Regionalliga Mitte: DSC holt einen unglaublichen Punkt
Trotz fünf Ausfällen und einem starken Tabellenführer aus Lafnitz köpfte Christian Dengg den DSC noch zum Ausgleich.
In Wirklichkeit befindet sich die Regionalliga bereits weit in der Frühjahrsmeisterschaft, drei Runden wurden wegen der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr im Herbst noch angehängt. Im letzten Spiel der Herbstsaison wollte sich Tabellenführer Lafnitz endgültig von der Konkurrenz absetzen: Ein Sieg beim DSC war dafür allerdings Voraussetzung. Die Deutschlandsberger mussten mit Christian Kluge und Erich Baumann zwei wichtige Spieler gesperrt vorgeben und auch das Spiel selbst verlief keineswegs nach dem Geschmack der etwa 900 Zuschauer. Schon nach zwei Minuten die erste Warnung für die Hausherren, Gregor Fink entschärfte eine Frljuzec-Rakete mit Bravour. Die Gäste agierten mit unglaublich starkem Forechecking hart an der Grenze des Erlaubten, verschafften sich so gegen die ersatzgeschwächten Hausherren allerdings viel Respekt. Die einzige Möglichkeit des DSC entsprang einem Solo von Flügelflitzer Matej Grafina, sein kroatischer Landsmann Sime Zuzul scheiterte aber an Lafnitz-Goalie Zingl. Deutschlandsberg lief dem Ball immer nur hinterher, die Gäste diktierten die Partie beinahe nach Belieben. Als dann nach 25 Minuten Daniel Schmölzer erstes Opfer der harten Gangart der Gäste wurde (er wurde durch Jure Grubelnik ersetzt), schwanden die Hoffnungen der Hausherren zusehends. Levin Operenovic hatte mit einer akrobatischen Einlage nach einem Eckball im Strafraum viel Pech, wirkte von da an angeschlagen und musste nach 45 Minuten durch Mato Vrdoljak ersetzt werden. Es lief alles gegen den DSC, denn inzwischen hatte Lafnitz durch Bernd Kager (35.) die mehr als verdiente Führung erzielt. Die Hausherren retteten sich mehr oder weniger in die Kabine, niemand erwartete sich von den Blau-Gelben noch irgendwas, zu überlegen war der Tabellenführer.
DSC kämpft sich zurück
Nach Seitenwechsel passierte jedoch etwas, was im Fußball nicht zu erklären ist: Lafnitz wirkte selbstzufrieden, drosselte das Tempo und plötzlich war der DSC im Spiel: Trotz den verletzungsbedingten Wechseln (auch Tormann Fink musste in der 54. Minute raus, für ihn kam Avdyl Hagjija) agierten die Deutschlandsberger plötzlich auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer. Die Auswechslung von Michael Tieber wirkte sich bei den Gästen negativ auf ihr Angriffsspiel aus, der DSC wollte mit aller Macht den Ausgleich und schaffte den Return: In der 71. Minute traf Kapitän Christian Dengg zum 1:1 in einem Spiel, dass eigentlich längst verloren schien. Lafnitz tat dann wieder ein wenig mehr für die Partie, je eine Chance auf jeder Seite blieb aber ungenützt. Nicht desto trotz lieferte der DSC eine unfassbare zweite Halbzeit ab, ließ sich trotz des Ausfalls von fünf Stammspielern nie hängen und schaffte einen Punkt in einem Spiel, das emotional wohl zum unglaublichsten zählte, in das der DSC je verwickelt war.
von Franz Krainer
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