Dem Wolf auf den Pelz geschaut
Kabarett im Jagdmuseum Stainz über das Tier des Jahres 2017.
Monchmol muass i rean, denn mi hot kana gern! Bereits im Einzugslied äußerte sich die Zwangslage des „canis lupus“. „Es wird sehr viel über ihn g’redt“, gab auch Helmut „Fladi“ Fladenhofer, fachlicher Guide und Tuba-Spieler, die Zwiespältigkeit der Betrachtung des Wolfes zu. Das Dilemma: Der Mensch will ihn ja, aber nicht dort, wo der Wolf es will. Doch man staune: Die Proteste, ihn – wie Reporterin Uschy Maier berichtete – auf dem neuen Hauptplatz anzusiedeln, hielten sich in Grenzen.
Zudem: Die Wölfe zeigten sich in ihrer Konferenz zum Einlenken durchaus bereit. Etwa durch die Absicht, Vegetarier zu werden, nur tagsüber zu jaulen oder nicht mehr im Rudel aufzutreten. Eine Einigung scheiterte – welch politische Parallele – am „America first!“ Das mit dem Mögen bei seinen Streifzügen ist so eine Sache, wie Ewald Dworak in seiner – gendermäßig ebenfalls kontroversiell aufgenommenen – Rede festhielt: „Er kam als Asylant und keiner mochte ihn.“
Da war die Einstufung von Ludwig Hirsch über den „alten, räudigen Wolf“ deutlich plastischer: Dort wo ein Vieh kein Gitter kennt, dort ist das Land, das er Freiheit nennt. Auch Wilhelm Busch wirkte bei der Aufteilung einer Beute zwischen Löwen und Wolf mit List: Dir aber, Vetter Isegrimm, gebührt das Hinterteil, da nimm! Wohin aber zur Erlangung von Gerechtigkeit sich wenden? Beim psychosozialen Tierdienst sicher nicht, der bot der verschreckten Wölfin (Elke Fladenhofer im dezenten Fell) eine Stelle als Schaustück im Museum Stainz an.
Nach einigen weidmännischen Begriffen wie Fang (Maul), Lunte (Schwanz) oder Fortpflanzungszeit (Ranz) legte das kabarettistische Quartett samt „Welpen“ Christian Fladenhofer mit seiner Gitarre eine Zugabe drauf, von der sich das Publikum gerne anstecken ließ: Wouuu Wouuu Wouuu!
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