Döbling
Umbaustimmung in Sievering
Ein Drama in Schönbrunner Gelb: Der Heurige Stelzer wird teilweise abgerissen. Rechtlich sei das gedeckt.
DÖBLING. Die Sieveringer sind alamiert: Schon wieder wird ein Haus in der Schutzzone zur Baustelle. Der ehemalige Heurige Stelzer, ein ebenerdiges Doppelgiebelhaus mit Geschichte, wird umgebaut. Dort, wo vor einigen Wochen ein Tor war, stehen jetzt zwei Bagger. Der hintere Teil des Hauses ist bereits abgerissen. Laut Schutzzonen-Gesetz muss die Fassade für das Ortsbild erhalten bleiben.
Auch die Initiative Denkmalschutz ist beunruhigt. "Der alte Heurigen ist ein historisches Gebäude und das Paradebeispiel für Sieveringer Winzerkultur", heißt es seitens der Initiative. "Das Haus stammt großteils aus dem 18. Jahrhundert, weist aber auch Bruchsteinmauerwerk auf, das vermutlich aus dem Spätmittelalter stammt."
Historisches Erbe
Das historische Gebäude in Schönbrunner Gelb war in der Vergangenheit Kulisse vieler Werbespots und Filme. Lange war es zum Verkauf ausgeschrieben, nachdem jene alte Dame 2014 verstarb, die ein lebenslanges Wohnrecht im Haus hatte. Jetzt ist es wieder in Privatbesitz und wird nach dem Umbau als Einfamilienhaus genutzt.
Laut Baupolizei bewegt sich der Umbau aber im rechtlichen Rahmen. Ein Teilabbruch sowie Änderungen am Gebäude wurden offenbar genehmigt. "Die Intention dieser Bewilligung ist, dass die Fassade erhalten bleibt", heißt es seitens der Baupolizei. Weil es sich um ein Gebäude in der Schutzzone handelt, sei die Baustelle sensibel zu behandeln.
Alles im Blick
"Wir behalten alles gut im Auge", so die Behörde. "Weicht der Bau von der Bewilligung ab, wird er sofort eingestellt." Auch die Eigentümerin, Martina Todoroff, will beruhigen: "Das Erscheinungsbild des Hauses bleibt sicher erhalten. Das Dachgeschoß wird teilweise ausgebaut, das Dach neu gedeckt und das Gemäuer muss noch trockengelegt werden – deswegen wird der Putz erneuert."
Dabei versichert sie, das Erscheinungsbild des Hauses werde wiederhergestellt. Der Magistratsabteilung 19 (Architektur und Stadtgestaltung), zuständig für das Gutachten des Umbaus, sind einige Punkte neu.
"Von einem Abbruch steht in meinen Unterlagen nichts", so Irene Lundström, zuständig für das Haus in der Sieveringer Straße 251. Auch, dass der Putz an der Außenfassade entfernt wurde, war offenbar nicht vorgemerkt. "Es bleibt nur zu hoffen, dass die Architektin auf die schutzzonenkonforme Sanierung achtet", so Lundström.
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