Deutschlandsberg ist Modellregion für Arbeitsmarktinitiative

Michaela Sahin, Leiterin des AMS Deutschlandsberg, und Maßnahmenbetreuer Hartmut Kleindienst. | Foto: Veronik
  • Michaela Sahin, Leiterin des AMS Deutschlandsberg, und Maßnahmenbetreuer Hartmut Kleindienst.
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BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Langzeitarbeitslos zu sein, also mehr als 366 Tag ohne Job, ist schon ein zermürbender Zustand, für ältere Arbeitnehmer ist dieser Zustand angesichts noch geringerer Jobchancen noch um ein paar Takte zermürbender. Um Langzeitbeschäftigungslosen über 50 Jahren zumindest für zwei Jahre eine Beschäftigung zu geben, hat sich der Bund zu einer außerordentlichen Arbeitsmarktinitiative durchgerungen. Unter dem Titel "Aktion 20.000" entsteht in jedem Land jetzt eine Modellregion, in der Langzeitbeschäftigungslosen über 50 eine Beschäftigung für zwei Jahre erhalten sollen.

Nur für ältere Langzeitarbeitslose

In der Steiermark hat man sich in der AMS Landesgeschäftsstelle für die Weststeiermark als Modellregion entschieden, also für die Bezirke Voitsberg und Deutschlandsberg. Grund dafür sei, dass die Umsetzung eines solchen Beschäftigungsprojektes in einer Randregion ungleich schwieriger sei, als in Zentralräumen.
"Außerdem haben wir weniger Beschäftigungsprojekte bei einer relativ hohen Sockelarbeitslosigkeit", erklärt Michaela Sahin, Leiterin des AMS Deutschlandsberg.
Ende Februar wurden von 5654 älteren Langzeitarbeitslosen in der Steiermark knapp über 307 im Bezirk Deutschlandsberg gezählt. Gemeinsam mit dem Bezirk Voitsberg wurden 514 Langzeitarbeitslose über 50 vermerkt.

Für 40 Prozent von ihnen sollen jetzt im Rahmen dieses Pilotprojektes in 15 Gemeinden sinnstiftende und nützliche Beschäftigungsplätze entstehen. "Diese Jobs sind zusätzliche Beschäftigungen, die keine Arbeitplätze ersetzen. Das reicht von gemeinnützigen Arbeiten in den Gemeinden, in Organisationen und sogar in Vereinen bis hin zur Unterstützung in sozialen Einrichtungen im gemeindenahen Bereich", ortet Michaela Sahin eine Öffnung völlig neuer Beschäftigungsfelder vor allem im vielfältigen Vereinswesen. Somit können Langzeitarbeitslose auch wirklich ihren Vorraussetzungen entsprechend dort eingesetzt werden, wo dringend Bedarf besteht, also vom Platzwart beim Sportverein bis hin zum Spazieren mit Senioren im Cariatas Pflegeheim. Das sind somit bereichernde Beschäftigungsplätze, die entsprechend gefördert werden - kein Arbeitsplatz wird weniger.

Doppelter Effekt

"Wir werden dazu auf zwei Schienen fahren: Einerseits treten wir aktiv an die Gemeinden heran und andererseits wenden wir uns an unsere Klientinnen und Klienten um schon einmal eine Vorselektion zu treffen", erklärt Hartmut Kleindienst in seiner Funktion als Maßnahmenbetreuer.
Angepeilt werden Vollzeit-Beschäftigungen bzw. Arbeitszeiten von mindestens 30 Stunden pro Woche, damit sich für die Beschäftigungsnehmer auch ein leistbares Einkommen ergibt. Somit entstehen für Personen, die sich am Arbeitsmarkt noch schwerer tun als andere, neue Möglichkeiten, um sich wieder in einem geregeltem Arbeitsalltag zu finden und sich zu festigen. Außerdem werden diese beiden Jahre auch der Versicherungszeit für die Pension angerechnet "Auch wenn das vorrangige Ziel dieser Arbeitsmarktinitiative eine Beschäftigung für zwei Jahre ist, so könnte sie auch nach Ablauf mit 30. Juni 2019 Wirkung in einem weiterhin bestehenden Beschäftigungsverhältnis zeigen", hofft Sahin auf Nachhaltigkeit der Aktion.

Im Detail

Die Eckpfeiler für die "Aktion 20.000" werden am 19. April festgesetzt werden. An den Start geht das Projekt in den jeweiligen Modellregionen am 1. Juli, Die Eckpfeiler für die "Aktion 20.000" werden am 19. April festgesetzt werden. Österreichweit soll diese Arbeitssmarktinitiative erst ab 1. Jänner 2018 umgesetzt werden. Die Förderaktion endet mit 30. Juni 2019.
Nur wer mit 1. Juli startet, kommt also in den Genuss der vollen zwei Jahre.
Danach ist die Förderdauer aliquot.

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