Mikro-ÖV nimmt Fahrt auf

Verkehrslandesrat Anton Lang genehmigte bei der Regionalkonferenz in Hengsberg das Projekt "MOBIL Südwest". | Foto: Matthias Rode
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  • Verkehrslandesrat Anton Lang genehmigte bei der Regionalkonferenz in Hengsberg das Projekt "MOBIL Südwest".
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Was vor drei Jahren mit einer Befragung des Regionalmanagements zur Wohn- und Standortqualität der Südweststeiermark begann, nimmt jetzt so richtig Fahrt auf: Damals kritisierten die Einwohner unter anderem die Anbindung zum öffentlichen Verkehr in der Region. Vor allem in den peripheren Gebieten wünschten sich viele mehr Transportmöglichkeiten. Die immer beliebter werdende Lösung nennt sich Mikro-ÖV. Dieser setzt dort an, wo der Linienverkehr zeitliche oder räumliche Lücken hat und versucht diese durch organisierte Fahrten zu schließen. Ein Beispiel dafür sind die Sammelbusse in Wies oder Eibiswald, die im Zuge der Umfrage entstanden sind, in Deutschlandsberg oder Frauental gibt es ein Seniorentaxi. So ein Angebot soll nun auf die ganze Region Südweststeiermark ausgeweitet werden.

Mikro-ÖV über beide Bezirke

Mit dem EU-geförderten LEADER-Projekt „MOBIL Südwest“ erhalten die Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz eine neue Mobilitätsstrategie. Ein Teil davon ist ein flächendeckendes Mikro-ÖV-Netz über beide Bezirke, das von allen Bürgern per Telefon oder Handy-App genutzt werden kann. Regionale Taxiunternehmen werden die Fahrgäste dann an öffentliche Verkehrsanbindungen wie Bahnhöfe oder fixe Haltestellen bringen. Diese werden von allen 44 Gemeinden bis Ende dieser Woche definiert. Doris Hahn von Stiasny Mobilitätsmanagement ist als Projektleiterin derzeit in den ganzen Gemeinden zur Beratung unterwegs. „Alle arbeiten sehr fleißig“, kann sie berichten. „Wir liegen gut im Zeitplan.“ Dieser sieht vor, dass bis Juni ein Konzept erstellt wird, dann liegt das fertige System und die Kosten vor.

Unterschiede in den Gemeinden

Die Grundzüge sind bereits klar und mit dem regionalen Mobilitätsplan abgestimmt: Der öffentliche Verkehr soll ergänzt, aber nicht verdrängt werden. Für ältere aber auch junge Menschen, Pendler oder Menschen ohne eigenes Auto soll ein neuer Mobilitätszugang geschaffen werden. Dabei gibt es aber auch regionale Unterschiede zu beachten, die beiden Bezirke werden anders funktionieren müssen. „Es ist ein sehr inhomogenes Gebiet“, so Hahn. „Gerade bei der Koralm müssen wir uns eigene Lösungen überlegen.“ In der Koralmgegend wird es einen flächendeckenden Betrieb geben, aber mit kürzeren Betriebszeiten wie in bevölkerungsdichteren Gebieten um Deutschlandsberg oder Stainz. System und Telefonnummer werden einheitlich bleiben, auch auf den Tourismus in der Südweststeiermark wird ein besonderes Auge gelegt. Bereits bestehende Sammelsysteme der Gemeinden sollen in das neue Netz integriert werden. „Die Gemeinden haben die Chance, diese zu verbessern. Aber das, was sie behalten wollen, soll das neue System auch wieder gewährleisten“, erklärt Hahn.

Start im nächsten Jahr

Mit 1.1.2018 soll der Betrieb starten. Nach der Konzeptpräsentation im Sommer werden die Gemeinden entscheiden, ob sie mitmachen oder nicht. Dann wird auch um die Landesförderung angesucht: 1,5 Millionen Euro hat das Land für den Mikro-ÖV budgetiert, pro Gemeinde können bis zu 30.000 Euro ausgeschüttet werden. Verkehrslandesrat Anton Lang hat dem Projekt „MOBIL Südwest“ bereits seine Unterstützung zugesagt. Mit der Mikro-ÖV-Strategie des Landes soll in der ganzen Steiermark ein Ein-Stunden-Takt im öffentlichen Verkehr erreicht werden. Dafür sind Mikro-ÖV-Lösungen wie in der Südweststeiermark wohl unumgänglich.

Verkehrslandesrat Anton Lang genehmigte bei der Regionalkonferenz in Hengsberg das Projekt "MOBIL Südwest". | Foto: Matthias Rode
Die Grafik zeigt die Erreichbarkeit von Öffi-Haltestellen in der Steiermark. | Foto: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, A16 Gesamtverkehrsplanung
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