Halle der Deutschlandsberger Turnerschaft steht vor der Eröffnung
DEUTSCHLANDSBERG. Sie ist ein Schmuckstück geworden und soll für die nächsten 50 Jahre Heimat von bis zu 800 Mitgliedern des größten Deutschlandsberger Sportvereins werden: die neu gestaltete Halle der Turnerschaft.
Das Projekt ist ein Beispiel für Eigenverantwortung, Engagement, Zivilcourage und unternehmerischem Mut. Vor gut einem Jahr musste die Halle auf Grund ihrer Baufälligkeit und der daraus resultierenden Einsturzgefahr für den Turnbetrieb geschlossen werden. Damit begannen neben den Terminproblemen der Schulen auch die Sorgen der Funktionäre: ein Neubau sollte nach ersten Berechnungen bis zu 2,5 Millionen kosten, wäre nur durch Veräußerung der Turnerschaft-Gründe auf der Jahnwiese überhaupt realisierbar gewesen. Uwe Binder wurde als Obmann zurückgeholt, ein revolutionäres Baukonzept mit der Bulme Graz unter Wolfgang Löschnig und dem Architekturbüro Kern/Graz entwickelt und mit dem veranschlagten „Sparbudget“ von 960.000 Euro begann die Turnerschaft vor einem halben Jahr mit der Errichtung. Die Finanzierung erfolgte über die Volksbank, besichert wurde mit dem Besitz der Jahnwiese und die Risikofreude und das Engagement des Vereins wurde belohnt.
Sporthalle mit besonderem Flair
Unter einer Dachfläche von ca. 1.000 Quadratmetern entstand eine innovative Sporthalle mit ganz besonderem Flair. Die Innenausstattung ist in edlem Holz (Esche, Birke, Fichte) gestaltet, mehr als 6.000 Laufmeter Bodenheizungsrohre wurden verlegt, die sanitären Einrichtungen entsprechen modernsten Standards (unter anderem natürlich auch behindertengerecht), die Beheizung durch Niedertemperatur ist bereits für Wärmepumpentechnologie ausgelegt und durch die hervorragende Isolierung erwartet sich Binder schon jetzt eine Heizkostenersparnis von „zumindest 40 %“.
Der Obmann hat in den letzten Monaten hunderte Stunden auf der Baustelle verbracht, „kurzfristige Entscheidungen mit dem notwendigen Blick auf das knappe Budget“ spontan vor Ort getroffen und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen: „Ein Wassereinbruch nach Starkregenfällen Ende August hat unser Zeitkonzept empfindlich in Frage gestellt, doch unsere in den Bau involvierten einheimischen Betriebe haben weit über die vertraglich vereinbarten Leistungen hinaus auch diese Probleme professionell gelöst!“ Binder weiß, dass ohne dieses Engagement die Einhaltung des Rahmenbudgets nicht möglich gewesen wäre, kann inzwischen stolz verkünden, dass das veranschlagte Budget nur um 3 % überschritten wurde, man unter der Ein-Millionen-Grenze bleiben wird.
Ab 7. Jänner wieder verfügbar
Die Turnerschaft weiß, dass die Unterstützung von Deutschlandsbergs Bürgermeister Josef Wallner entscheidend beigetragen hat, dass die neue Halle ab 7. Jänner den Schulen der Stadt wieder zur Verfügung steht. Immerhin werden die Außenanlagen und die Halle während der Schulzeit bis zu 100 Stunden wöchentlich allein von den Schulen genutzt. Die Nutzungsverträge mit der Stadt sind für die nächsten zehn Jahre unterschrieben, eine kleine Eröffnungsparty wird es Anfang Jänner geben und mit der Sonnwendfeier im Juni ist das erste Großevent auf dieser beeindruckenden Anlage geplant.
von Franz Krainer
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