Dienstkarte als Erinnerung an die Mutter
Das amtliche Dokument stammt aus 1924.
Aktuell wird recht vielfältig das 100-Jahr-Jubiläum der Stadt Deutschlandsberg gefeiert. Die folgende Geschichte hat mit der Jahrzahl nur am Rande zu tun, hat aber doch einen Deutschlandsberger Bezug.
Doch von Anfang an. Es war der Pichlinger Bernhard Schalk, der unlängst in seinem Fundus die Dienstkarte seiner Mutter Katharina Schalk, geboren am 16. Oktober 1897, entdeckte. Sie zeigt ein jugendliches Porträtfoto, datiert vom 15. Februar 1924 und wurde vom Stadtrat Graz ausgestellt. Festgehalten wurden darin die Heimatgemeinde Attendorf und der Vermerk, dass es sich um eine Urkunde auf Grund des Hausgehilfengesetzes vom 26. Februar 1920 handelt.
Der Bezug zu Deutschlandsberg? Katharina Schalk arbeitete als Hausbesorgerin Anfang der 1920-er-Jahre bei mehreren Dienstherren. Eine Station davon war die Stadtgemeinde Deutschlandsberg, wo sie zunächst in Hörbing untergebracht war, später aber eine Dienstwohnung im Rathaus bekam. Waschen und bügeln zählten zu ihren Tätigkeiten, bei der Gemeinde kamen Gartenarbeiten dazu.
Näheres ist Bernhard Schalk, der selbst eine schwere Kinder- und Jugendzeit verbrachte, nicht bekannt. Nur so viel: Die junge Frau musste sich unter schwierigen Verhältnissen durch das Leben kämpfen. Eine Fähigkeit, die auf ihren Sohn, der etliche Kost- und bäuerliche Aufnahmestellen durchlaufen musste, bevor er als Elektrotechniker im Berufsleben einen Halt fand, übergegangen zu sein scheint. Verbittert war er zu keiner Zeit, er meisterte alle Schwierigkeiten und bewohnt heute ein Einfamilienhaus in Pichling. Zu diesem Bericht ermuntert wurde er in einem Gespräch mit Bürgermeister Josef Wallner.
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