Landtagswahl 2019

Die ersten Reaktionen aus Deutschlandsberg

Die ÖVP triumphiert bei der Landtagswahl auch im Bezirk Deutschlandsberg. Dementsprechend groß ist die Freude bei Spitzenkandidatin Maria Skazel, aber auch Andreas Thürschweller darf jubeln.

DEUTSCHLANDSBERG. Im Bezirksbüro der ÖVP in Deutschlandsberg wird seit 16 Uhr gefeiert: 38,3 % Prozent holten die Türkisen im Bezirk. Im Wahlkreis werden sich sogar drei Mandate ausgehen, eines also für die Spitzenkandidatin im Bezirk, Maria Skazel. Vom Landtag möchte sie aber noch nicht sprechen: "Auf das Mandat haben wir hingearbeitet, vorrangig ist aber, dass die ÖVP die Nummer eins ist. Ich nimm alles mit Dankbarkeit an, aber das wird sich in den nächsten Tagen ergeben." Zuerst einmal hat sie sich über das Ergebnis in St. Peter gefreut, wo Skazel Bürgermeisterin ist. "Dieser Zuspruch von meiner Bevölkerung mit einem Plus von 16,6 Prozent macht mich sehr dankbar, aber auch sehr demütig", sagt Skazel.

Zwei Faktoren sieht sie für den Erfolg der ÖVP: Forderungen für die Region, die nicht unmöglich seinen, und der Zusammenhalt im Bezirk. "Wie die Bürgermeister hinter mir gestanden sind und mich unterstützt haben, so einen Zusammenhalt hab ich schon lange nicht mehr gespürt. Das zeichnet uns als Bezirk Deutschlandsberg ganz besonders aus."

Die ÖVP-Ergebnisse in Deutschlandsberg:

Ein Mandat für die SPÖ ...

Die SPÖ erleidet im Bezirk einen Verlust von 3,8 % und kommt auf 25,4 %. Dennoch Grund zur Freude in Eibiswald: Der Bezirksspitzenkandidat Andreas Thürschweller wird so gut wie sicher in den Landtag einziehen. Dazu braucht die SPÖ zwei Mandate im Wahlkreis, derzeit hat man einen Überhang von 1.400 Stimmen. "Wir müssen noch auf die Briefwahlstimmen morgen abwarten, aber da brennt normal nichts mehr an", sagt Thürschweller, Bürgermeister in Eibiswald. Über das Ergebnis in seiner Gemeinde freut er sich noch viel mehr. Dort holt die SPÖ 40,8 %, ein Plus von 16,1 %. "Wir haben die Gemeinde gedreht und sind wieder eine SPÖ-Gemeinde, in jedem Sprengel. In Eibiswald hab ich fast 400 Vorzugsstimmen gemacht. Da merkt man, dass sich Arbeit lohnt, weil wir sind sieben Wochen lang wirklich gelaufen", so Thürschweller.

Das wahrscheinliche Landtagsmandat ist für Thürschweller "natürlich das Tüpferl auf dem i".

Die SPÖ-Ergebnisse in Deutschlandsberg:

... eines weniger für die FPÖ

Deutlich enger ist es bei der FPÖ, die um ihr zweites Mandat zittern muss: Derzeit fehlen nicht einmal 400 Stimmen. Da die Freiheitlichen mit den Briefwahlstimmen aber selten zulegen, wird wohl nur mehr eines übrig bleiben – 2015 scheiterte die FPÖ noch knapp an einem dritten Mandat. Bezirksspitzenkandidatin Helga Kügerl fliegt damit wohl aus dem Landtag. Für die Abgeordnete ein unerklärliches Ergebnis, sie will nach turbulenten Monaten in der freiheitlichen Partei wieder mehr auf Mitglieder und die Basis setzen.

Die FPÖ stürzte am deutlichsten von allen Parteien ab: minus 9,4 % in Deutschlandsberg, man landet bei 21,1 %.

Die FPÖ-Ergebnisse in Deutschlandsberg:

Grüne legen zu

Überall zulegen konnten die Grünen, die bezirksweit mit 7,7 % zwar unter dem historischen Steiermark-Ergebnis liegen, aber ein Plus von 2,6 % machen. "Das ist ein sensationelles Ergebnis der steirischen Grünen!", sagt die Deutschlandsberger Spitzenkandidatin Maria Huber. "Mich freut besonders, dass wir auch im Bezirk einen deutlichen Zugewinn geschafft haben. Das zeigt, dass den Menschen Umwelt- und Klimaschutz ein wichtiges Anliegen ist."

Die Grünen-Ergebnisse in Deutschlandsberg:

NEOS verdoppelt sich

Genauso erfolgreich waren die NEOS, sie schaffen den erstmaligen Einzug in den Steirischen Landtag. "Ich bin sehr zufrieden, wir haben unser Ziel erreicht", sagt Bezirksspitzenkandidat Willi Rauch aus Stainz. "Uns haben die Neuwahlen sicher am schwersten getroffen, weil wir noch keine Struktur hatten und kein Geld da ist. Dennoch waren viele Freiwillige dabei." Im Bezirk Deutschlandsberg konnten die NEOS ihren Stimmenanteil verdoppeln und erreichen 4,3 %. "Darauf kann man aufbauen, das ist auf jeden Fall ein Ergebnis zum Weitermachen", sagt Rauch. Wie genau es für die NEOS im Bezirk weitergeht, kann er noch nicht sagen. "Das war alles aus dem Stegreif, jetzt ist erst einmal Durchschnaufen angesagt." Ein Antritt bei der Gemeinderatswahl 2020 steht noch in den Sternen, in Rauchs Heimatgemeinde gibt es das beste pinke Ergebnis (6,3 %).

Die NEOS-Ergebnisse in Deutschlandsberg:

KPÖ im Aufwind

Die KPÖ zitterte um den abermaligen Einzug in den Landtag, konnte aber letztlich sogar leicht zulegen. Auch im Bezirk, wo es ein leichtes Plus von 0,6 % gibt. "Wichtig für mich war, dass wir das Ergebnis halten", erklärt Spitzenkandidat Walter Weiss. "Dass wir leicht dazu gewonnen haben, stimmt mich zuversichtlich. Das gibt einen guten Aufwind für die Gemeinderatswahl im Frühjahr." Dort wird Weiss wieder für den Deutschlandsberger Gemeinderat kandidieren. "Man sieht einfach, dass die Leute gemerkt haben, dass wir für sie da sind. Da werden sich viele gedacht haben: Eine kommunistische Stimme ist eine gut aufgehobene Stimme."

Die KPÖ-Ergebnisse in Deutschlandsberg:

Lesen Sie auch:
Die Themenseite

Alle Infos zur Landtagswahl gibt es auf unserer Themenseite.

Zur Übersicht