Eibiswalder Stocksportler schießen bei Special Olympics

Von 20. bis 22. März schießen die vier Eibiswalder Stocksportler in der Grazer Stadthalle bei den Special Olympic World Winter Games.
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  • hochgeladen von Simon Michl

Seit Wochen gibt es im Behindertenheim Sonnenwald kein anderes Thema: die Special Olympics, bei denen vier Stocksportler aus Eibiswald teilnehmen werden. Martina Jandl, Claudia Sackl, Patrick Schmuck und Peter Skringer dürfen sich von 20. bis 22. März in der Grazer Stadthalle mit andern Stockschützen aus der ganzen Welt messen. „Je näher die Veranstaltung kommt, desto nervöser werden sie“, erzählt Betreuerin Manuela Wetl. „Es vergeht kein Tag, wo nicht darüber geredet wird.“ Mit anderen Stocksportlern, die sie kennen, vergleichen die Eibiswalder immer wieder wie oft sie trainieren gehen. Jeden Dienstag fahren mehrere Bewohner des Heims mit zwei Betreuern in die Stocksporthalle Aibl, die ihnen vom ESV zum Training zur Verfügung gestellt wird.

Eifriges Training

Kaum sind die Burschen und Mädels in der Halle, fliegen die Stöcke nur mehr so über den Asphalt. Mit jeder Menge Freude erledigen die Sportler das Einschießen, die Betreuer müssen sie vor lauter Elan erst einmal stoppen, um ein geordnetes Training absolvieren zu können. Claudia Wetl und Günter Gosch kommen meistens mit sechs Bewohnern in die ESV-Halle, um dann in zwei Vierer-Teams zu spielen. In den letzten Monaten spielten die vier Sportler, die nächste Woche in Graz um Medaillen rittern werden, immer zusammen, um noch mehr Sicherheit zu bekommen. Für die Schützen geht es vor allem darum, ein Vertrauen zu Peter aufzubauen, der als Mannschaftsführer den anderen anzeigen soll, wohin der nächste Schuss gehen soll.

Special Olympics als große Unbekannte

2005 fing man im Sonnenwald mit dem Stocksporttraining an und nimmt seitdem an Staats- und Landesmeisterschaften in ganz Österreich teil. Dort sind die Abläufe ein wenig anders, als sie nun bei den Special Olympics sein dürften. „Unsere Leute schießen wirklich gut, wissen oft aber nicht, welchen Stock sie anschießen müssen“, erzählt Wetl. Normalerweise darf ein Betreuer neben der Bahn stehen und dem Mannschaftsführer dabei ein wenig ansagen. Die Eibiswalder haben das auch so trainiert, bis es hieß, dass es in Graz anders wäre. „Das wurde ein bisschen gelockert“, so Wetl, die dennoch nicht genau weiß, wie es beim Wettbewerb ablaufen wird.

Premiere bei Special Olympics

Stocksport ist zum ersten Mal bei den Special Olympics dabei, es werden auch noch wenige Mannschaften teilnehmen. Da die Sportler ingesamt zwölf Tage in der Athletenunterkunft bleiben müssen, kostet die Teilnahme auch einiges. Sonnenwald zahlt pro Sportler 600 Euro für Bekleidung und Unterkunft, dazu kommt ein Betreuer, der mit den Bewohnern in Graz bleibt. Da nur ein Betreuer erlaubt ist, können die beiden Trainer erst an den Wettkampftagen zu den Sportlern. Falls diese wirklich nicht auf die Bahn dürfen, haben sie Peter bereits daraufhin trainiert, seinen Kollegen richtig anzusagen und die Punkte mitzuzählen.

Sportlerin des Jahres als Trumpf

Bei Meisterschaften sammelten die Eibiswalder Stocksportler schon einige Medaillen, was sie bei den Special Olympics holen können, ist erstmal egal. Sie freuen sich, beim internationalen Großereignis dabei sein zu dürfen. Peter hat aber längst der Ehrgeiz gepackt: „Wenn wir jetzt nicht gescheit trainieren, wie sollen wir in Graz was machen“, meint der Mannschaftsführer, der öfter trainiert als die anderen. Er spielt regelmäßig bei einer ESV-Runde mit und glaubt ohne mehr Training nicht so recht an eine Medaille. Das Team hat aber mit Martina Jandl die steirische Sportlerin des Jahres 2015 in der Kategorie „Special Olympics“ in seinen Reihen, die bei den Pre-Games im Vorjahr Gold holte.

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