Spatenstich
Baustart für den Ressourcenpark Sulmtal-Koralm
- Großes Aufgebot beim Spatenstich zum künftigen Ressourcenpark Sulmtal-Koralm an de B 76 in Wies.
- Foto: Susanne Veronik
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Mit dem Ressourcenpark Sulmtal-Koralm entsteht ein Kompetenzzentrum im Bereich der Abfallwirtschaft und der Wertstoffsammlung am neuesten Stand der Technik gespickt mit hoher Funktionalität. Jetzt erfolgte der Spatenstich für das gemeindeübergreifende Projekt für rund 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus den fünf beteiligten Gemeinden St. Peter im Sulmtal, St. Martin im Sumtal, Pölfing-Brunn, Bad Schwanberg und Wies.
WIES/SULMTAL. Der Kaufvertrag und Dienstbarkeitsvertrag für das Grundstück auf 1,3 Hektar an der B 76 zwischen dem Kreisverkehr Wies und Steyeregg sind unterschrieben – am kommenden Montag fahren die Bagger bei optimalen Witterungsbedingungen auf. Einer davon war auch schon für den eher verregneten Spatenstich in dieser Woche im Einsatz.
Die Rede ist vom Ressourcenpark Sulmtal-Koralm, ein zukunftsweisendes Projekt zur Sammlung von Wertstoffen in bis zu 80 Fraktionen. Nach intensiver Vorbereitungszeit wird dieses gemeindeübergreifende Bauprojekt jetzt in die Realität umgesetzt – Kostenpunkt für die Gesamtbaukosten: Rund 5 Millionen Euro netto.
"Die Bausumme darf aber nicht erschrecken, denn schließlich ist dieser zukunftsweisende Ressourcenpark für fünf Gemeinden ausgelegt. Das entspricht 15.000 bis 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Würde jede der Gemeinden selbstständig solche Anlagen bauen, würde das unter dem Stich wesentlich teurer kommen", betont Bgm. Josef Waltl aus Wies beim Spatenstich, der sich bei seinen Bürgermeisterkollegen Karlheinz Schuster aus Bad Schwanberg, Karl Michelitsch aus Pölfing-Brunn, Franz Silly aus St. Martin im Sulmtal sowie bei LAbg. Bgm. Maria Skazel aus St. Peter im Sulmtal für die Möglichkeiten zu dieser umfassenden Synergienutzung bedankt, die sich auch in erweiterten Öffnungszeiten positiv auswirken werden.
Zu den Vorarbeiten
Bereits im September des Vorjahres hat eine Jury aus den fünf beteiligen Gemeinden Bad Schwanberg, Pölfing-Brunn, St. Martin im Sulmtal, St. Peter im Sulmtal und Wies sowie dem Abfallwirtschaftsverband mit Obmann Franz Silly die Entwürfe aus dem Architektenwettbewerb begutachtet.
- Bei der Erstpräsentation für den Ressourcenpark Sulmtal-Koralm: Bgm. Karlheinz Schuster, Bgm. Karl Michelitsch, AWV-Obmann Bgm. Franz Silly, LAbg. Bgm. Maria Skazel und Bgm. Josef Waltl (v. l.) ziehen an einem Strang.
- Foto: Josef Fürbass
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Die Entscheidung ist dem Entwurf zweier heimischer Unternehmen zugesprochen worden, nämlich der Firma HILL in Pölfing-Brunn und dem Planungsbüro Kapper in Wies.
Nach der Gründung eines Gemeindeverbandes Ende März sind auch die behördlichen Genehmigungen eingeholt worden.
Die Änderungen im Flächenwidmungsplan sowie wasserrechtlichen Belange sind bereits im Herbst 2021 abgeschlossen worden. Bgm. Josef Waltl betont: "Kanal, Strom und Glasfaser sind in der Nähe. Die verkehrstechnische Optimierung, Stichwort Linksabbiegespur, wird mit der Baubezirksleitung Südweststeiermark erarbeitet."
Dazu kommen in der ersten jetzt startenden Bauphase die Abtragung der Humusschichte, Geländemodellierungen, die Verlegung diverser Leitungen (220 KV-Leitung, Gas, Telefonkabel,. Wasserleitung etc.) Ende November und damit einhergehend die Verlegung des Steyeregg-Baches.
- Ein verregneter Spatenstich in Wies mit Bezirkshauptfrau Doris Bund (l.) und den Bürgermeistern Josef Waltl, Franz Silly, Karlheinz Schuster und Karl Michelitsch (r.) und Bürgermeisterin LAbg. Maria Skazel (2.v.r.) aus den fünf am Ressourcenpark Sulmtal-Koralm beteiligten Gemeinden.
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"Der Name Sulmtal Koralm, eine Idee von Bgm. Karlheinz Schuster, aus Bad Schwanberg, spiegelt eine Region wider, die einen ganz heuen Weg geht mit einem der modernsten Ressourcenparks in der ganzen Region, der hier entstehen wird."
Josef Waltl, Bürgermeister Wies
Für den Standort unmittelbar an der B 76 spricht neben der zentralen Lage, dass für die Anlieferung beziehungsweise den Abtransport keine Wohngebiete durchfahren werden müssen.
Zwischen 80 und 90 Sammelfraktionen sollen im Ressourcenpark übernommen werden. Zur baulichen Ausstattung werden unter anderem eine Sägezahnrampe für zehn Großcontainer (Sperrmüll, Altholz, Alteisen), Beton-Sammelboxen für Baum- und Strauchschnitt, Bauschutt, Baurestmassen), Lager- und Manipulationsflächen und eine Übernahmehalle gehören.
