Das Schadensausmaß nach Frost und Schnee ist enorm

Durch Frost und den enormen Schneedruck Mitte April sind in der Landwirtschaft enorme Schäden entstanden - speziell in der steirischen Obstkultur wie hier beim Obstbaubetrieb Schneebacher in Groß St. Florian. | Foto: Schneebacher
  • Durch Frost und den enormen Schneedruck Mitte April sind in der Landwirtschaft enorme Schäden entstanden - speziell in der steirischen Obstkultur wie hier beim Obstbaubetrieb Schneebacher in Groß St. Florian.
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Die Frost-, Nassschnee- und Hochwasserkatastrophe hat in der Steiermark einen bisherigen Gesamtschaden von rund 213 Millionen Euro auf mehr als 30.000 Hektar angerichtet. Fast alle Kulturen der Steiermark, konkret 62, von mehr als 3.600 landwirtschaftlichen Betrieben sind schwer betroffen. Dramatisch sind die Schäden im Obstbau auf mehr als 8.500 Hektar: Alle Obstarten von Kernobst über Beerenobst, Steinobst bis hin zu Schalenobst sind geschädigt oder haben einen Totalausfall. Die Hauptkultur Apfel mit mehr als 5.700 Hektar ist im Schnitt zu mehr als 90 Prozent zerstört. Dramatisch sind die Schneedruckschäden auf mehr als 1.200 Hektar Obstbau. Hier bewegt sich die Spannweite der Schäden zwischen Totalschäden der Anlagen bis hin zu Hagelnetzen, die noch reparabel sind.
Aufgrund der schwierigen Marktsituation der letzten Jahre ist die Lage im Obstbau besonders dramatisch.

Auch Hopfen hat es hart erwischt. Fast die gesamte steirische Anbaufläche, konkret 93 Hektar, ist im Schnitt zu rund 40 Prozent geschädigt.

Fürchterliche Schäden hat der Frost auch im steirischen Weinbau angerichtet. Von den rund 4.500 Hektar Rebfläche wurde auf mehr als 4.400 Hektar ein Schädigungsgrad von über 90 Prozent gemeldet. Die steirischen Weinbauern werden voraussichtlich bestenfalls eine Miniernte einfahren, die massive und langjährige Auswirkungen auf die Weinvermarktung haben wird. Es lebt die Hoffnung, dass die noch gesunden Beiaugen geringe Traubenmengen tragen können.

Gemüse und Gartenbau, Baumschulen unterschiedlich stark geschädigt. Unterschiedlich stark geschädigt sind rund 80 Hektar Gemüse- und Gartenbauflächen. Einzelbetrieblich gibt es Schäden bei Frucht- und Kohlgemüse sowie bei Salaten und sonstigen Gemüsekulturen. Ebenso sind auch einzelne Betriebe im Zierpflanzen- und Baumschulwesen von Frost betroffen.

Ackerbau im Fokus

Auch den steirischen Ackerbau haben Frost und Hochwasser hart getroffen. Sämtliche Alternativen (wie Hirse oder Soja), Getreide und Hackfrüchte, insbesondere Mais und Kürbis, wurden erheblich geschädigt. Teils erfolgte ein Wiederanbau, teils wurde aufgrund des großen Aufwandes und der anhaltenden Regenfälle darauf verzichtet. Auch mehr als 300 Hektar Grünland wurden durch Schneedruck (bis zu 25 Zentimeter Nassschnee!) erheblich geschädigt. Erstmals seit Jahrzehnten kam es auch in der Gräser-Vermehrung zu erheblichen Frostschäden.
Sogar einige Christbaumkulturen wurden durch die tiefen Temperaturen im April erheblich geschädigt.

Danke an das Bundesheer

Eine erste Hilfe bei den Aufräumarbeiten leistete unser Bundesheer. „Mit Bekanntwerden der Schäden waren täglich zwischen 40 und 90 Mann von früh bis spät im Einsatz“, unterstreicht Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Im steirischen Weinbau ist von den rund 4.500 Hektar Rebfläche auf mehr als 4.400 Hektar ein Schädigungsgrad von über 90 Prozent gemeldet worden. Die steirischen Weinbauern werden voraussichtlich bestenfalls eine Miniernte einfahren, die massive und langjährige Auswirkungen auf die Weinvermarktung haben wird. Es lebt die Hoffnung, dass die noch gesunden Beiaugen geringe Traubenmengen tragen können. Auch den steirischen Ackerbau haben Frost und Hochwasser hart getroffen. Sämtliche Alternativen (wie Hirse oder Soja), Getreide und Hackfrüchte, insbesondere Mais und Kürbis, wurden erheblich geschädigt. Teils erfolgte ein Wiederanbau, teils wurde aufgrund des großen Aufwandes und der anhaltenden Regenfälle darauf verzichtet.

Hilfspaket gefordert

LK-Präsident Franz Titschenbacher fordert von der Bundes- und Landesregierung ein umfassendes Hilfspaket. Die zentrale Forderung ist eine Unterstützung aus dem Katastrophenfonds für nicht versicherbare Kulturen und eine Hilfe trotz Versicherbarkeit. Weiters verlangt der Kammerpräsident eine Entlastung der Sozialversicherungsbeiträge, eine Steuerent-lastung beim Diesel (ist in anderen EU-Ländern gängige Praxis), eine Arbeitsstiftung für Beschäftigte in Obst- und Weinbaubetrieben sowie eine Änderung des Buschenschankgesetzes, um bei einem Ertragsausfall den Zukauf von Trauben, zeitlich begrenzt auf zwei Jahre, aus anderen Bundesländern zu ermöglichen. Um den Fortbestand der steirischen Spezialkulturen zu ermöglichen, ist die Umsetzung des Projektes „Wassermanagement Steiermark 2025“ notwendig. Die Wasserversorgung in Trockenperioden und zur Frostberegnung soll so gewährleistet werden. Die Kammer verlangt weiters ein Investitions-Förderprogramm für Erwerbsobstkulturen, den Schutz für Obst- und Weinbaukulturen sowie verbesserte Versicherungsmodelle mit leistbaren Prämien.

Erstes Geld gesichert

So gut wie ausgehandelt ist bis dato laut Landesrat Johann Seitinger ein Hilfspaket im Ausmaß von 100 Mio. Euro (50 Mio. vom Bund und 50 Mio. von seiten des Landes) und weitere 20 Mio. Euro für alle durch den Schneedruck geschädigten Betriebe.

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