Der Sesselflüsterer aus Laßnitzhöhe
Bernhard Schmid lässt die Bäume nach seiner Pfeife wachsen.
Ritsche – ratsche, ritsche – ratsche: In Laßnitzhöhe wird geernet – allerdings abseits der Norm. Dort fallen etwa nicht Äpfel und Birnen von den Bäumen sondern Mobiliar, in diesem speziellen Fall Sessel.
Bernhard Schmid lässt die Bäume nämlich nach seinem Geschmack wachsen. Bis zur Ernte mit der Säge ist es allerdings ein langer Weg, zwischen 10 und 15 Jahre „bearbeitet“ er Ahorn, Hainbuche und Haselnuss in seinem Garten so, dass sie die Form von Sesseln annehmen.
Als Schablone bedient er sich ausrangierter Sitzmöbel, die dann kopfüber in den Zweigen hängen. „Damit die Äste die richtige Stärke bekommen, muss ich die Bäume überlisten“, erklärt der „Sessiologe“, der eigentlich gelernter Radio- und Fernsehtechniker ist. Mit gezielt eingesetzten Verletzungen am Stamm fügt der kreative Kopf Äste zusammen und leitet Energien so um, dass genau die gewünschten Zweige versorgt werden und an Dicke zunehmen.
Erfolg hat in Schmids Garten viel mit Experimenten zu tun, allerdings: „Etwa 50 % der Produktion ist Ausschuss“, sagt der Sesselformer, der akutell 60 Stühle zur vollen Reife züchtet. Führungen unter Voranmeldung: 0680/209 62 27 (5 €/Person).
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