Museum Waldglashütte-Glaserwiese jetzt ausgezeichnet
Die Denkmalschutz-Medaille gab es jetzt für die Außenstelle - Burgmuseum Archeo Norico Deutschlandsberg beim Klugbauer am Reinischkogel.
ST. STEFAN OB STAINZ. Die Koralpenregion bildete über Jahrhunderte ein wichtiges Zentrum des Glashüttenwesens in der Steiermark. Im Raum Greisdorf / Reinischkogel gelang es durch gezielte Forschungen insgesamt 3 bislang unbekannt gebliebene frühe Waldglashüttenstandorte zu lokalisieren.
Die eindrucksvollste Ausgrabungsstätte befindet sich auf der so genannten „Glaserwiese“ beim Klugbauer in Sommereben auf gut 1125m Seehöhe.
Dieser über Generationen überlieferte Flurname war auch ausschlaggebend dafür, dass im Jahr 2011 archäologische Grabungen durch das Burgmuseum Archeo Norico Deutschlandsberg mit Unterstützung der Stadtgemeinde Deutschlandsberg stattfanden.
Schließlich konnten die einzigartig erhaltenen Ruinen einer ehemaligen Glashütte des Augustiner Chorherrenstiftes Stainz freigelegt werden. Die Glashütte stand über 40 Jahre (von ca. 1620–1660) in Betrieb.
Europaweit angesehen
"Die Ofenanlagen der Glashütte gehören aufgrund ihres guten baulichen Zustandes zu den bedeutendsten Denkmälern frühneuzeitlicher Glasherstellung in Österreich und darüber hinaus", weiß Archäologe Andreas Bernhard vom Burgmuseum Archeo Norico, der gemeinsam mit Karl Dudek Führungen anbietet.
Durch die großzügige Unterstützung der Familie Klugbauer, der Gemeinden St. Stefan, Gundersdorf und Greisdorf, des Landes Steiermark sowie der EU in einem Leader Projekt gelang es, das Museum Waldglashütte in zwei Bauabschnitten von November 2012 bis Mai 2014 direkt über den Ruinen zu erbauen, das vom Burgmuseum Deutschlandsberg als Außenstelle betreut wird.
Holzhaus mit Bedacht erbaut
"Wir wollten das Gebäude traditionell halten, also ein gibeliger Bau ganz aus Holz, sogar die Holzverbindungen sind ohne Schrauben", freut sich Stefan Klugbauer, der kürzlich für diesen Schutzbau als eines von nur vier österreichweiten Projekten die Denkmalschutzmedaille in der Wiener Zentrale des Bundedenkmalamtes erhalten hat.
Dass mit dem 2. Bauabschnitt inklusive dem Schauraum im Obergeschoß auch die touristische Nutzung deses Kulturgutes aufgeht, zeigen die Eintragungen im Gästebuch. "Wir schätzen, dass allein im Vorjahr an die 1500 Besucher auf der Glaserwiese gewesen sind", freut sich Klugbauer.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.