Eibiswalds Fußball-Omi denkt nicht ans Aufhören
Sonja Pressnitz vom SV Eibiswald spielt mit 47 Jahren noch immer Fußball auf Top-Niveau - seit kurzem auch als Großmutter.
Sonja Pressnitz spielt seit 35 Jahren Fußball, ist ein Vorbild an sportlicher Leistungsbereitschaft und tut alles für ihre Mannschaft. Seit wenigen Tagen ist sie Oma: Enkel Luca macht die 47-Jährige zur ältesten im regulären Meisterschaftsbetrieb stehenden Kickerin der Steiermark, wahrscheinlich ein Rekord für die Ewigkeit. Sonja kommt ursprünglich aus Slowenien, ihr Heimathaus steht nur wenige hundert Meter hinter der Grenze in Ožbalt am Remschnigg. Bereits mit zehn Jahren wurde sie vom Fußballfieber infiziert, nahm den acht Kilometer langen Fußweg vom Heimathaus zum Training und zu den Spielen ins slowenische Drautal gerne in Kauf. „Fußball ist für mich wie ein Virus, ich liebe diesen Sport und werde ihm mein ganzes Leben verbunden sein“, erzählt sie voller Stolz. Die Arbeit brachte die begeisterte Fußballerin nach Österreich, wo es nicht einfach war, eine geeignete Frauenfußball-Mannschaft zu finden. Einige Jahre spielte sie dann In Oberhaag, später viele Jahre in Grenzland und jetzt in Eibiswald.
Fußball im Blut
In der neuen Heimat lernte sie auch ihren Mann kennen und schenkte ihm drei Buben, die ebenfalls allesamt ausgezeichnete Fußballer sind. Gatte Harald steht voll hinter den sportlichen Ambitionen von Sonja, obwohl der Unternehmer selbst „eher nicht das Megatalent mit dem Ball“ war, lieber auf dem Rücken eines Pferdes die herrliche Gegend der Südsteiermark erkundet. Das Fußballgen der Familie kommt also eindeutig von der Mutter. Der kleine Luca macht Sonja zur sportlichen Sensation, seit zwei Wochen ist sie durch seine Geburt die einzige „Fußball-Oma“ der Steiermark. Diese Tatsache ist für die Oberhaagerin allerdings „eine wunderschöne Nebenerscheinung eines mit Begeisterung zelebrierten Sportlerlebens“, die Demut und das Glück, dass Luca nun das Leben der ganzen Familie bereichert ist allgegenwärtig, wird an Sonjas Einstellung jedoch nichts ändern.
Kein Ende in Sicht
Dennoch müsste man mit 47 Jahren doch irgendwann ans Aufhören denken - oder? "Ich trainiere mit Begeisterung, habe mit Ausnahme eines ausgeschlagenen Zahns an einer Torstange nie größere Verletzungen gehabt und möchte meinen Mädels vom SV Eibiswald auch weiterhin helfen", so Pressnitz. "Wenn es sportlich nicht mehr reicht, werde ich meine Kraft da einbringen, wo ich gebraucht werde, allerdings immer im Umfeld des Frauenfußballs, dem neben meiner Familie und dem kleinen Luca mein Leben gehört.“ Die Fußball-Omi aus Eibiswald hat also auch nach 35 Jahren als Kickerin noch genug Ziele.
von Franz Krainer
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