind gehaltvoll mit extotischen Aromen nach Banane und haben bereits jetzt einen enormen Fruchtschmelz der von Woche zu Woche zulegt. 

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