Reethi Ra in Stainz eine sichere Insel für junge Frauen

Das Team des Vereines Reethi Ra in Stainz. | Foto: Reethi Ra
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STAINZ. "Welcome" steht da geschrieben am Eingang des großen Roten Hauses in Pichling bei Stainz. Junge Frauen sitzen auf der sonnendurchfluteten Terrasse und sprechen miteinander - ein friedliches Bild.
"Viele meinen, wir führen hier ein Frauenhaus, die Dinge stehen aber anders: Auf 670 m2 findet sich hier nämlich die einzige traumapädagogische Facheinrichtung in ganz Österreich", erklärt Catherine Schwarz, Obfrau des Vereines "ReethiRa". Sie ist Diplomierte Traumapädagogin und traumazentrierte Fachberaterin sowie
Pädagogin und führt das Team seit 2015, das Haus selbst gibt es bereits seit 2007. Weiters in der Geschäftsführung sind Obfrau Stv. Nicole Vorauer, Schriftführerin Jutta-Eleonora Leis und Kassierin Alexandra Zarfl. Weitere Mitarbeiterinnen sind Veronika Possert, Antonia Leitner, - alles geschultes Fachpersonal rund um Sozialarbeit, Traumapädagígik und traumazentrierte Fachberatung. Weiters im Team sind DGKS Martina Konrad und Sozialpädagogin Bettina Hennebichler.

Welche Frauen kommen jetzt hierher in dieses Wohnhaus als Insel der Sicherheit? "Das sind Frauen zwischen 16 und 30 Jahren die großteils aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung zu uns kommen - als junge Mädchen und Frauen die eine oder gar mehrere schlimme Erfahrungen in ihrem Leben erlitten haben", so Schwarz und Alexandra Zarfl, ebenfalls Diplomierte Traumapädagogin und traumazentrierte Fachberaterin sowie Sozialpädagogin ergänzt: "Es handelt sich dabei meist um schwere innerfamiliäre Traumata wie emotionaler Missbrauch, Alkoholsucht oder Sucht der Eltern sowie Gewalt und Mißbrauch innerhalb der Familie." Neben der posttraumatischen Belastungsstörung kommen hier auch Frauen mit anderen das Leben sehr beeinflussenden Diagnosen in der Wohnhaus "ReethiRa" und bleiben im Schnitt eineinhalb bis zwei Jahre. Der Verblaib beruht auf freiwilligkeit und setzt die Motivation zur veränderung voraus - sonst kann die Unterstützung von diesem fachlich kompetenten Team nicht zielführend wirken - nämlich das Leben trotz aller Ängste und verwirrungen in den Griff zu bekommen.

Wenn das Leben aus welchen Umständen auch immer Mädchen schon in jungen Jahren beleibende Spuren in der Seele hinterlässt, dann ist eine sichere Insel das Traumziel - und genau das ist "ReethRa" und noch viel mehr.

"Ziel ist es mit störenden Verhaltensweisen, mit auftretenden Reinszenierungen umgehen zu lernen", erklärt Schwarz. D. h. diese jungen Frauen können unter Aplträumen, Schlafstörungen, Angstzuständen und Panikattacken mit so genannten Flash-Backs leiden, das ist ein unerwartetes Wiedererleben einer traumatisierenden Situation, der man machtlos ausgeliefert ist. Bei "RheetiRa lernen sie mit diesen Stressituationen umzugehen - am besten schon bevor der Stresspegel allzu sehr ansteigt.
"Man kann zwar niemals vergessen, aber man kann lernen, mit dem Erlebten umzugehen", so das Credo, um trotz allen Widrigkeiten wieder ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

"Viele unserer Klientinnen haben in ihrem ganzen Leben nie positive Veziehungen erlebt und konnten nie Vertrauen aufbauen - deshalb arbeiten wir hier mit dem Prinzip der Bezugsbetreuung, d.h. eine Betreuerin ist für zwei Klientinnen zuständig und arbeitet mit ihnen im Alltag, im organisatorischen Bereich und auch in der traumapädagogischen Fallführung, um zu erlenen, mit demn belastenden Ereignissen umzugehen", erklärt Schwarz. Dazu zählt ein familiäres Miteinander bei den Essgelegenheiten und diveres Aktivitäten von Sport über Allgemeinbildung bis hin zu kreativem Gestalten. "Gerade für jene Mädchen, die mit einer Depression belastet sind, ist so ein geregelter, aktiver Tagesablauf enorm wichtig. Außerdem gibt es jedes Jahr einen Urlaub, sowie Wanderungen, wir gehen ins Schwimmbas oder auch ins Kino, um sie positiv zu motiveren und an den Alltag heranzuführen", so catherine Schwarz. Eine Schulausbildung bzw. ein geregelter Ausbildungsplatz ist auf lange Sicht ein Ziel, doch zuerst müssen die jungen Menschen einmal Stabilität in ihrem Seelenleben durch diese intensive, indivuduelle Begleitung erlangen.
"Sie können bei uns auch in diverse Praktika reinschnuppern und dann selbst ermessen, ob sie dafür schon bereit sind oder noch ein wenig Zeit benötigen", erklärt Alexandra Zarfl.

Platz ist für 14 Klientinnen, elf sind derzeit vor Ort. Dabei stehen sechs Einzelzimmer und vier Doppelzimmer im ersten Stock zur Verfügung, während alle gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten wie Küche, Wohnzimmer und Waschküche sích im Erdgeschoss befinden.

Um das Wohnhaus "ReethiRa" persönlich kennen zu lernen, dazu bietet sich eine gute Gelegenheit am 6. August ab 15 Uhr beim Sommerfest, bei dem man in ungezwungener Atmospäre diese österreichweit einmalige Einrichtung kennen lernen kann.

Die Finzierung erfolgt über die Bundesländer in Tagsätzen.
Dr. Werner Friedl ist Facharzt für Psychiatrie, ehemaliger Chef von "Walkabout", Therapiestation für Drogenkranke der Barmherzigen Brüder in Graz, der die Klientinnen bei ReethiRa 14-tägig besucht.
Hausarzt ist Dr. Georg Gamillschegg

Mehr Infos unter<a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.reethira.at">www.reethira.at</a>

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