Wo das Gebimmel das ganze Jahr nicht verstummt...

Kling Glöcklein kling! Jedes Exemplar tönt anders. Bei den großen Glocken bringt der Klachel schon mal einen Kilo auf die Waage.
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  • Kling Glöcklein kling! Jedes Exemplar tönt anders. Bei den großen Glocken bringt der Klachel schon mal einen Kilo auf die Waage.
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Von Josef Fürbass

Sammler Franz Ribic hängt sein Hobby an die große Glocke

Von Kuhglockengeläute in der freien Natur kann derzeit freilich noch keine Rede sein. Im Gasthaus Silgener in St. Lorenzen ob Eibiswald hingegen kann man das Gebimmel auch außerhalb der Weidezeiten vernehmen. In der gemütlichen Gaststube hängen 21 Glocken in verschiedenen Größen und Klangfarben. Der ganze Stolz von Franz Ribic wird somit auch für die Gäste sicht- und hörbar!

Das Gasthaus in 996 Meter Seehöhe hat eine lange Tradition. „Meine Großmutter hatte das Maria Theresia-Gewerbe und durfte mit allem handeln“, erzählt Elfriede „Elfi“ Ribic. Im Haus war früher sogar ein Kaufhaus eingerichtet, und vorübergehend beherbergte es auch die Volksschule von St. Lorenzen. Heute bewirtschaftet Sohn Franz den Hof unweit der Grenze zu Slowenien. Seine Lebenspartnerin Daniela Grebien führt das Gasthaus. In vierter Generation. „Die fünfte wächst gerade heran“, schmunzelt Franz Ribic und verweist auf Töchterchen Anna Sophie.
Das Gasthaus Silgener ist für seine Hausmannskost bestens bekannt. Zum Backhendl, zum Schweinsbraten mit Sauerkraut und Knödel, zur aufg’setzten Henn’, zu Spezialitäten vom eigenen Rind bekommen die Gäste auch einen originellen Blickfang serviert: Von der Decke in der Gaststube baumeln 21 Glocken. „Die da ganz links wiegt 18 Kilo“, erklärt Franz Ribic. Es ist eine Sammelleidenschaft, die schwingt und klingt. Die Ausstellungstücke waren schon in Betrieb und werden jetzt zu anderen Anlässen geläutet. So etwa als „Schneider-Glocke“ beim Kartenspielen. Mitunter wird auch die nächste Runde eingeläutet. „Zu späterer Stunde werden die Glocken auch grundlos durchgeläutet“, so Franz Ribic. Selbst auswärtige Gäste interessieren sich für die nicht gerade alltägliche Gasthaus-Dekoration.
Die Glocken gehören für Franz Ribic ganz einfach zum Haus. Er ist mit ihnen groß geworden. Vor zwei Jahrzehnten hat er dann begonnen zu sammeln, hat Stück um Stück käuflich erworben. Seit zehn Jahren stellt er seine „klingenden Schätze“ in der Gaststube aus. „Mir war es leid, dass die Glocken am Dachboden ein einsames Dasein fristen mussten. Außerdem schau’ ich sie mir auch selbst gerne an, und so hat jeder was davon.“ Einmal im Jahr werden die Glocken mit einer Speckschwarte liebevoll poliert.
Darüber hinaus nennt Franz Ribic auch noch 45 Weideglocken sein eigen. Und diese dürfen in St. Lorenzen ob Eibiswald durchaus noch ertönen. Als Klangzeichen des ländlichen Raumes. „Schöne Glocken waren früher besonders zu Pfingsten, beim Erntedankumzug sowie beim Almauf- und abtrieb ein fester Bestandteil.“
Wenn die Glocken hell erklingen, geht bekanntlich nicht nur der Sommer ins Land, sondern werden bei Franz Ribic auch Kindheits- und Jugenderinnerungen geweckt. Und die Gäste von nah und fern dürfen daran teilhaben. Außer am Montag, denn da ist Ruhetag und auch die Glocken haben Pause...

Fotos: Josef Fürbass

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