MG Pölfing-Brunn: Harter Kampf um Geld

SP-Bürgermeister Thomas Tschiltsch (r.) und Vizebürgermeister Günter Krainer nahmen die Wortmeldungen sehr ernst. Foto: S. Veronik
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Eine Verschuldung von rund 11,1 Mio Euro macht die MG Pölfing-Brunn
zahlungsunfähig.

Im bis auf den letzten Platz gefüllten Sitzungssal der Marktgemeinde Pölfing-Brunn war die Spannung zum Greifen, als Bgm. Thomas Tschiltsch sehr pünktlich eintrat. Diesmal ist der Gemeinderat beschlussfähig und „gesund“ angetreten, wohl auch um die Mitte Dezember 2011 wegen „mehrerer Krankheitsfälle“ abgesagte Sitzung wieder aus dem Gedächtnis zu streichen.
Die Bürgerplattform Pölfing- Brunn rund um Peter Kastner und Hans Noack mutmaßte sogar, dass die Gemeinderäte „das sinkende Schiff“ verlassen wollten.
Dabei hat Bgm. Thomas Tschiltsch ein schuldenschweres Erbe von dem vielfach als „Schattenbürgermeister“ bezeichneten Vorgänger Horst Pölzl angetreten, der ebenfalls anwesend war.
In der Fragestunde sind endlich Zahlen zur tatsächlichen Verschuldung der 1.650-Seelen genannt worden: Nach einer Auflistung offener alter und neuer Kreditzahlungen und Verbindlichkeiten hat Gemeindekassier Karl Michelitsch den Schuldenberg mit 11,1 Millionen Euro beziffert. „Damit steht jeder Bürger in Pölfing- Brunn mit 6.733 Euro in der Kreide“, folgert Michelitsch, der die Freigabe von Überweisungen solange aussetzt, bis ihm die Gemeindeaufsicht etwas anderes vorgibt.

Hilfe von außen gefordert
Werner Harnisch, Obmann des Prüfungsausschusses, fordert endlich Unterstützung von außen ein. Aktuell hat die einst wohlhabende Bergbaugemeinde nämlich gerade 15.428 Euro frei verfügbar, dem gegenüber stehen aber rund 878.000 Euro an Verbindlichkeiten.
Man habe sich bei Projekten rund um das Nahversorgungszentrum der Fa. Kompetenz, das Eden Resort und das Sporthaus deutlich übernommen. Michelitsch bezichtigte den Alt-Bgm. Pölzl sogar der Lüge ob einer vermeintlich genehmigten Bedarfszuweisung für das Sporthaus. In dieser Sitzung blitzte aber auch Bgm. Tschiltsch mit einem Antrag für neue Kreditraten zur Finanzierung dieser Sporteinrichtung in der Höhe von monatlich 4.998 Euro beim Gemeinderat ab und verschob diesen Tagesordnungspunkt auf die nächste Sitzung.
Geradezu mysteriös gestalteten sich die Mutmaßungen um den heiß erwarteten Prüfbericht des Landes Steiermark, den Harnisch bereits bei der Bezikshauptmannschaft gesehen haben will, dabei soll es sich aber um einen Roh-Entwurf gehandelt haben – das Original liege beim Land und soll demnächst an die Marktgemeinde zugestellt werden.
„Wir müssen den Prüfbericht des Landes abwarten und dann gemeinsam, also fraktionsübergreifend, an einem Schlachtplan für Pölfing-Brunn arbeiten“, betont Tschiltsch.
Allen Unkenrufen zum Trotz hat der Ortschef gleich bleibende Gebühren um Kanal, Wasser, Müll und Friedhof mit einstimmiger Bestätigung durchgebracht, wurden diese doch ohnehin im Vorjahr erhöht.

Autorin: Susanne Veronik

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