Winter Classic

St. Josefs Eishockeycracks machten es spannend

Endlich hat beim "Winter Classic" alles gepasst: vor zwei Jahren Minustemperaturen im zweistelligen Bereich, im Vorjahr Wetterverhältnisse wie im Sommerurlaub und trotz Verschiebung keine Chance auf Eis. Doch 2019 scheint ein gutes Jahr für die engagierten St. Josefer Eishockeyenthusiasten zu sein. Natureis vom Feinsten, viele Zuschauer, weil es nicht zu kalt war, und eine stimmungsvolle Veranstaltung, weil auch sportlich bei den Red Bulls derzeit alles im grünen Bereich ist. Selbst die Arbeit an der archaischen Eismaschine "Olga" hat sich ausgezahlt, das Gerät sorgt im wahrsten Sinn des Wortes wieder für glänzende Eisverhältnisse!

Starker Nachwuchs

Es war eine machtvolle und leidenschaftliche organisatorische Demonstration des Eishockey-Vorzeigeclubs in der Weststeiermark, der mit zwei Mannschaften in der steirischen NHL (Nationale Hockeyliga) antritt und in der Region auch Nachwuchsarbeit betreibt. Die Juniors zeigten gegen St. Stefan i.R. im Vorspiel gleich, dass sich das hervorragende Training (unter anderem auch auf der neuen Kunsteisanlage in Lannach) bezahlt macht. In einem packenden Spiel besiegten die Red Bulls Juniors durch Tore von Lorenz Ollendorf, Christoph Maier und Alex Steyrer bzw. Simon Trummer die Gäste aus der Oststeiermark mit 3:1.

Ungeschlagene Red Bulls

Vor 250 begeisterten Zuschauern konnten sich die heuer so starken Red Bulls St. Josef natürlich keinen Umfaller leisten, um (mit deutlich weniger Spielen) an der Tabellenspitze der Gruppe B dranzubleiben. Gegen die Blue Eagles Niegelhell war man allerdings vorgewarnt: Schon die letzte Partie konnten die Bullen nur knapp mit 2:1 gewinnen. Andererseits gingen die St. Josefer mit breiter Brust ins Heimspiel, alle bisherigen vier Partien der diesjährigen Meisterschaft gewannen die Weststeirer.

Match auf Augenhöhe

Die Blue Eagles versteckten sich wie erwartet nicht, gingen wie das Heimteam ein enorm hohes Tempo und überraschten die Hausherren nach 8:12 Minuten durch Gerhard Hirschmann (Assist: Markus Ritter) mit dem 0:1. Dem Bulls-Ausgleich von Roland Kleinhappl (13:25, Ass: Martin Rath) folgte allerdings im zweiten Drittel wieder der Rückstand durch Wolfgang Herka (28:47, Ass: Gerhard Hirschmann), weil die Bullen zwar die technisch bessere Mannschaft waren, vor dem Tor aber zu umständlich agierten. Trotz etlicher Überzahlspiele schafften sie den 2:2-Ausgleich erst im dritten Spielabschnitt (54:13) durch Michael Juritsch (Ass: Daniel Rothdeutsch).

Umstrittene Entscheidung

In den letzten Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse: ein (umstrittener) Doppelausschluss bei den Gästen (58:43) verschaffte den Hausherren einen 5:3-Feldvorteil, den Martin Rath nach 59:38 (Ass: Kevin Aldrian) zum 3:2 nutzte. Während die Gäste mit dem Schiedsrichter haderten, freute sich St. Josef über den fünften Sieg im fünften Spiel (immer mit nur einem Tor Unterschied). Damit sind die Red Bulls ganz klar auf Kurs oberes Play-off.

von Franz Krainer