ÖVP Abgeordnete tagten in der Hofer-Mühle Stainz

NAbg. Werner Amon, BM Hartwig Löger, BM Juliane Bogner-Strauß, LH Hermann Schützenhöfer und LAbg. Peter Tschernko.
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  • NAbg. Werner Amon, BM Hartwig Löger, BM Juliane Bogner-Strauß, LH Hermann Schützenhöfer und LAbg. Peter Tschernko.
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STAINZ. Alle Hände voll zu tun hatte das Team der Hofer -Mühle Stainz, wo die ÖVP Abgeordnetenkonferenz gestern und heute über die Bühne gegangen ist. In den Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz stellten Landeshauptmann Landesparteiobmann Hermann Schützenhöfer und die Steirische Volkspartei das Thema Arbeit. „Arbeit sichern, schaffen und angesichts der nahenden Veränderungen neu denken. Das sind die Herausforderungen, vor denen die Steiermark steht und die wir in Angriff nehmen müssen, um unseren Kindern und Enkelkindern ein Land zu hinterlassen, in dem alle Chancen haben“, so Schützenhöfer zu Beginn der zweitägigen Konferenz.

Regionale Vertreter

Unter den Gästen waren auch viele politische Vertreter aus der Region, allen voran NAbg. Werner Amon aus Groß St. Florian, LAbg. Peter Tschernko aus Leutschach und natürlich Hausherr Bgm. Walter Eichmann. Mit den beiden Bundesministern Juliane Bogner-Strauß (Ressort Frauen, Familien und Jugend) aus Gamlitz und dem neuen Finanzminister Hartwig Löger aus Selzthal sind auch zwei Steirer für die ÖVP im Bundeskanzleramt vertreten.

"Ihr seid Minister für Österreich, aber es wird nicht schaden, dass ihr auch aus der Steiermark seid", freut sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer über diesen grün-weißen Anstrich im Bundeskanzleramt.

Veränderungen in der Arbeitswelt

Einig waren sich Hermann Schützenhöfer und der geladene Experte, Trendforscher Franz Kühmayer vom Zukunftsinstitut Frankfurt und Wien darüber, dass die Zukunft der Arbeitswelt von radikalen Umwälzungen geprägt sein werde. „Je nach Blickwinkel werden diese Veränderungen auch optimistische und erfreuliche Konsequenzen mit sich bringen und eine Arbeitswelt schaffen, die es Menschen noch stärker als heute ermöglicht, ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen“, so Kühmayer.

Landesgeschäftsführer LAbg. Detlev Eisel-Eiselsberg berichtete über das Diskussionspapier zum Thema Zukunft der Arbeitswelt, das im Vorfeld mit den sechs Teilorganisationen erarbeitet worden ist. „Die rasante Veränderung der Arbeitswelt wollen wir nicht als Bedrohung sehen, sondern die damit verbundenen Chancen nutzen. Während andere nur vom ‚Ende der Arbeit‘ und von Robotersteuern reden, wollen wir uns aktiv der Zukunft der Arbeit widmen“, betonte Eisel-Eiselsberg und meinte weiter, „da und dort braucht es ein neues Denken, etwa wenn wir von Bildung und Ausbildung reden. Neue Berufsbilder, von denen wir heute noch gar nichts ahnen, eröffnen neue Möglichkeiten. Die Chancen von morgen können wir aber nur nutzen, wenn wir heute etwas dafür tun", so Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg, der auf sein Referat zu "Arbeit hat Zukunft" einen Fahrplan für die Gemeinderatswahl 2020 mit maßgeschneiderten Ideen in den 286 Ortsgruppen folgen ließ.

Mut zu Veränderungen

Ein optimistisches Bild von der künftigen Arbeitswelt zeichnete der Landeshauptmann: "Bei all den kommenden Veränderungen: "Die Arbeit wird uns nicht ausgehen".
Mit Sebastian Kurz als Bundeskanzler sieht Schützenhöfer einen, der neue Wege beschreitet und hofft somit auf mutige Reformen:
„Die Gemeindestrukturreform war ein schwieriges Unterfangen, das viel negativer Kritik ausgesetzt war. Inzwischen hat man vielfach schon ein anderes Bild darüber und positive Effekte eingesehen", so Schützenhöfer und ergänzt: "Reformen sind in der Steiermark also kein Fremdwort. Wir haben viel erreicht, weil wir immer das Gemeinsame und die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den Mittelpunkt gestellt haben." Diese soll es künftig auch auf Bundesebene geben.

