Im Video
Digitales Tennis wie bei den Profis in Stainz
Im Tenniscenter Stainz steht die erste digitale "Wingfield"-Anlage in ganz Österreich.
STAINZ. Seinen besten Smash vom letzten Tennismatch beim Getränk danach noch einmal anschauen und dem Gegner vielleicht auch noch vor die Nase halten – für Amateur- und Hobbytennisspieler eher ein Wunschtraum. Nicht im Tenniscenter Stainz: Dort gibt es tatsächlich die Möglichkeit, Tennis wie Thiem und Co. im Fernsehen zu spielen.
Digitaler Court
Seit Anfang des Jahres ist ein Court im TC Stainz digitalisiert. Drei Kameras und eine blitzschnelle Computertechnik zeichnen das ganze Match auf: alle Winner, Doppelfehler und Asse, die Geschwindigkeit und Platzierung jedes Schlages sowie das ganze Match als Video. In einer App gibt’s anschließend alle detaillierten Statistiken, wie bei den Profis.
Wir haben uns das System vor Ort angesehen:
Wie in Wimbledon
Als erste Anlage in Österreich wurde in Stainz das System von „Wingfield“ installiert. Es kommt von einem deutschen Start-up, das u.a. von den Enkeln von Adidas-Gründer Adolf Dassler finanziert wurde. In einer Zeitung las Kerim Sijercic, Betreiber des TC Stainz, von dem System, das er unbedingt haben wollte. „Es ist günstiger als andere vergleichbare System, deswegen können wir es auch günstig zur Platzmiete dazu anbieten“, erklärt er. Im Sommer wurde „Wingfield“ auch schon bei einem internationalen Nachwuchsturnier im „All England Lawn Tennis Club“ bei der „Road to Wimbledon“ eingesetzt. Das TC Stainz ist für andere auch Tester von „Wingfield“ in Österreich. Heuer sind schon Tennisspieler aus Italien extra in die Weststeiermark gereist, um sich das digitale System aus erster Hand anzusehen.
Umfassende Jugendausbildung
In den ersten paar Wochen gab es ein paar Probleme mit dem System – wie sich zeigte, weil in Stainz so oft wie sonst nirgends damit gespielte wurde. Der Speicherplatz des Programms war einfach schon voll. Das Gerät direkt am Netz, wo sich die Spieler anmelden und worin sich die Kameras befinden, ist wetterfest. Sijercic kann es abbauen und im Sommer auf den Courts im Freien aufbauen. Sijercic und sein Team benutzen „Wingfield“ bereits regelmäßig im Training. Bei den Einheiten mit den Kindern ist die App extrem hilfreich, um fehlerhafte Techniken immer wieder zu trainieren. Und Nachwuchstennisspieler gibt es genug im TC Stainz: Alleine der Tennisakademie betreut Sijercic derzeit 25 Kinder. Der ausgebildete und hauptberuflich tätige Tennislehrer bietet in Stainz verschiedene Programme für die Jugend an, auch wöchentliche Einzelstunden oder das innovative Griffbandsystem. Dort werden Kinder nach ihren Entwicklungsschritten eingeteilt und spezifisch unterrichtet.
Fehler reduzieren
Auch viele Erwachsene, die regelmäßig zum Spielen nach Stainz kommen, nutzen gerne „Wingfield“. Wobei aber längst nicht jeder so neugierig darauf ist, seine eigenen Fehler zu sehen. „Manche sagen zu mir: ‚Glaubst du wirklich, ich will wissen, wie ich spiele‘“, erzählt Sijercic. „Das finde ich schade, weil ich mittlerweile aus Erfahrung sagen kann, dass die App hilft, sich zu verbessern.“ Und sonst kann man sich auch nur die Highlights vom letzten Match gönnen.
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