"Das Biotop wurde einfach planiert"
Für das geplante Wohnbauprojekt am Neustifter Friedhof wurde auch ein Teich zugeschüttet.
WÄHRING. Eines ist unbestritten: Der Neustifter Friedhof ist ein Umweltmusterfriedhof mit einem umfassenden Konzept zur Ansiedlung und zum Schutz vielfältiger Arten.
Eigens für Lurche wurde am Gelände der Gärtnerei ein Biotop angelegt. Dieser Amphibienteich war, heißt es in einem Bericht der Wiener Stadtwerke, "ein wesentlicher Projektbestandteil für den Umweltmusterfriedhof", wurde aber nach dem Verkauf der Fläche an den Wohnfonds Wien zugeschüttet. Das hätte "natürlich negative Auswirkungen auf das gesamte naturräumliche Management des Friedhofs".
Streit um Artenschutz
Wie schlimm war das nun? Hier scheiden sich die Geister: "Mit dieser Aktion wurden die dort lebenden und streng geschützten Amphibien ausgerottet", ist Magier und Umweltschützer Tony Rei empört. Anders sieht man die Sache bei der Umweltschutzabteilung der Stadt: "Das Biotop wurde von den Amphibien nicht angenommen, hätte verbessert und attraktiver gestaltet werden müssen", und weiter lapidar: "dazu ist es aber leider nicht gekommen." Die Abteilung meint, dass sie von geschützten Arten nichts gewusst habe.
Weitere Tiere in Gefahr?
"Man kann sich doch nicht einbilden, dass der Aushub, die Erdarbeiten, der Baulärm und die Bauten selbst keinen Einfluss auf die Artenvielfalt am Neustifter Friedhof haben werden", meint Tony Rei.
Die Währinger Bezirksrätin Silvia Nossek (G), eine Befürworterin des Projekts, ist sicher: "Für die Tierwelt am eigentlichen Friedhof gibt es keine Gefahr." Die Tiere aus dem Biotop seien selbstverständlich vorher abgesiedelt worden.
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