Ein Hoch auf unsere Allerheiligenstriezel und Früchtebrote

Vizepräsidentin Maria Pein (Mitte) gratuliert den Landessiegerinnen Sonja Wippel aus Premstätten (l.) und Maria Bernadette Fliesser aus St. Stefan ob Stainz (r.). | Foto: ©LK/Alexander Danner
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  • Vizepräsidentin Maria Pein (Mitte) gratuliert den Landessiegerinnen Sonja Wippel aus Premstätten (l.) und Maria Bernadette Fliesser aus St. Stefan ob Stainz (r.).
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Allerheiligenstriezel und Kletzen- sowie Früchtebrote standen auf dem Prüfstand bei der Landesprämierung der Landwirtschaftskammer. Die Expertenjury prämierte zwei Landessiegerinnen: Maria Bernadette Fliesser aus Niedergrail in St. Stefan ob Stainz flechtet und bäckt die schönsten und besten Allerheiligenstriezel. Und: Sonja Wippel aus Premstätten kreiert das beste Früchtebrot.
Außerdem gingen zwei weitere Goldene wiederum an Maria Bernadette Fliesser sowie an Margarethe Loibner aus Kleinradl in Eibiswald, jeweils für ihr Früchtebrot. Mit Bronze ausgezeichnet wurde der Milchstriezel von Anita Pracher aus Groß St. Florian

Beste Zutaten und Könnerinnen ihres Faches

Nur natürliche Zutaten und großes Können mit Hausrezepten. 22 Bäuerinnen aus der Steiermark und aus dem Burgenland haben bei der Landesprämierung 42 Proben eingereicht. Die hervorragende Qualität ist nur mit natürlichen Zutaten und dem Können der Brot-Bäuerinnen möglich, die mit viel Liebe und Freude backen. Alle eingereichten Striezel, Früchtebrote und Gebäcke werden nach 80 Kriterien geprüft. Die Qualitäten sind großartig. „Die Expertenjury kürte zwei Landessiegerinnen: Maria Bernadette Fliesser aus St. Stefan ob Stainz überzeugte bei den Allerheiligenstriezeln, Sonja Wippel aus Premstätten bäckt das beste Früchtebrot“, gratuliert Vizepräsidentin Maria Pein.

Allerheiligenstriezel – Die Kunst des Flechtens!

„Flechtgebäcke haben volkskulturell eine tiefe Bedeutung. Denn in diese werden alle Glücks- und Segenswünsche mit eingeflochten. So zum Beispiel auch in den Allerheiligenstriezel, die mancherorts als Patengeschenk zu Allerheiligen überreicht werden“, so Vizepräsidentin Maria Pein. Und weiter: „Der Allerheiligenstriezel ist nach wie vor etwas Besonderes, denn dieser ist mit Hagelzucker geschmückt, ist meist ein Briocheteig, bei dem Eier, Butter und Zucker verwendet werden.“
Hintergrund: Der Zopf als Opfergabe war ursprünglich weit verbreitet und sollte Ersatz für Frauen- oder Haaropfer sein. Dem verschlungenen, verknüpften Gebäck sagt man eine Zauberwirkung nach, mit der man böse Geister einfangen wollte. Inzwischen ist der Zopf das ganze Jahr zu haben und hat dadurch an mythologischer Bedeutung verloren. Früher waren Striezel oft ein Geschenk der reicheren Bevölkerung an Menschen, die sich kein Weißbrot leisten konnten.

Die letzten Früchte des Jahres verarbeitet

In diesen Früchten steckt die letzte Kraft des alten Jahres und wird in die Adventbrote hineingebacken, damit man sie mit ins neue Jahr nehmen kann. Natürlich war das Trocknen der Früchte auch ein Haltbarmachen. Kletzen- und Früchtebrote haben durch den hohen Ballaststoffanteil auch eine positive Wirkung auf den Körper. Die traditionellen Adventgewürze sind wärmend und tun dem Körper gut. „Die Kletzen sind getrocknete Birnen und im klassisch-traditionellen Kletzenbrot ein Muss. Aber auch andere heimische Früchte wie Äpfel, Dörr-Zwetschken oder Walnüsse werden verwendet. „Kletzen- und Früchtebrote werden vielfach mit Sauerteig gebacken, sodass sie länger saftig bleiben. Regional unterschiedlich ist die Ausformung. In manchen Regionen bekommt das Früchtebrot eine Brotteighülle“, so Eva-Maria Lipp.

Geschmacksvielfalt statt Einheitsbrei

„Jede Bäuerin hat für Striezel sowie für Früchte- und Kletzenbrote ihr individuelles Rezept mit ihren besonderen Zutaten“, so die Verkostungschefin. Auch Trockenfrüchte werden regional unterschiedlich (klimabedingt!) verwendet. „Zudem backen die Bäuerinnen mit viel Herz und großer Leidenschaft und sind sehr kreativ“, freut sich Eva-Maria Lipp.

100 Punkte für Landessieg

Für einen Landessieg, bei dem der ausgezeichnete Geschmack entscheidet, sind 100 Punkte Voraussetzung. Nur makellose Brote und Striezel können gewinnen. Jährlich führt die Landwirtschaftskammer für die Brotbäuerinnen eine Qualitätsoffensive durch. „Diese bewirkt, dass die Zahl der 100-Punkte-Betriebe bei den Landesprämierungen stetig steigt. Brot und Gebäck mit Auszeichnungen in Silber und Bronze haben nur kleine Schönheitsfehler, welche oft auf die Handarbeit in der Produktion zurückzuführen sind. Ein Geschmackserlebnis sind sie alle“, so die Verkostungschefin.
Ausgezeichnete Brote und Striezel geben Sicherheit und sind an Prämierungs-Schleife erkennbar. Die ausgezeichneten Striezel und Früchtebrote sind eindeutig erkennbar: Die Bäuerinnen umwickeln sie mit der Prämierungsschleife „Ausgezeichnete Striezel und Früchtebrote 2017 der Landwirtschaftskammer Steiermark“. Erhältlich sind die prämierten Bäckereien Ab-Hof, auf Bauernmärkten und in Hofläden. Im Internet unter www.stmk.lko.at sind alle Siegerstriezel und  Früchtebrote abrufbar.

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