Re-Use als Gebot der Stunde
Ein Herzstücke wird ein Re-Use-Shop mit Lagerflächen sein, den die Firma Kompetenz GmbH mit ihren Klientinnen und Klienten betreiben wird, für die Arthur Krieger vor Ort war. Außerdem soll ein Besprechungs- und Schulungsraum entstehen, um das Wissen über Abfallvermeidung und Mülltrennung in diesem Service-Center auch an die junge Generation aus erster Hand weitergeben zu können.
Vorfreude herrscht bei Erich Prattes und seinem Team vom Abfallwirtschaftsverband Deutschlandsberg mit Katharina Wicher und Beatrice Safran-Schöller über die neuen Büroräumlichkeiten auf der künftigen Anlage. Außerdem wird der Ressourcenpark den Verleih von Geschirrmobilen für Vereine unter anderem im Angebot haben - eine Premiere, wie Bgm. Waltl betont.
- Eine Vorschau auf den Ressourcenpark Sulmtal Koralm mit Re-Use-Shop, Schulungsräumen und Büro für den Abfallwirtschaftsverband.
- Foto: HILL
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Bürgermeister Silly, seines Zeichens auch Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes, ist gemeinsam mit den weiteren Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Gemeinden davon überzeugt: "Der Ressourcenpark ist ein Gewinn für alle Gemeinden."
In Vertretung von gleich drei politischen Persönlichkeiten war LAbg. Maria Skazel, Bürgermeisterin aus St. Peter im Sulmtal, beim Spatenstich in Wies dabei, nämlich für Landeshauptmann Christopher Drexler und für die Landesräte Werner Amon und Johann Seitinger.
"Ich darf die herzlichen Grüße aller drei Persönlichkeiten ausrichten, die hoffentlich zur Eröffnung persönlich kommen werden. Gerade als Gemeindebundobfrau ist mir eine gemeindeübergreifende und über die Parteigrenzen hinweg funktionierende Kooperation wie diese ein großes Anliegen. Es ist schließlich eine große Herausforderung, wenn man sich an ein solches Projekt heranwagt. Neben dem Re-Use-Shop wäre auch ein Repair-Café eine gute Möglichkeit, um im Bereich der Wiederverwertung aktiv zu werden."
LAbg. Maria Skazel, Bürgermeisterin St. Peter im Sulmtal und Gemeindebundobfrau
Firmen und Materialien aus der Region
Die Fa. HILL Bauplanung und Baumanagement GmbH und das Planungsbüro Kapper machen dabei gemeinsame Sache. Josef Fürpaß von der Firma HILL übernimmt die Planungsarbeiten, Manuel Kapper ist für die Ausschreibung und die Projektabwicklung zuständig: "Wir haben uns den Vorgaben angepasst.. So wird man für den Ressourcenpark Sulmtal-Koralm verstärkt auf Baustoffe aus der Region wie Holz und Ziegel zurückgreifen. Auch Photovoltaik und Grünflächen an den Dachflächen, Lärmschutzmaßnahmen und Hochwasserschutz sind wichtige Themen", betonen die beiden Fachleute.
- Die Planer Manuel Kapper (l.) und Josef Fürpaß machen beim Ressourcenpark Sulmtal-Koralm Teamwork.
- Foto: Josef Fürbass
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Die Verkehrsflächen werden in LKW- und Kundenverkehr getrennt. Gegen eine geringe Gebühr soll man sich auch Fahrzeuge für den Abfalltransport ausleihen können. Das Projekt um insgesamt 4,8 Millionen Euro netto soll bis 2024 in Betrieb gehen. In den kommenden beiden Monaten ist die Firma Pirker Erdbau GmbH am Zug, die in Folge der Ausschreibung den Zuschlag für die Bauarbeiten in der ersten Phase erhalten hat.
"Für das Gelingen dieses Vorzeigeprojektes wünsche ich allen Beteiligten gutes Gelingen, sodass es auch von der Bevölkerung gut angenommen werden wird."
Doris Bund, Bezirkshauptfrau
Enge Kooperation
„Wir haben mit dem Büro Kapper bei diesem Projekt eine enge Zusammenarbeit, worin die Planungsleistungen (Entwurf, Bewilligungsplanung, Ausführungs- u. Detailplanung) in unseren Aufgabengebiet fallen. Die Kostenanalyse, Hochwasserfreistellung, Ausschreibung und Bauleitung werden vom Büro Kapper übernommen“, betont HILL Geschäftsführer Josef Fürpaß.
"Der Einreichplan für die Bezirkshauptmannschaft ist bis auf wenige Details fertiggestellt", so Manuel Kapper beim Spatenstich. Im Jänner/Februar 2023 soll mit den Ausschreibungen für den Hochbau begonnen werden. Im Mai Juni 2023 sollte somit der Hochbau an den Start gehen, sodass die Eröffnung für den Ressourcenpark Sulmtal-Koralm möglichst im Frühjahr 2024 Realität sein wird.
Flächenverhältnisse im Detail
- Bebaute Fläche: ~4.750 m²
- Versiegelte Flächen (Asphalt): ~3.700 m²
- Befestigte Flächen (Sickerpflaster): ~500 m²
- 35 PKW Abstellplätze
- 5 PKW Abstellplätze samt Anhänger (Traktor, etc.)
- Grünfläche ~5.000 m²
- ~1.100 PV-Module > entspricht ~2.200 m² PV-Fläche bzw. ~400 kWp
- Erweiterung um zusätzliche 200 kWp möglich
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