Gemeinderatswahl 2020

Wies: Alle gegen den Einen

In Wies regiert mit der LAW von Josef Waltl die einzige Bürgerliste im Bezirk. Fünf Wahlvorschläge treten diesmal an.

WIES. Er war der Erste, der den Großparteien den Rang ablaufen konnte: Josef Waltl mit seiner LAW. 1995 als „Liste Aktiver Wieser“ erstmals angetreten, schaffte Waltl auf Anhieb den Einzug in den Wieser Gemeinderat. 2010 verdoppelte Waltl seine Stimmen und wurde Bürgermeister. Gleichzeitig holte die Liste „Wir für Wielfresen“ in der dortigen Gemeinde den Bürgermeistersitz. Zur Gemeindefusion fusionierten auch diese Listen mit der „Bürgerliste Wernersdorf“. Als „Liste aller Wieser“ holte man auch 2015 die absolute Mehrheit mit 15 Mandaten. Die will Waltl halten: „Die Stärkung der Ortsteile hat auch in Zukunft absolute Priorität“, sagt der 53-Jährige.

Zweitstärkste Fraktion ist die ÖVP mit drei Mandaten, bis 2010 noch die Nummer eins in Wies. Auch in Wernersdorf, Wielfresen und Limberg waren die Bürgermeister meist schwarz. Theresia Koch (53), seit 2015 Vizebürgermeisterin in Wies, geht für die ÖVP erneut als Spitzenkandidatin ins Rennen: „Wir wollen das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zurückgewinnen.“ Das bekam die Volkspartei bei den letzten Landtags- und Nationalratswahlen in Wies in der Mehrheit.

Die SPÖ hatte lange die Mehrheit in Limberg, in der Fusionsgemeinde kam man nur auf zwei Mandate. Eines davon bekleidet Elfriede Schmidt (61), die nun in die erste Reihe tritt – das langjährige SPÖ-Mitglied ist die erste weibliche Spitzenkandidatin der Wieser Roten. Kurzzeitig hörte man auch Gerüchte über ein Comeback von Franz Krieger, ehemaliger zweifacher SPÖ-Bürgermeister in Limberg, eventuell als Bürgerliste – es blieb bei Gerüchten.

Die Freiheitlichen eroberten 2015 ein Mandat, nachdem sie zuvor in keiner Gemeinde vertreten waren. Das gab man 2018 praktisch selbst auf: Die FPÖ schloss Sabine Ehmann aus der Partei aus, seitdem arbeitet diese als fraktionslose Gemeinderätin. Bei der anstehenden Wahl tritt die „Liste Ehmann“ nun als parteifreie Wählergemeinschaft an.

Die FPÖ gibt aber nicht auf und will zurück in den Gemeinderat. Mario Loibner ist der neue Spitzenkandidat der Freiheitlichen.

Zukunftsthemen

Zuletzt zogen die „Drei Grazien“ im Wieser Kreisverkehr viele kritische Blicke auf sich. In den Fokus rückt Wies für die Zukunft aber das Glasfasernetz: Betriebe und Schulen sind bereits ans Breitband angeschlossen, weitere Privathaushalte sollen folgen. Auch das TV-Kabelnetz in Wernersdorf wird bis April aufgerüstet, in Kalkgrub wird eine Straße (inkl. Glasfaser- und Wassernetz) generalsaniert. Danach stehen Umbauarbeiten bei der Volksschule, beim Bauhof und im Wieler Ortszentrum an.

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