Reformwille bei den Finanzen

Denn Ball über die reformfreudige Steiermark nahm der Bundesminister für Finanzen Hartwig Löger auf: "Dieser Weg der Reformen in der Steiermark ist eine Orientierunghilfe. Schließlich müssen Einsparungen im Verwaltunfsapparat erfolgen - die Entlastung soll bei den Menschen direkt ankommen", so Löger und ergänzt: "Es gilt Arbeit zu schaffen, aber dabei nicht Jobs auf Kosten der Steuerzahler zu erfinden."
Die Schuldenquote in Österreich von derzeit 84% auf unter 70% zu senken peilt der Finanzminister in seiner Periode an. "Es gilt, das Null-Defizit in einer vernünftigen Form zu realisieren", so Löger, der für 2020 eine neue Steuerstruktur ankündigt und somit eine Nachvollziehbarkeit am Lohnzettel zwischen Brutto und Netto anstrebt.

Stärkung für die Regionen

Ein Plädoyer für die Stärkung in den Regionen durch mehr Arbeitsplätze hat BPO Klubobmann LAbg. Karl Lackner gehalten: "Unter dem Titel 'Land-Raum.Zukunft. -Arbeit für die Regionen' haben die Abgeordneten des Landtages bereits 2015 ein Arbeitspapier erstellt. Zwei Drittel davon sind inzwischen abgearbeitet oder befinden sich in der Umsetzung", spricht Lackner die 18 Themenschwerpunkte an, die auch in das Regierungsprogramm aufgenommen worden sind. Dazu nannte er vier Beispiele, die bereits Wirkung in den Regionen zeigen, allen voran Arbeitsplätze in akzeptabler Entfernung zum Wohnraum zu schaffen und zu erhalten nämlich mit Betriebsansiedelungen. Mobilität und Erreichbarkeit wirken sich ebenso positiv auf die Arbeitswelt aus und der Abwanderung entgegen, siehe Sammelbus. Der Ausbau der Digitalisierung im Breitband-Ausbau ist ein weiterer Punkt zur Stärkung der Regionen. Dazu ist eine Breitband-Infrastrukturgesellschaft bereits gegründet worden. "Als viertes Beispiel, speziell zur Stärkung der Lebensqualität, nenne ich die Förderung der Nahversorung", nennt Lackner das Projekt "Lebens!Nah" der steirischen Wirtschaftsförderung und schließt: " Wir werden in der Landtagsarbeit alles daran setzen, unsere Regionen dabei zu unterstützen."

Jugend, Frauen, Familie

Juliane Bogner-Strauß, Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend, stellte ihre Maßnahmen vor, die sie für die ersten hundert Tage auf den Weg bringen möchte.
"Dabei ist mir die Jugendstrategie ein besonderes Anliegen. Schließlich ist Jugend unsere Zukunft in einer alternden Gesellschaft", so Bogner-Strauß. Im Fokus hat die Ministerin dabei, den vielen Bildungsabbrüchen ebenso entgegenzuwirken wie der Jugendarbeitslosigkeit. "Aber auch die Jugendmedizin ist mir ein wichtiger Punkt, nämlich nicht nur in der Behandlung sondern auch in der Prävention", sprach Bogner-Strauß die Fettleibigkeit bei jungen Menschen als Beispiel an. Die Vereinheitlichung des Jugendschutzgesetes in allen Bundesländern hat Juliane Bogner-Strauß ebenso für dieses Jahr am Plan, wie die Anhebung des Raucherschutzes auf 18 Jahre.

Plädoyer für Herbstferien

Als weiteres Thema führte Bogner-Strauß das Thema Herbstferien an und sprach aus eigener Erfahrung als dreifache Mutter: "Drei Kinder an drei verschiedenene Schulen bedeutet unterschiedliche schulautonome Tage, das ist eine enorme Herausforderung. Wir würden uns daher wünschen, die Herbstferien zu vereinheitlichen, also vom 26. Oktober bis zum 2. November - gerade in einer lernintensiven Zeit", hofft Bogner-Strauß auf Unterstützung aus der Heimat.

Weiters führte sie das "Audit Familie und Beruf" an, um familienfreundliche Unternehmen zu fördern und so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. "Gewaltprävention gegen Frauen ist mir ebenso ein wichtiges Thema, wie die Integration von Frauen. Wenn sie schon da sind, sollen sie mit uns leben - und wir mit ihnen", so Bogner-Strauß. Ein Wort zu den Familienbeihilfen von im Ausland lebenden Kindern: "Das ist eine Unterstützung für Familien und keine Ausgleichzahlung für einen schlechten Lohn. Dazu muss es eine faire Lösung geben". Abschließend führte die Bundesministerin die Flexibilisierung der Kinderbetreuungseinrichtungen und den Familienbonus Plus als großartige Idee an, der gemeinsam mit dem Finanzminsterium entwickelt worden ist und 700.000 Familien bzw, 1,2 Mio. Kindern Unterstützung bringen soll. Dazu werden 1,5 Mrd. Euro in die Hand genommen.
"Besonders bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie war die Steiermark schon immer ein Vorbild“, schließt Bogner-Strauß.

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