Rehwild im Fokus einer Info-Veranstaltung
Bezirksjägermeister Direktor Hannes Krinner lud die Jägerschaft nach Stainz ein.
Nach der musikalischen Einleitung durch die Erzherzog Johann Jagdhornbläser wandte sich Hubert Zeiler, der anerkannte Wildbiologe und Verfasser zahlreicher Fachbücher, dem Rotwild, das er in Echt- und Trughirsche unterteilte, zu. „Etliche Arten sind noch nicht erforscht, aber schon vom Aussterben bedroht“, zeichnete er ein tristes Bild. Eine Art des Trughirsches sind die Rehe. „Man sollte ihnen Zeit zum wachsen lassen“, riet Zeiler zu einem behutsamen Abschussplan, da jeder frühe Abschuss zu einem Durcheinanderwirbeln in den Beständen führt.
Auch die Geißen sind sehr von einem gleichbleibenden Streifgebiet geprägt. Einzig in der Brunftzeit nehmen sie kurzfristig längere Wanderungen in Kauf. Womit die weit verbreitete Ansicht als widerlegt gilt, dass sich Böcke ihre Partnerinnen auswählen. Es sind die Geißen, die sich den Wunschpartner und damit die Wunschkinder aussuchen.
Im zweiten Teil nach der Pause widmete sich Oberförster Helmut Fladenhofer der praktischen Arbeit im Revier Meran. „Der Lebensraum für das Rehwild hat sich in den letzten Jahren stark verändert“, sprach er sich klar gegen eine „Verhaustierung“ von Wildtieren hinsichtlich Fütterungskonzepten, Abschussplänen nach Punkte- und Gewichtstabellen und neuen Jagdstrategien aus. „Dadurch“, so seine Erkenntnis, „gehen viele Grundkenntnisse über die Abläufe in der Natur verloren.“ Die Antwort auf diese Entwicklung? Die Schaffung von vielfältigen Lebensräumen in einem funktionierenden Ökosystem. Eine Aufgabe, der Landwirte, Jäger und Grundbesitzer gleichermaßen verpflichtet sind. Auch eine wichtige Aufgabe: dem Menschen wenig Gelegenheit bieten, zum „Störfaktor“ zu werden.
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