Für Eibiswalder gilt es seit 50 Jahren
Elf Freunde müsst ihr sein, um Siege zu erringen
Vor allem die ältere, fußballbegeisterte Generation hat dieses Buch von Sammy Drechsel, bereits in den 50ern erschienen, in ihrer Jugend verschlungen. Das hohe Lied von Kameradschaft, Zusammenhalt und unbeugsamem, gemeinsamem Willen, Siege zu erringen, ist bei so manchem Vereinsfunktionär bis in die heutige Zeit unauslöschlicher Bestandteil der Fußballphilosophie. Doch gibt es das wirklich noch?
Alles begann vor 50 Jahren
In Eibiswald übernahm 1968 ein noch selbst kickender, inzwischen zur Legende gewordener Funktionär eine Jugendmannschaft, wo genau diese Tugenden neben der körperlichen Fitness und einer gewissen Gewandtheit am Ball im Mittelpunkt standen. Fritz Messner formte damals ein Team, dass in der Region beinahe als unschlagbar galt, mehrere Meistertitel eroberte und Kicker hervorbrachte, die bis heute beim SV Eibiswald Spuren hinterlassen.
Legendärer Cupsieg
Es gab da einen Torhüter, der in einer Meisterschaftssaison zehn gegnerische Elfmeter unschädlich machte, eine Abwehrreihe, die größtenteils zu Null spielte und ein Mittelfeld und einen Angriff, die Tore am Fließband produzierten. Im letzten Jahr als Junioren trafen die Stürmer mehr als 150 Mal ins gegnerische Gehäuse, die 68 Saisontreffer des damaligen Mittelstürmers sind wohl ein Jahrhundertrekord. Einige Jahre später holte die fast identische Mannschaft den österreichischen Stammtischcup durch einen legendären 1:0-Finalsieg gegen Feldkirch in Vorarlberg.
Freunde fürs Leben
Doch das Beste kommt wie immer zum Schluss: Bis heute trifft sich diese Mannschaft regelmäßig. Die (mehr als) elf Freunde unternehmen Wanderungen, messen sich beim Bogenschießen oder fahren mit dem Zug gemeinsam nach Graz, um sich einen kulturell-kulinarischen Tag zu gestalten. Ob beim Rehgulasch oder Kastanienbraten, mindestens zehn ehemalige Teamkameraden mit ihrem damaligen Trainer sind immer dabei. Auch die Frauen, vielfach seit 40 Jahren mit ihren Partnern verheiratet, freuen sich auf jedes einzelne Treffen, denn auch sie haben viele der nostalgischen Erinnerungen mitgeprägt. Ein Blumenteppich am Grazer Hauptbahnhof nach dem Gewinn der österreichischen Meisterschaft oder auch die vielen Wehwehchen, mit denen die Kicker damals nach Hause kamen und die versorgt werden mussten, machen auch die Frauen zu einem Teil einer Mannschaft, die über 50 Jahre Freunde geblieben sind und es bis an ihr Lebensende auch bleiben werden.
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